Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
eröffnet am: 20.02.07 18:45 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156405
neuester Beitrag: 25.10.24 20:34 von: Parsonage Leser gesamt: 23932859
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08.09.22 10:35

6146 Postings, 1202 Tage isostar10075 basispunkte?

heute verkündet frau "die inflation ist nur transitorisch" lagarde die langerwartete zinserhöhng der ezb. wie stehen die wetten? ich tippe auf 75 basispunkte. und danach auf einen kursanstieg der hiesigen börsen, aus erleichterung (!) weil sich die ezb endlich, endlich bewegt.

und nächste woche übrigens nochmals das selbe in grün bei der fed, auch 75 basispunkte und erleichterungsrally der börsen.

andere meinungen?  

08.09.22 11:44

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 08.09.22 15:29
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

08.09.22 13:07

6146 Postings, 1202 Tage isostar100ps: dein bm

Angehängte Grafik:
screenshot_2022-09-08_at_13-05-....png (verkleinert auf 34%) vergrößern
screenshot_2022-09-08_at_13-05-....png

08.09.22 13:20
4

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingDer DAX muss noch mindestens

20 % runter, ehe die Stunde der Antizykliker schlägt.  

08.09.22 13:28

6146 Postings, 1202 Tage isostar100ich weiss, zu früh sagen die auguren

wenn die mehrheit der börsenauguren einen weiteren absturz erwarten kommts meistens nicht so schlimm. die schlimmen abstürze kommen in der regel, wenn alle euphorietrunken sind.

ausserdem bin ich generell lieber etwas zu früh als zu spät, ;-)  

08.09.22 14:36

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingEZB erhöht tatsächlich um 0,75 %

Allerdings steigen die Börsen nicht "aus Erleichterung" (# 526), sondern gehen südwärts (SPX bislang 25 Punkte), weil bei den PIIGS bereits die Hakle-Spülung zu hören ist.
 

09.09.22 11:16
1

17008 Postings, 2682 Tage Shlomo SilbersteinAh, seh grad

hier kann man zitrusfrei diskutieren. Schön  

10.09.22 18:59

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingDieses Posting im "Ökonomen"-Thread,

das die Warnungen des USA-Bärenthread (u.a. von Wawidu und mir) aus 2008 ff. aufgreift und in den aktuellen Diskussionkontext stellt, ist auch für die (verbliebenen) hiesigen Stammleser interessant:

https://www.ariva.de/forum/...ngsfrage-472111?page=6655#jumppos166382  

11.09.22 09:27

6146 Postings, 1202 Tage isostar100kommende woche: the merge.

kommende woche rappelts in der kryptowelt, the merge kommt.
worum gehts: der stromverbrauch der kryptos ist obszön gross, the merge könnte das ändern.

werden bisher cryptos mittels "proof of work" validiert stellt ether bald auf "proof of stake" um, das vermindert den stromverbrauch um radikale 99%!

dieser schritt ist bei bitcoin und vielen anderen cryptos aber aus technischen gründen nicht möglich - haben die nun noch eine zukunft? weiter fällt bei "proof of work"  das mining weg, auch das könnte ungeahnte folgen zeigen, bspw sinkende preise für hochleistungschips.

wie auch immer, ab übernächster woche gibts mit ether eine stromfreundlichere alternative, kein grund mehr, energie mit bitcoins zu verschwenden.

Mitte September soll die zweitwichtigste Cyber-Devise Ethereum ein Software-Update bekommen, an das grosse Hoffnungen geknüpft werden.
 

11.09.22 09:48

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingGeorge Gammon: their plan is evil!

