So richtig überraschend ist es ja nicht, dass die vor Wochen dargestellten Risiken nun immer mehr Gestalt annehmen. Ein Kursrückgang von weit über 17 auf aktuell 11,70 ist m.E. aber übertrieben, da diese Risiken ja schon in Kursen von 13,x ausreichend berücksichtigt waren. Was mich aber immer noch verwundert: Noch in der SZ-Präsentation "Warburg" vom 13. Oktober 2020 wird auf Seite 88 sehr neutral die 35%ige Beteiligung an der Handelsgesellschaft ED&F Man dargestellt. In der FT vom 09.09.2020 wurde bereits berichtet, dass ED&F nicht in der Lage sein wird, Verbindlichkeiten mit Fälligkeiten bis 22.09.2020 (!!!) nachzukommen ohne eine sofortige Restrukturierung der Verbindlichkeiten. Was genau zu dieser Schieflage führte, bleibt unklar, da auf der homepage von ED&F der letzte Jahresabschluss zum 30.09.2018 erscheint. Hat also der 35%ige Anteilseigner Südzucker diese Entwicklung verschlafen? Offenbar befand sich der Dampfer ED&F schon seit geraumer Zeit in schwerer See und der Großaktionär war nicht auf der Brücke, sondern in der Bibliothek, eine Zigarre rauchend? Ich hatte bisher immer sehr viel Vertrauen in das Management von SZ und glaube auch, dass das selbst verantwortete Geschäft vom Zucker bis Frucht gut gemanagt wird. Von Beteiligungen in einer Größenordnung von ED&F sollte man aber besser die Finger lassen, wenn man nicht in der Lage ist, die Entwicklung eng zu verfolgen und bei Bedarf auch ins Steuerrad zu greifen. |