Überraschendes Ende der Südamerika-Krise
Ecuadors Präsident Correa und sein kolumbianischer Amtskollege Uribe haben ihre Differenzen beigelegt.
Santo Domingo (dpa) - Die internationale Krise in Südamerika ist mit einer überraschenden Versöhnung zwischen Ecuador und Kolumbien beigelegt worden.
Die Präsidenten beider Länder, Rafael Correa und Alvaro Uribe, schüttelten sich lange die Hand und verabschiedeten sich mit gegenseitigem Schulterklopfen. Auch mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez gab es am Freitag zum Abschluss auf dem Gipfeltreffen der Rio-Gruppe in der Dominikanischen Republik Schulterklopfen und sogar Witze.
Uribe versprach, dass sich Militärschläge wie der vom vergangenen Samstag in Ecuador, bei dem der Vize der marxistischen FARC-Rebellen, Raúl Reyes, getötet worden war, auf keinen Fall wiederholen würden. Im Gegenzug sagte Correa zu, er werde Dokumente aus Kolumbien über eine mögliche Zusammenarbeit seines Landes mit den FARC-Rebellen annehmen und ernsthaft prüfen lassen, ob es zur Verletzung von Gesetzen gekommen sei.
Indessen ist das Führungsmitglied der kolumbianischen FARC-Rebellen, Iván Ríos, Medienberichten zufolge nicht vom Militär, sondern von eigenen Leuten umgebracht worden. Ríos, Mitglied des höchsten Führungsgremiums der marxistischen «Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens» (FARC), sei von Rebellen getötet worden, um ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro) zu kassieren, berichtete Radio Caracol am Freitag.
Anschließend hätten sie sich den Behörden gestellt und als Beweis für den Tod des Rebellenchefs dessen abgeschnittene Hand vorgelegt. Eine offizielle Bestätigung für diese Berichte gab es zunächst nicht. Anfangs hatte es geheißen, Ríos sei bei Kämpfen mit dem Militär getötet worden.
Bei dem Gipfeltreffen in Santo Domingo deutete zunächst nichts auf eine Entschärfung der Krise hin. Uribe hatte sich zu Beginn des Treffens einem Gruppenfoto verweigert. Anschließend saßen sich Uribe, Correa und der venezuelanische Präsident Hugo Chávez mit weitgehend unbewegten Gesichtern gegenüber. Einem Festbankett zu Ehren der Teilnehmer des Gipfels der 1986 gegründeten Konsultationsgruppe waren die drei Staatschefs ferngeblieben. |