11.09.22 09:53

6146 Postings, 1202 Tage isostar100hihi..hinter

hinter sonnenbrille und cap versteckt der typ im video sein gesicht und grinst dabei die ganze zeit ob seinen manipulierten daten..

sehr vertrauenserweckend,antilemming, wirklich sehr vertrauenserweckend ;-)  

11.09.22 09:59

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingDie wahre Mafia sitzt in Washington

hinter Ray-Ban-Sonnenbrillen und lacht sich über die missliche Lage in Europa einen Ast. Europa ist das, wo du long bist ;-)  

11.09.22 10:20

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingAllerdings soll laut Goldman-Sachs

jetzt schon die Weihnachtsrallye begonnen haben:

(kostenpflichtiger Premium-Artikel, dass ZH meint das ernst)

https://www.zerohedge.com/markets/...er-all-and-q4-chase-starts-early

Goldman Desk: The Pain Trade Is Now Up, The CPI Doesn't Matter At All, And The Q4 Chase Starts Early...

A.L: Auch ich wünsche allen schon mal ein frohes 2023 und einen guten Rutsch.  

11.09.22 14:28
1

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingKommende Wirtschaftskrise in D./Europa dürfte

12.09.22 10:58
1

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingDt. Inflation soll im Frühjahr auf 11 % steigen

Gleichzeitig soll die Wirtschaft schrumpfen.

Das ist Stagflation vom Feinsten.. Eine Weihnachtsrallye im DAX kann, wenn sie überhaupt kommt, unter solchen Prämissen nur ein Head-Fake sein.

Fatal ist auch, dass die Wirtschafts-"Experten" bei der EZB die starke Inflation viele Monate lang als "temporär" kleingeredet hatten. Mit solchen Währungshütern ist man verraten und verkauft. Die "Temporär"-Behauptungen waren womöglich Kalkül: Zinserhöhungen, die den Euro potenziell zerlegen, sollten so lange wie möglich aufgeschoben werden. Aber auch dann - bei solchem Kalkül - wäre man verraten und verkauft.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...-vorausgesagt-18310294.html

Energiekrise
Wirtschaftsforscher sagen 11 Prozent Inflation im Frühjahr voraus

Die Fachleute des Münchener Ifo-Instituts rechnen mit einer schrumpfenden Wirtschaft und weiter steigenden Preisen. Sie sind nicht die einzigen.

Die Hoffnung auf etwas Entlastung für das Portemonnaie rückt in immer weitere Ferne. Vor kurzem noch setzen Volkswirte darauf, dass die Verbraucherpreise im kommenden Jahr nicht mehr ganz so stark steigen würden – jetzt schlägt das Pendel in die entgegengesetzte Richtung auf. Das Münchener Ifo-Institut prognostiziert in seiner am Montag vorgelegten Konjunkturprognose für das kommende Jahr im Schnitt 9,3 Prozent Inflation. Im Vergleich zum Sommer, als die Prognose noch 6 Prozentpunkte niedriger lag, ist das ein atemberaubender Anstieg.

Im Frühjahr rechnen die Konjunkturforscher aus Süddeutschland nun sogar mit 11 Prozent Inflation. „Damit werden die realen Haushaltseinkommen kräftig zurückgehen und die Kaufkraft spürbar sinken“, heißt es in der Prognose. Für das Wachstum verheißt das nichts Gutes. Nach voraussichtlich 1,6 Prozent Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr, schrumpfe die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um 0,3 Prozent. Erst 2024 erwarten die Volkswirte eine Normalisierung der Konjunktur mit dann 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation.  

12.09.22 11:48
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80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingNiedergang schlimmer als bei Bankenkrise 2008

(Das in # 533 lediglich verlinkte Posting stelle ich nun überarbeitet auch in den Bärenthread, weil es mMn die [Schief-]Lage in D. recht treffend beschreibt.)

Bereits jetzt häufen sich in D. die Firmenpleiten. Schuhhändler Görtz erlag der Konsumzurückhaltung wegen Verbraucherängsten vor Inflation, während der Toilettepapierhersteller Hakle direkt an den Folgen der Energieteuerung einknickte.

