NVIDIA: Aktiensplit in Form einer Stockdividende
22.05.21 11:23
Der Aktionär
Benedikt Kaufmann vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie des Spezialisten für Grafik-Prozessoren NVIDIA Corp. (ISIN: US67066G1040, WKN: 918422, Ticker-Symbol: NVD, NASDAQ-Symbol: NVDA) unter die Lupe.
Kurz vor Handelseröffnung habe es am Freitag einen kräftigen Kursschub für die NVIDIA-Aktie gegeben. Denn der Chip-Konzern habe angekündigt, einen Aktiensplit in Form einer Stockdividende auszuführen.
Was der US-Konzern da angekündigt habe ("split in form of a stock dividend"), sei in seiner Wirkung mit einem klassischen Aktiensplit zu vergleichen. Für jede aktuell ausstehende NVIDIA-Aktie würden nach der Kapitalmaßnahme vier NVIDIA-Aktien existieren, vorausgesetzt die Hauptversammlung stimme im Juni zu. Die Anzahl der Aktien werde also erhöht.
Bei einer Stockdividende würden allerdings zusätzliche Aktien ausgeben, während bei einem Aktiensplit die Aktien eingezogen und durch Papiere mit einem geringeren Nennwert ersetzt würden. Es gebe also den klassischen record-date, zu dem sich die Aktie im Depot befinden müsse. Im aktuellen Fall von NVIDIA wäre dies der 21.Juni.
Doch keine Angst, diese Ausgabe von Gratisaktien sei steuerlich nicht wie eine Dividendenzahlung zu behandeln. Während bei Dividenden die Abgeltungssteuer oder Quellensteuer anfallen würden, würden die neuen Aktien so behandelt, als wären sie gemeinsam mit den alten Aktien gekauft worden.
Der Aktionär habe von der Kapitalmaßnahme von NVIDIA nichts. Sein Anteil am Unternehmen bleibe gleich, der Kurswert seiner Position auch. Die nach dem 21. Juni optisch billigeren NVIDIA-Aktien könnten aber zusätzliche Investoren anlocken. So laute jedenfalls die Theorie, die die im Umfeld von Aktiensplits zu beobachtende positive Kursbewegung erkläre.
In Zeiten, in denen Teilaktien bei vielen Brokern handelbar seien, sei diese Begründung allerdings sehr fragwürdig. Wohl eher dürfte es sich um eine klassische "self-fulfilling-prophecy" handeln, so Benedikt Kaufmann vom Anlegermagazin "Der Aktionär" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 21.05.2021) |