Intel - ein kurzfristiger Trade?

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neuester Beitrag: 19.10.24 18:10
eröffnet am: 28.09.04 20:27 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 5656
neuester Beitrag: 19.10.24 18:10 von: Frieda Friedl. Leser gesamt: 1174142
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17.10.24 10:02

13671 Postings, 5464 Tage 1chrASML

Jo, so eine ASML EUV Anlage kostet (pro Stück!) 350 mio $ und INTEL hat schon zwei davon.
Solange die nicht ausgelastet sind wird sicher keine neue angeschafft.
Was die Börse lernen muss, ist dass diese Anlagen nicht mehr in großen Stückzahlen produziert werden, sondern ganz langsam Stück für Stück. Das bedeutet für ASML dass das Geld künftig unregelmäßig aber in hohen Summen reinkommt... Überraschungen im Kurs sind da vorprogrammiert

 

19.10.24 12:32

1816 Postings, 475 Tage Frieda FriedlichIntel will 17-Mrd.-Anteil an Altera verkaufen

https://www.marketwatch.com/articles/intel-altera-stock-price-b29a5224

Intel to Sell Minority Stake in Altera for $17 Billion, Report Says. It’s Part of a Bigger Turnaround Plan.

https://www.tipranks.com/news/...ks-for-billions-for-its-altera-stake

Intel May Sell Its Altera Stake for Billions

Back on September 12, Sandra Rivera, CEO of Altera, noted that any idea that Intel might sell its stake in Altera was “…not sourced from anyone that actually knows what’s happening.” The new reports suggest they might have known more than Rivera realized, as Intel is reportedly looking to get “billions” for its Altera stake. The news notched up Intel’s share price, gaining fractionally in Friday afternoon’s trading.

In fact, Intel is looking to get somewhere around $17 billion for its stake in Altera, and is willing to sell a minority stake, or even a full majority stake, getting out of Altera altogether. Given that Intel purchased Altera for $16.7 billion back in 2015, it is not exactly looking to land a huge profit on the sale. Given the rate of inflation since 2015, Intel would be taking a clear loss as $16.7 billion in 2015 has roughly the same purchasing power as $21.45 billion today...

...Intel’s need for new cash is well-known at this point. It has been frantically paring back its expenses—including staging huge layoffs—in a bid to keep more cash in the company. Its foundry ambitions have proven expensive, and its market share losses to competitors are not helping all that much either...

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Mit 17 Mrd. $ Einnahmen aus dem Verkauf von Altera sind Verluste wie die 1,6 Mrd.$ aus dem letzten Bericht verschmerzbar. Die Streichung der Dividende und die geplanten umfangreichen Entlassungen entlasten zusätzlich. Pläne für die neue Fab in Magdeburg liegen vorerst auf Eis.

Ob es künftig besser wird, hängt davon ab, ob Intel sich als amerikanische Alternative zu TSCM etablieren kann. Dabei kann Intel mit (finanzieller) Unterstützung durch die Politik und das Miltär rechnen.

Immerhin will Amazon neue KI-Chips für seine Rechenzentren künftig bei Intel fertigen lassen. Das ist schon mal ein Vertrauensvorschuss. Dass Intel es im Prinzip schafft scheint so gut wie sicher. Unklar ist, ob die Ausbeute der Wafer so optimiert werden kann, dass die neuen Fabs (hoch-)profitabel arbeiten. Sprich: Der Ausschuss darf nicht zu groß sein.

 

19.10.24 13:28

1816 Postings, 475 Tage Frieda FriedlichWir haben bei Intel ein ähnliches Phlegma

aufkommen sehen wie bei anderen zuvor lange sehr erfolgreichen US-Konzernen, etwa General Electric oder Boeing.

Je größer diese Konzerne werden und je weniger technisch versiert die Vorstände sind (Boeing leiteten einst Ingenieure, heute sind es "fachfremde" Manager, die maximalen Gewinn - auch auf Kosten der Qualität - generieren wollen), desto weniger können sie an ihre alten Erfolgsgeschichten anschließen. Größe und Erfolg führen oft zu Trägheit.

Dass Intel beim Shrinken der Strukturen in den letzten zehn Jahren so deutlich hinter TSMC (dort in Taiwan lassen AMD und Nvidia ihre Chips fertigen) und Samsung (Südkorea) zurückgefallen ist, ist teilweise auch auf diesen Großkonzern-Schlendrian zurückzuführen.

Die einstige Erfolgsfirma General Electric, die wegen dieses Schlendrians pleitebedroht war, hat die Wende ohne Chapter 11-Pleite geschafft. Im April hat sich GE in drei kleinere Konzerne aufgespalten:

https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/...ichtstrachtigen-46337337/

Es gibt freilich auch US-Großunternehmen, die eine Wende zum Besseren nicht hinbekommen haben - etwa General Motors, die im Juni 2009 (in den Nachwehen der Finanzkrise 2008) eine Chapter-11-Pleite hinlegten.