Hakle benötigt für die Klopapierherstellung Unmengen an Erdgas und Strom, beides ist inzwischen unbezahlbar geworden. Auch Stahlkonzerne wie Arcelor-Mittal sowie etliche Chemiekonzerne reagierten auf die gestiegenen Energiepreise mit Werksschließungen in D.

Inzwischen sehen neun von zehn deutschen Firmen die Energie- und Rohstoff-Inflation als existenzbedrohend. Dabei ist Energiepreisschock nur der Auftakt für weiter wirtschaftliches Elend.

Um leidlich überleben zu können, versuchen die Firmen ihre Kostensteigerungen via Preiserhöhungen an die Endverbraucher weiterzugeben. Diese sind jedoch ohnehin stark verunsichert. Viele Ärmere und Mittelschichtler wissen nicht, ob sie 2023 ihre horrenden Strom- und Gasnachzahlungen ohne Privatinsolvenz schultern können.

Die teils auch vorsätzlich betriebene Preistreiberei dämpft die Konsumlaune zusätzlich. Noch nie war in Deutschland (seit 1945) die Konsumstimmung so schlecht wie heute! Alle unnötigen Käufe, Anschaffungen und Konsumausgaben (teurer Urlaub) werden vertagt. Resultat ist ein makroökonomischer Schock.

Wenn Firmen in die Pleite rutschen und der Konsum zurückgeht, folgt Arbeitslosigkeit meist auf dem Fuße, was dann den Rezessions-Sarg vollends zunagelt.

Die Energie- und Rohstoff-Krise dürfte sogar schlimmere Folgen haben als 2008 die Lehman-Krise. Dazu trägt bei, dass die Geldfluter-Staaten ihre QE-Möglichkeiten im letzten Jahrzehnt bereits fast bis zum Anschlag (EZB-Bilanzsumme: fast 9 Billionen) ausgereizt haben. "Rettung aus der Druckerpresse" wird zu einem immer wackeligeren Notnagel. Das Vertrauen in die Stabilität der Währungen steht auf dem Spiel, wozu auch die starke Inflation stimmungsmäßig beiträgt.

Zudem wird für D. und Europa die internationale Konkurrenz immer bedrohlicher, weil z. B. im Stahlsektor Indien und China kaum von Energieinflation betroffen sind. Indien und China kaufen Öl und Gas aus Russland zu Schnäppchenpreisen, während Habeck extrem überteuert LNG u. a. aus USA kauft.

Preiserhöhungen sind für deutsche Industriebetriebe, die unter den horrenden Kosten leiden, daher nur begrenzt möglich. Es gibt zu viel kostengünstigeren Ersatz in China und Indien.

Viele Firmen sind angesichts des Kostendrucks gezwungen, notwendige Innovations-Investitionen (z. B. Anschaffung neuer Maschinen) aufzuschieben, was ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter verschlechtert. Die gerissenen Lieferketten, u. a. infolge China-Lockdowns, verschlimmern die Gemengelage zusätzlich.

Auch die gebeutelten Verbraucher schieben alle nicht zwingend notwendigen Neuanschaffungen (Auto, Waschmaschine) auf die lange Bank. Der Autoindustrie, einst Stütze der deutschen Wirtschaft, droht ein Absatz-Fiasko, zumal grüne Verbrenner-Verbote potenzielle Käufer zusätzlich verunsichern.

Die hohen und stark steigenden Zinsen sowie die Rohstoff-Inflation wirken sich zudem stark dämpfend auf die Nachfrage nach Immobilien aus. Folge: Auch die Baubranche wankt. Die Baukosten (Holz etc.) sind explosiv gestiegen, und nur noch wirklich Reiche können bei den horrenden Preisen und teuren Baukrediten überhaupt noch neue Immobilien kaufen.

