Aktien-IndizesDie anfänglich mit Spannung erwarteten Reden diverser Fed-Mitglieder am gestrigen Montag, blieben ohne Auswirkungen auf die Märkte und die allgemeine Stimmung der Marktteilnehmer wird von Beobachtern unverändert als moderat optimistisch bezeichnet. So markierten die vier von uns beurteilten US-Indizes zum gestrigen Wochenstart jeweils ein neues Bewegungshoch im laufenden Trend, DAX und EUROSTOXX 50 schafften es am Ende im Hoch ebenfalls auf Kursniveaus, welche wir bereits am Freitag sahen und die bisherige Trendspitze darstellen.
In der Beurteilung der Kursverläufe bleibt demnach alles, wie bisher aufgeführt:
- intakte Aufwärtstrends, chart- wie markttechnisch bestätigt, innerhalb des Tageschart bereits als überhitzt zu interpretieren;
- im Sinne der Definition liegen uns noch keine Verkaufssignale vor, wir schätzen das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit für eine kurzfristige Reaktion als hoch ein;
- in der praktischen Konsequenz nehmen wir demnach weiterhin Abstand von strategischen Positionsaufbauten und warten Ausmaß und Dauer einer Reaktion ab; im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen aktuell systematisch belegbare Eck-Trades, das Handelsvolumen diskretionärer Eingriffe ist aktuell weiterhin klein;
Mit Blick auf ein gesteigertes Reaktionsrisiko der Aktien-Index-Kurse, verweisen wir heute Morgen auch auf die erfolgten Abschläge der beiden von uns beurteilten asiatischen Börsenbarometer: Nikkei 225 (Japan) und HSI (Hongkong). Beide Indizes weisen uns sowohl auf Basis ihrer Tages-, aber auch Wochencharts intakte Aufwärtstrends aus, markttechnisch mittlerweile ähnlich zu interpretieren wie die Trendverläufe in Europa und den USA. Hier sehen wir heute Abschläge, auch wenn diese bisher mit -0,63 Prozent (Nikkei 225) bzw. 0,42 Prozent (HSI) eher als moderat einzustufen sind.
In der praktischen Umsetzung werden wir heute erneut Handelssignale auf der Short-Seite (Eck-Trades) aggressiver handeln, als Signale der Long-Seite, was wir mit der Einschätzung eines höheren Reaktionsrisikos begründen.
Renten-FuturesStabilisieren sich die jüngsten Abwärtsimpulse jetzt? Gehen die Futures gar in eine Reaktion über, welche eine Indikation dahingehend liefert, ob wir strategisch mit weiteren Abschlägen rechnen müssen oder mittelfristig gar wieder steigende Futures zu erwarten sind?
Im Bund-Future sahen wir gestern eine moderate, seitwärts ausgerichtete Konsolidierungstendenz am bisherigen Ende des jüngsten sekundären Abwärtstrends. Auffällig waren zwei deutliche Rücksetzer im Tagesverlauf (09:20 Uhr und 14:30 Uhr), die jedoch kurzfristig immer wieder aufgeholt wurden. Dennoch, im Ergebnis des gestrigen Handelstages, ist im Bund-Future die bisher noch gültige, aber bereits angehandelte Trendbegrenzungslinie (gültig seit Juli diesen Jahres) nun nachhaltig unterschritten und somit analytisch hinfällig.
Die für uns nun technisch relevanten Chart-Marken sind die Bereiche um 116.81 / 116.69 auf der Unterseite (wobei der 116.81 die analytisch höhere Bedeutung zukommt), sowie 117.47 / 117.59 auf der Oberseite. Markttechnisch gesehen, liegt uns weiterhin ein intaktes short-set-up vor.
Eine ähnliche charttechnische Ausbildung weist uns der Kursverlauf des US-T-Bond-Futures aus, der ebenfalls auf Tagesbasis einen dynamischen sekundären Abwärtstrend ausbildet, markttechnisch über das set-up bestätigt. Die Trendbegrenzungslinie, hier seit Ende Juni gültig, ist sowohl im Future auf den 10, als auch auf den 30 jährigen T-Bond unterschritten und damit hinfällig.
Die für uns relevanten Chartmarken sind nun die Bereiche um 109*26 auf der Unterseite und 111*06 auf der Oberseite (im Future auf den 30 jährigen US-T-Bond), ebenso die Bereiche um 106*36 auf der Unterseite und 107*29 auf der Oberseite (im Future auf den 10 jährigen US-T-Bond).
Per gestern bildete sich im Kursverlauf beider US-Futures ein Kreisel in Form eines Inside-Bars aus, was statistisch wenig von Relevanz ist, dennoch zumindest erfahrungsgemäß die Chance auf eine Stabilisierung / Konsolidierung, möglicherweise sogar Reaktion erhöht.
In der praktischen Überlegung macht es aktuell keinen Sinn, im Rentenmarkt (über den FGBL), bereits mit größeren Positionen auf eine technische Reaktion spekulieren zu wollen. Wir wiesen in den letzten Kommentaren ohnehin darauf hin, dass Long-Positionen entweder noch komplett zurückzustellen sind oder nur als hochspekulativ betrachtet werden sollten, was entsprechend angepasste Positionsgrößen einschließt. Demnach rechtfertigen kleine Positionsgrößen mittlerweile durchaus ein Ausloten des Reaktionspotentials, zumal oszillierende Indikatoren in ihren Standardeinstellungen auf Tagesbasis durchaus (positive) Divergenzen zum Kursverlauf der Renten-Futures auszubilden beginnen.
Konkret auf den FGBL bezogen…
Der Bund-Future bewegt sich im Grunde seit vier Tagen innerhalb einer seitwärts ausgerichteten Schiebezone, mit leit fallendem Boden innerhalb oben genannter Begrenzungen. Als Widerstand und aktuelles (erstes) Kurs-Ziel, definieren wir den Bereich um 117.50.
Der Intraday-Chart zeigt ebenfalls eine Stabilisierung in der seitwärts ausgerichteten Bewegungstendenz, was Erwartungen auf einen aufwärts ausgerichteten Gegenimpuls erwarten lässt. Intraday wären in jenem Falle Hürden in den Bereichen um 117.13 / 117.14 und 117.17 / 117.19 zu überwinden.
Im Tageshandel bauten wir gestern erste kleine, spekulative Trading-Long-Positionen auf, welche im Zuge der beiden o.g. Rücksetzer dezimiert wurden, aber aktuell noch immer fortbestehen. Eine Vergrößerung der Position auf einen nennenswerte Größe stellen wir jedoch weiterhin zurück, da der spekulative Charakter einer Long-Position derzeit noch immer zu groß ist.
Zurückhaltung und kleine Positionen behalten wir bei, solange der FGBL das errechnete minimale Reaktionspotential nicht ausgeschöpft hat und wir das statistisch hohe Risiko unterstellen müssen, dass nach Abschluss der Reaktion eine Fortsetzung des Abschwungs erfolgt.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Gruß Moya 