Auf dem Sprung: Viele Anleger wollen ihr Geld vor

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neuester Beitrag: 11.11.02 21:47
eröffnet am: 11.11.02 21:14 von: BeMi Anzahl Beiträge: 4
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11.11.02 21:14

10041 Postings, 7979 Tage BeMiAuf dem Sprung: Viele Anleger wollen ihr Geld vor

Investoren bereiten sich auf Wanderschaft vor

Steuerpläne der Bundesregierung drohen Anleger ins Ausland zu treiben. Vermögensberater erwarten Umschichtungen
 
Auf dem Sprung: Viele Anleger wollen ihr Geld vor dem Fiskus in Sicherheit bringen

Von Michael Fabricius
Berlin – Die Skisaison steht vor der Tür. Und in der Schweiz werden sich diesmal viele deutsche Anleger nicht nur in die Warteschlange am Lift einreihen. Auch an den Bankschaltern dürfte der Andrang groß sein. Angesichts der geplanten verschärften Besteuerung von Veräußerungsgewinnen in Deutschland suchen vor allem vermögende Privatkunden nach Möglichkeiten, ihre Ersparnisse vor dem Zugriff des Fiskus zu schützen. Schon Wochen vor der Verabschiedung der neuen Steuergesetze verzeichnen Berater bei Banken und Vermögensverwaltern ein gesteigertes Interesse an der Verschiebung von Kapital ins Ausland. „Die Bundesregierung hat es tatsächlich geschafft, Aufbruchstimmung zu erzeugen“, stellt der Düsseldorfer Vermögensverwalter Frank Lingohr zynisch fest: „Die Investoren brechen auf. Sie wissen nur noch nicht, in welches Land.“

Insgesamt hat die Unsicherheit enorm zugenommen, wie eine Umfrage der WELT ergab. „Die aktuelle politische Entwicklung erzeugt bei unseren Kunden eine investitionsvermeidende Haltung“, sagt Michael Otto von der Berenberg-Bank. Die Entscheidung über die generelle Besteuerung von Spekulationsgewinnen werde zwar schon in der kommenden Woche im Bundesrat gefällt. Doch auch danach seien die Verhältnisse noch lange nicht geklärt, da mit neuen Übergangs- und Ausnahmeregelungen zu rechnen sei. Er rate in den meisten Fällen dazu, noch die Details abzuwarten.

Für Frank Lingohr ist allein die Tatsache „katastrophal“, dass noch immer nicht ganz klar ist, ob die neuen Spekulationssteuerregeln nach der Bundesratsentscheidung oder erst nach der dritten Lesung im Bundestag am 21. Februar 2003 in Kraft treten. Einige Kleinaktionäre, ohnehin schon frustriert von der Entwicklung am Kapitalmarkt, neigen hingegen zu Kurzschlusshandlungen. „Wo ein paar Gewinne zu realisieren sind, werden die jetzt auch schnell noch mitgenommen“, heißt es etwa bei der Hypo-Vereinsbank. Günter T. Schlösser von der Vermögensverwaltung Portfolio Concept sieht im kommenden Frühjahr eine „Verkaufswelle“ auf die Märkte zurollen – sofern das neue Spekulationssteuer-Gesetz im März oder April in Kraft tritt.

Bei der Deutschen Bank haben sich indes viele Kunden schon positioniert. Die Berater des Branchenführers verzeichnen seit einigen Wochen ein „deutlich gestiegenes Interesse“ an Immobilienbeteiligungen im Ausland.

Arnim Kogge, Leiter des Privatkundengeschäfts beim Stuttgarter Bankhaus Ellwanger & Geiger, sieht auch bei Fondsgesellschaften die Gefahr einer Abwanderungswelle ins Ausland. „Wenn die Fondsmanager bei einer Tochtergesellschaft im Ausland ihre Transaktionen abwickeln, umgehen sie zumindest die ‚innere‘ Besteuerung der Gewinne“, so Kogge. „Dieser Vermeidungseffekt könnte gewaltig werden.“

Ein besonderes Problem ergibt sich aus Sicht der Stuttgarter bei Immobilienvermögen. „Wir gehen mit unseren Kunden die Grundbücher durch und stellen fest: Vor allem bei Grundstücken, die schon lange im Familienbesitz sind, lässt sich der Anschaffungswert oft kaum noch ermitteln. Bei einer Veräußerung gelten also unter Umständen bald bis zu 100 Prozent eventueller Verkaufserlöse als Wertzuwachs und unterliegen damit der vollen Besteuerung.“ Um dies zu umgehen, werde mittlerweile häufig die Umschreibung des Immobilienvermögens auf eine GmbH erwogen.

 

11.11.02 21:19

Clubmitglied, 50044 Postings, 8625 Tage vega2000vor was ?

11.11.02 21:33

242 Postings, 8357 Tage Dr.MabuhseYou`re quite free to go *g* o. T.

11.11.02 21:47

4691 Postings, 8252 Tage calexaNun ja

Investoren sind ja nicht blöd. Was aber bei unserer Regierung nicht so sicher ist......

Ach ja, in der FAZ ist heute ein interessanter Bericht über ein Treffen mittelständischer Unternehmen, die sich bei diesem Treffen (das im übrigen von Banken und ANlageberatern begleitet wird, also kein Stammtisch) darüber austauschen, wie sie am besten ihr Geld und ihren Besitz ins Ausland bringen.

Wenn Ihr mich fragt: die haben ganz Recht. So eine kurzsichtige Regierung wie die unsere habe ich noch nie erlebt. Ich hätte auch nicht gedacht, daß so etwas überhaupt möglich sein könnte. Meinen die denn, daß die hier bleiben und zusehen, wie aufgrund von Unfähigkeit unserer Regierenden denen das Geld weggenommen wird?????

SO long,
Calexa
www.investorweb.de  

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