Normalsterblichen Hauskäufern aus den Boom-Vorjahren, die ihre überteuerten Immobilienkäufe nicht mit langfristigen festverzinsten Krediten finanziert haben, drohen Zwangsversteigerung und Privatinsolvenz. Dann gibt's eine Räumungsklage und Hartz-IV statt Vorstadt-Luxus.

Da kaum neu gebaut wird, gleichzeitig aber wegen neuer Zuwanderer die Nachfrage nach Wohnungen stark gestiegen ist, dürfte auch - trotz gebeutelter Verbraucher - die Wuchermieten-Inflation weiterlaufen.
Weitere Einzelhandelspleiten, u. a. von ohnehin maroden Kaufhausketten, sind in dieser Gemengelage kaum vermeidbar. Staatliche Stützung (mit Druckgeld) ändert an der Grundmisere wenig. Besonders von Insolvenz bedroht sind die vom bisherigen Billiggeld verwöhnten, stark überschuldeten Zombie-Firmen (in ganz Europa).

Staatliche Stützen und Kurzarbeit sind auf Dauer ebenfalls kaum finanzierbar. Die Staatsverschuldungen in D. und besonders "im Süden" sind bereits wegen Coronahilfen ausgeufert, ebenso die EZB-Bilanzsumme. Der gesamte deutsche Sozialstaat droht durch die Energie-, Rohstoff- und Stagflations-Krise ausgehöhlt zu werden. Das könnte den Wutwinter noch "kälter" machen.

 

12.09.22 15:02
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80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingSogar der dt. Mittelstand geht auf die Barrikaden

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...ands-auf-sich-18306336.html

Energiekrise
Die Wut auf Habeck

Der deutsche Mittelstand ist nicht für politischen Aktivismus bekannt. Doch jetzt gehen die Unternehmer auf die Barrikaden.

...Bahl und all die anderen Mittelständler sehen, was in den deutschen Unternehmen gerade los ist. Der Papierhersteller Hakle hat schon Insolvenz angemeldet, der Schuhhändler Görtz auch. In einer Umfrage des Industrieverbands BDI sagte jedes dritte Unternehmen, die Preise für Energie und Rohstoffe seien eine existenzielle Herausforderung.

Im Bemühen, einen heißen Herbst zu vermeiden, hat inzwischen fast jeder in Deutschland vom Studenten bis zum Rentner ein Entlastungspäckchen bekommen: Wohngeld, Strompreisbremse, Energiegeld. Die Unternehmer vermissen ihre Lieferung. Und dann setzt sich Robert Habeck in die Talkshow von Sandra Maischberger und sagt, die Probleme müssten nicht zu einer Insolvenzwelle führen, die Unternehmen könnten ja auch aufhören zu arbeiten, ohne Insolvenz anzumelden. Vorsichtig gesagt: Das hat die Unternehmer nicht beruhigt.

In der Sache hat Habeck nicht unrecht. Doch die Liste der Unternehmen, die ihre Produktion ohne Insolvenz einstellen, macht die Lage ja nicht besser. Der Stahlkonzern Arcelor Mittal stoppt zwei Produktionsanlagen und schickt seine Leute in Kurzarbeit. Und dann ist da noch der Diesel-Zusatz Adblue, der aus Ammoniakanlagen kommt – aber zumindest bei den Stickstoffwerken Piesteritz ebenfalls nicht mehr hergestellt wird.

Entsprechend wuchs die Wut weiter. Im Frankfurter Umland hat ein Metzger sein Schaufenster schwarz abgeklebt. „Ohne Unterstützung geht bei uns das Licht aus“, steht darauf. Wenn die Unternehmer mal wieder Zeit haben, sich auf ihren Ärger zu besinnen, dann droht Deutschland etwas ganz Ungewohntes: dass Manager und Unternehmer für einen heißen Herbst sorgen. Die ersten drohen schon mit Demonstrationen.