Das Auto-Business - speziell das von GM - ist freilich an sich schon zäh, träge und wenig innovativ (zumindest 2009 war es noch so), da lässt sich das Rad buchstäblich nicht neu erfinden. General Electric hingegen fertigte unter anderem profitable Flugzeug-Turbinen, was zur erfolgreichen Wende beitrug. Intel ist noch innovativer und hat sogar eigene Chips im brandheißen KI-Sektor, die allerdings bislang hinter den Leistungen der Konkurrenz (Nvidia) zurückgeblieben sind. Das liegt u. a. daran, dass KI-Prozessoren im Prinzip Grafikprozessoren sind, und da hat Nvidia die längere Erfahrung, weil Nvidia seit Jahrzehnten GPUs für Grafikkarten herstellt.

Bei General Motors kam hinzu, dass die Firma wegen Misswirtschaft und der horrenden, seit ihrer Gründung im Jahr 1908 aufgelaufenen Pensionsansprüche stark überschuldet war. Da "bot es sich an", die Finanzkrise 2008 zu "nutzen", um sich dieser Altschulden durch eine Chapter-11-Pleite zu entledigen. Schön für die Firma, shice für die Altaktionäre (die alles verloren) und ehemalige Mitarbeiter, die ihre Betriebsrenten verloren.

Intel, gegründet 1968, ist jünger als GM, weniger personalintensiv (= weniger Pensionsverpflichtungen) und liefert immer noch technologisch hochwertige und  konkurrenzfähige Spitzenprodukte, vor allem im PC- und Server-Bereich (bei Grafik- und KI-Prozessoren steckt Intel noch in den Anfängen).

Wie ich schon zuvor hier im Thread geschrieben habe, hat Intel in der Vergangenheit unter Druck immer "geliefert". Die aktuelle Notlage sollte/dürfte dazu beitragen, den lähmenden Großkonzern-Schlendrian abzulegen und bei den neuen Fabs "alles zu geben".

Dass die Fabs grundsätzlich aussichtsreich sind, zeigt nicht nur der Amazon-Großauftrag-in-spe für neue KI-Chips, sondern auch die Investition der Finanzfirma Apollo: Apollo hat sich im Juni mit 11 Mrd. $ an der neuen Intel-Fab in Irland beteiligt. Das machen Investoren nicht ohne hinreichend große Erfolgsaussichten.

Durch das Hereinholen externer Investoren (vor 2 J. auch in Arizona) kann Intel das kostenintensive Mammutprojekt der neuen Fabs auch finanziell besser stemmen. Hinzu kommen noch Hilfsgelder vom Staat durch den geopolitisch motivierten "Chips Act". In Magdeburg würde es 10 Mrd. Zuschuss vom dt. Staat geben.

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/...ik/100042845.html

05.06.2024

Intel verkauft Finanzfirma Apollo Anteil an irischer Chipfabrik

Mit einem Milliardendeal trennt sich Intel von Anteilen an einer Chipproduktion in Irland. Damit will der Chipriese weitere Investitionen refinanzieren.

Santa Clara. Intel holt bei seiner neuen Chipfabrik in Irland einen Finanzinvestor an Bord und bekommt dafür eine Milliarden-Geldspritze. Die Firma Apollo wird der führende Investor beim Erwerb eines Anteils von 49 Prozent an der Fab 34 genannten Anlage, wie Intel am Dienstag mitteilte. Der Kaufpreis wurde auf elf Milliarden Dollar (10,1 Mrd Euro) beziffert.

Intel investierte bisher 18,4 Milliarden Dollar in die Fabrik im irischen Leixlip. Sie ist weitgehend fertig und nahm die Produktion im vergangenen September auf.
Der Konzern versucht gerade, nach einer Durststrecke zur Konkurrenz aufzuholen, und will eine Schlüsselrolle bei der Verlagerung eines Teils der Chip-Produktion aus Asien in den Westen spielen.

Das erfordert jedoch Dutzende Milliarden Dollar an Investitionen, selbst mit der milliardenschweren Förderung, die Chipkonzerne in den USA und Europa bekommen. Vor rund zwei Jahren ging Intel bereits einen ähnlichen Deal mit einer Investmentgesellschaft für ein Werk in Arizona ein...  

19.10.24 16:17
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1816 Postings, 475 Tage Frieda FriedlichDie irische Fab 34, die vor 1 J. in Betrieb ging,

fertigt u. a. die "Meteor Lake"-Notebook-CPUs in 7nm ("Intel 4") unter Verwendung der EUV-Technik, deren Beherrschung Intel damit bereits unter Beweis gestellt hat. Meteor-Lake-CPUs sind erstmals im Chiplet-Design hergestellt, bei dem einzelne Prozessorkomponenten separat gefertigt und später auf einem Substrat kombiniert werden. AMD verwendet das Chiplet-Design seit Mai 2024.