„Wir steuern gerade durch die größte Krise in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagt der Unternehmer Markus Dürkes. „Wenn ich sehe, wie ideologiegetrieben Herr Habeck in dieser Situation immer noch handelt, dann macht mich das einfach nur fassungslos.“ Dürkes ist geschäftsführender Gesellschafter der Schonlau-Werke, einer familiengeführten Eisengießerei in Geseke bei Paderborn.

...Dürkes rechnet vor, was der Preisschub am Energiemarkt für seine Eisengießerei bedeutet: Wenn er jetzt Strom für nächstes Jahr einkauft, kostet ihn das dreizehnmal so viel wie bisher. Die Stromkosten drohen ein Mehrfaches des in normalen Zeiten erwirtschafteten Jahresgewinns seines Unternehmens zu erreichen. Dürkes kalkuliert, dass er deshalb die Preise seiner Produkte binnen zwölf Monaten um die Hälfte erhöhen muss. Aber seine Kundschaft, darunter viele mittelständische Maschinenbauer, muss selbst kämpfen. „Bei einer Nichtkompensation durch unsere Kunden wären wir innerhalb des ersten Quartals 2023 insolvent“, sagt der Gießerei-Besitzer.

Die Bundesregierung müsse dringend dafür sorgen, dass der Strompreis für die Industrie so schnell wie möglich fällt, fordert er. Deutlich unter 200 Euro je Megawattstunde müsse der Börsenpreis liegen, damit er für seinen Betrieb „temporär gerade noch handhabbar“ bleibe. Aktuell ist er gut doppelt so hoch. Ohne niedrigere Energiepreise drohe eine Deindustrialisierung in Deutschland, fürchtet Dürkes.

...Habeck hat ein Hilfsprogramm für Mittelständler versprochen, auch sie sollen jetzt bei hohen Energiekosten Geld bekommen. Doch der Mittelstandsgipfel, bei dem er sich am Freitag mit Unternehmern abstimmen wollte, wurde verschoben.

Das Vertrauen ist nicht mehr groß zum Wirtschaftsminister. „Das war so peinlich“, sagt Martin Dries über den Auftritt in der Talkshow. „Ich habe so lange für ihn die Fahne gehalten“, sagt er, „aber jetzt gibt es Entscheidungen, die offensichtlich eher ideologisch sind als durchdacht.“ Dries hat eine Bäckerei im Rheingau mit 25 Filialen und 300 Mitarbeitern. Seine Stromkosten steigen von 300.000 Euro im Jahr auf eine Million, dazu kommen Preissteigerungen bei Mehl und Molkereiprodukten, außerdem der Mindestlohn. „Wenn der Bäcker sein Brot um 30 Cent teurer macht und der Supermarkt sein Indus­triebrot nur um 20 Cent, dann kaufen die Leute seltener beim Bäcker.“

...Inzwischen denken die Unternehmer über Dinge nach, die ihnen früher eher nicht in den Sinn gekommen wären. Henrik Follmann zum Beispiel, der geschäftsführende Gesellschafter des ostwestfälischen Chemieunternehmens Follmann. Seine Firma beschäftigt rund 900 Mitarbeiter, mehr als zwei Drittel davon am Stammsitz in Minden. Follmann stellt unter anderem Klebstoffe und Druckfarben her, die Kunden kommen aus der Möbel- und der Verpackungsbranche, zudem sind die Rand- und Mittelstreifen auf Tausenden Straßenkilometern in Deutschland mit Spezialwerkstoffen von Follmann markiert.

„Diese Energiepreise sind der Tod der Industrie in Deutschland“, sagt der Firmenchef nun. Um rund 20 Prozent hat der Familienbetrieb seine Produktion wegen der gestiegenen Preise für Gas, Strom und Rohstoffe schon gekürzt. „Zum ersten Mal seit 40 Jahren arbeiten wir am Wochenende nicht mehr“, berichtet Follmann. Manche Kunden in Amerika und Asien hätten sich schon andere Lieferanten gesucht, die zu niedrigeren Kosten produzieren können. [A.L.: Die gibts z. B. in Indien, das Discoutpreise für Gas und Öl aus Russland erhält...]

In Zukunft, fürchtet der Firmenchef, werde dasselbe auch auf dem deutschen und europäischen Markt geschehen. Erst recht, wenn im kommenden Frühjahr die letzten noch zu günstigeren Konditionen abgeschlossenen Lieferverträge für Grundstoffe auslaufen. Es werde reihenweise zu Entlassungen, Fabrikschließungen, Insolvenzen kommen. [A.L.: Moin Malko & fill] „Gerade in Familienbetrieben wie unserem, die beharrlich in Deutschland investiert haben und deshalb jetzt nicht auf Standorte im Ausland zurückgreifen können.“ Hätte er vor zehn Jahren ein Werk in Singapur aufgebaut, sähe es jetzt womöglich besser für ihn aus, aber damals, sagt Follmann, habe er noch Vertrauen in die deutsche Wirtschaftspolitik gehabt. Dieses Vertrauen ist nun weitgehend aufgebraucht.

...Der deutsche Mittelstand ist sonst nicht gerade für laute Töne und politischen Aktivismus bekannt. Jetzt aber sieht es so aus, als seien die Unternehmer dazu bereit, auf die Barrikaden zu gehen. Henrik Follmann kündigt an: „Zur Not bringe ich meine Mitarbeiter und Kollegen aus anderen Unternehmen mit Bussen nach Berlin und demonstriere mit ihnen vor dem Reichstag.“

 

13.09.22 08:26
1

6146 Postings, 1202 Tage isostar100erste 2023 prognosen..

credit suisse erwartet nächstes jahr in den usa ein kollabieren der inflation (inflation collapse), welche  somit in eine kräftige rally endet.
 

13.09.22 08:30

6146 Postings, 1202 Tage isostar100grosshandelspreise gas richtung normalität

Der Preis für europäisches Erdgas ist mit rund 189 Euro pro Megawattstunde auf den tiefsten Stand seit Ende Juli gefallen. Erst vor einer...
 

13.09.22 10:42

6146 Postings, 1202 Tage isostar100heute 14:30 uhr, us kennzahlen

heute 14:30 uhr gibts die zahlen zu den us verbraucherpreisen im august. prognosen erwarten einen minimen rückgang von 0,1% m/m sowie eine verminderung des anstiegs y/y von zuletzt 8,5% auf neu 8,1%. ich persönlich halte sogar noch etwas bessere zahlen für möglich.

wie das auf die börsen wirken würde ist offensichtlich. ausserdem ist am freitag wieder mal grosser verfallstag - und nicht wenige börsenteilnehmer sind wegen steigender inflation und zinsen short unterwegs. grüne börsenkurse könnten den einen anderen dazu bringen, sich noch schnell zur sicherheit einzudecken, was wiederum den kursanstieg beflügeln würde.

aber das ist natürlich alles reine spekulation meinerseits - und antilemming ist  mit sicherheit gegenteiliger ansicht.....

schaun mer mal.  

13.09.22 11:02

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingEnergiepreise vor und nach der Lehman-Krise

Zunächst ein Exkurs auf die Lage 2008 in USA. Danach (nach dem Trennstrich) eine Übertragung auf die heutigen Verhältnisse in D.

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Lage in USA 2008

Im ersten Halbjahr 2008 gab es weltweit eine enorme Rallye bei den Energie und Rohstoffenpreisen, angeschürt durch preistreibendes "Oil-Peak"-Gelaber von Wall Street. US-Öl stieg im Sommer auf ein Allzeithoch von 147 Dollar. Als dann im Herbst die Bankenpleiten kamen, stürzte der Ölrpreis bis zum Jahresende auf 35 Dollar ab. Das sind rund 75 % Rückgang.