In den nächsten Wochen erscheinen Intels ebenfalls im Chiplet-Design hergestellten "Luna Lake"-CPUs für Notebooks im Handel, die in 3nm gefertigt sind. Damit liegt Intel erstmal seit langem wieder vor AMD, deren neueste Strix-Point-CPUs in 4nm hergestelt sind.

Allerdings lässt Intel die 3nm-Kerne der Luna-Lake-Prozessoren von TSMC in Taiwan fertigen, nur die anderen Komponenten dieser Chiplet-CPUs fertigt Intel in eigenen Fabs. Das Chiplet-Design macht es möglich, Komponenten mit unterschiedlicher Strukturbreite, die in unterschiedlichen Fabs (inkl. TSMC) gefertigt werden, auf einem Substrat zu kombinieren. Für eine hohe Effizienz ist vor allem eine geringe Strukturbreite des CPU-Kerns wichtig.

Intel’s New Fab in Ireland Begins High-Volume Production of Intel 4 Technology

29. Sept. 2023


LEIXLIP, Ireland, Sept. 29, 2023 – Intel today celebrated the arrival of its Intel 4 technology, which uses extreme ultraviolet (EUV) technology, and the first use of EUV in high-volume manufacturing (HVM) in Europe. The arrival of this important moment ushers in the future for products like Intel’s upcoming Intel Core Ultra processors (code-named Meteor Lake), which will pave the way for AI PCs, as well as future-generation Intel Xeon processors coming in 2024 and produced on the Intel 3 process node.

EUV technology employed in the production of Intel 4 is broadly adopted in leading-edge semiconductor technology nodes that power the most demanding computing applications, such as artificial intelligence (AI), advanced mobile networks, autonomous driving, and new data center and cloud applications. EUV plays a critical role in driving Intel toward its goals of delivering five nodes in four years and regaining leadership in process technology by 2025.  

 

19.10.24 17:34

1816 Postings, 475 Tage Frieda FriedlichKorrektur:

Die neue Chip-Serie heißt "Lunar Lake"

 

19.10.24 18:10
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1816 Postings, 475 Tage Frieda FriedlichIntels "Lunar Lake"-CPUs sind bereits im Handel

und bieten dank ihrer 3nm-Fertigung längere Notebook-Laufzeiten (bei höherer Rechenleistung) als die aktuellen Notebook-CPUs von AMD und Qualcomm, nämlich bis zu 14,5 Stunden.

Außerdem sind in den Lunar-Lake-Prozessoren 16 oder 32 GB DDR5-RAM integriert, was wegen der Chiplet-Bauweise möglich ist.

Die Komponenten von Lunar Lake lässt Intel überwiegend bei TSMC in Taiwan herstellen. Zusammengebaut werden die Chiplet-CPUs jedoch von Intel selbst, und Intel liefert auch das Package (Substrat).

https://www.forbes.com/sites/moorinsights/2024/09/...ke-launch-event/

Der PC- und Notebook-Bereich ist jedoch nicht der einzige Geldbringer. Intel muss zusehen, auch im profitablen Server-Bereich wieder mehr Umsatz zu erzielen. Hier lag AMD in letzter Zeit vorn. Außerdem muss Intel noch leistungsfähigere KI-Chips entwickeln.

Bei den Fabs läuft es m. E. gut (siehe Irlands Fab 34), allerdings beweist die Tatsache, dass Intel die "Lunar Lake"-Komponenten bei TSMC fertigen lässt, dass Intel die 3nm-Technologie selber noch nicht beherrscht (bzw. dass der Ausschuss bei Intel offenbar noch zu hoch ist).

Broadcom soll vor einigen Wochen eine Probefertigung in der neuen Intel-18A-Technologie getestet haben, bei der es zu viel Ausschuss gegeben haben soll. Broadcom teilte allerdings später mit, dass die Auswertung noch nicht abgeschlossen sei. Intel selbst geht davon aus, dass die 18A-Technologie erst 2025 einsatzreif wird. Jetzige Fertigungsmuster sind daher nur Zwischenstadien auf dem Weg zum Endprodukt.

https://www.extremetech.com/computing/...-in-early-tests-for-qualcomm

...The report implies Broadcom was not satisfied with the yields for 18A, or the number of defects per wafer, but nobody would specify what exactly went wrong with the tests. All that said, Intel has stated it won't be ready for high-volume manufacturing with 18A until next year, whereas it will begin using it for its own processors later this year. Given that timeframe, it's certainly possible yields could currently be low for 18A but still fall within spec for Intel's purposes, as it's still a year away from entering production for third parties. For its part, Broadcom is denying it made this evaluation.

That said, Intel has already signed multiple high-profile deals for 18A. It cannot afford to have anything go wrong, as it would further imperil the company during a period of significant upheaval. Intel just announced a seismic restructuring effort after an abysmal Q2 earnings report, announcing it is laying off 15% of its workforce and will be shedding businesses and costs it can no longer afford.
 
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