Der Rückgang des Ölpreises im zweiten Halbjahr 2008 war aber kein Anzeichen einer Marktberuhigung oder gar einer makroökonomischen "Normalisierung", sondern er rührte daher, dass die US-Wirtschaft nach Lehman in eine Schockstarre gefallen war. Wenn aufgrund dessen die Nachfrage (auch noch Öl/Energie/Rohstoffen) wegbricht, kommen naturgemäß die Preise wieder runter. Das hieß aber eben nicht, dass die Schockstarre der Wirtschaft und die Bankenkrise damit endete.

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Lage in Europa 2022

Der enorme Anstieg des europäischen Gaspreises (fast Verdoppelung von Juli auf August) ging hauptsächlich auf Habecks unprofessionelle Aufkauf-Panik zurück. Er wollte die Lager (aus Angst vor einem "Wutwinter"?) füllen - koste es was es wolle. Nachdem er mit seinen Panik-Käufen durch ist, sinkt auch die (durch ihn nach oben verzerrte) Nachfrage, und die Preise normalisieren sich.

Aber auch dies ist - wie im US-Winter 2008/9 - kein Indiz für eine Rückkehr zur Normalität, wie CNBC weismachen will (# 544).
Energie und Rohstoffe bleiben speziell in Europa knapp und teuer - es gibt mit dem sanktionsbedingten "Ausfall" Russlands einen Angebotschock. Und auch die deutsche Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einer makroökonomischen Schockstarre (# 542). Die Welle der Firmenpleiten in D. läuft einstweilen ungebrochen weiter.

Vor allem müssen die deutschen Bezieher von Gas (Industrie wie Verbraucher) in den nächsten Monaten das Gas aus Habecks sauteuer gefüllten Lagern kaufen. Mit dem Panik-Auffüllen zu Mondpreisen hat Habeck den Deutschen sozusagen die Mondpreise für die nächsten Monate "gesichert".

Hinzu kommt: Falls Nord Stream 1 und 2 zu bleiben (= sehr wahrscheinlich), dann werden die zurzeit zu ca. 85 % gefüllten deutschen Gaslager bereits in zwei Monaten wieder leer sein. Sie reichen bei 85 % Füllstand nur dann bis zum nächsten Frühjahr, wenn während des Abzapfen das russische Gas weiter reinströmt. Auch unter normalen Umständen gibt es in den Wintermonaten eine Netto-Entleerung der Speicher resultiert, weil der deutsche Verbrauch im Winter höher ist als die mögliche Einspeisung.

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Dass in USA positive Wirtschaftsdaten gemeldet werden, ist sogar wahrscheinlich, weil USA der Nettoprofiteur der Russland-Sanktionen ist - zum Schaden Europas. Allerdings ist fraglich, wie lange die europäischen Indizes, darunter der DAX, unter diesen Prämissen noch den US-Indizes "hinterherturnen" bzw. diese nachäffen.  

13.09.22 11:38

80400 Postings, 7542 Tage Anti LemmingNachtrag zu # 547

Es gibt auch nicht genügend LNG-"Ersatzgas", um die in ca. zwei Monaten eintretende Entleerung der deutschen Gasspeicher zu kompensieren. Die Lager werden entweder leer bleiben (= eiskalter Wutwinter), oder Habeck füllt sie erneut mit knappem LNG-Gas zu Mondpreisen auf. Womit der aktuelle Rückgang der europäischen Gaspreise (# 545) nur "ein markttechnisches Zwischentief" auf dem Weg zu neuen ATHs wäre.  

13.09.22 11:38

6146 Postings, 1202 Tage isostar100bisher

bisher dachte ich, dies sei ein wirtschaftthread. musst du deine anti-habeck kampagne unbedingt auch noch hier plakatieren, anti?  

13.09.22 11:41

6146 Postings, 1202 Tage isostar100vielleicht

vielleicht solltest du deinen nick ändern in antihabeck. oder in antigrün.

.....  

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