Es war ja zu erwarten, dass die Grünen die geplanten Einschränkungen für Onshore-Wind im Bundesrat mit allen Mitteln versuchen werden zu kippen. Unser Umweltminister Untersteller dazu: "Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss auch durch den Bundesrat. Wir haben jetzt sechs Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung, kommt Hessen dazu, dann sind es sieben. Wir haben da ein Wörtchen mitzureden." So sieht es aus und die große Koalition wird die geplanten Einschränkungen vor allem in Bezug auf den Wegfall der Onshore-Einspeisevergütungen ab Referenzerträge unter 75% eines Idealstandortes wohl nicht durch den Bundesrat durchbringen. Da wird es wohl zu einem Kompromiss kommen, in dem dieser Referenzertrag auf 60% gesenkt wird und damit könnte dann im Prinzip fast alles beim Alten bleiben bis auf gesenkte Einspeisevergütungen, die mit 0,09 €/kWh ohnehin zu hoch sind bei Onshore-Windstromgestehungskosten von 0,06 bis 0,08 €/kWh. Ein paar richtig interessante Auszüge von BW- Umweltminister Untersteller in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung: " Baden-Württemberg hat einige angeblich schwache Standorte, die wir mit neuen Anlagekonzepten gut nutzen können, und zwar im Umfang von 2000 bis 2500 Voll-Laststunden im Jahr. .... Deutsche Hersteller haben sogenannte Schwachwindanlagen entwickelt. .... Die Hälfte aller potenziellen Standorte für Windkraft in Baden-Württemberg fallen in die Kategorie von 60 bis 70 Prozent Referenzertrag." Tja mit den Schwachwindanlagen ist wohl die N117/2400 gemeint, die ja bekanntermaßen auf sehr gute Volllastwerte bei schwachen Windstandorten kommt und damit natürlich auch die Stromgestehungskosten von Schwindstandorten (deutlich) senkt. Hier der Link zu dem Interview: http://www.stuttgarter-zeitung.de/...7b0f-48ad-82cc-d065771d30f6.html Untersteller hat zwar nichts gegen Offshore-Wind, aber er erwähnt dann doch so nebenbei, dass "die Offshore-Technik die teuerste unter den Erneuerbaren ist und Onshore die billigste". Laut dem Bundesverband der Verbraucherzentrale wird Offshore-Wind die Strompreise stark belasten. Es werden bis 2020 jährliche Gesamtkosten für Offshore-Wind, wenn die 6,5 GW wirklich installiert sein sollten bis dahin, von bis zu 4,5 Mrd. € prognostiziert. Damit würden die komplette EEG-Zahlungen von derzeit 23,5 Mrd. € auf fast 30 Mrd. € im Jahr steigen. Zusammen mit den Kosten für den Transport des Offshore-Stroms drohen somit Haushalten dann jährliche Kosten alleine für Offshore-Wind von bis zu 75 €. Ab 2014 bezahlt ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt 220 € im Jahr an EEG-Umlage. Ist dann schon in sehr hohes Sümmchen was alleine Offshore-Wind für jeden Stromzahler zusätzlich kosten würde. Ich hab ja nun wirklich nichts gegen Offshore-Wind, aber Offshore-Wind ist die mit Abstand teuerste Erneuerbare. Die große Koalition hat null Chancen die EEG-Umlage einigermaßen stabil zu halten, wenn Offshore-Wind mit 0,19 €/kWh vergütet wird und für den Stromtransport aufs Land müssen die Offshore-Anlagenbetreiber nichts bezahlen und der kann zusätzlich noch bis zu 0,05 €/kWh kosten, die auch der Stromzahler über die Netznutzungentgelde berappen muss. Damit kann Offshore-Wind auf bis zu 144% (!!!) höhere Kosten für den Stromzahler kommen als bei Onshore-Wind. Wobei aber auch klar ist, die Energiewende kann nur richtig mit Offshore-Wind funktionieren, aber ich würde abwarten bis Offshore-Wind in 4 bis 5 Jahren billiger geworden ist und dann wird es wohl hoffentlich auch große Stromautobahnen gegeben, denn bis dato gibt es doch gar keine Möglichkeit den Offshore-Strom von Norden nach Süden zu transportieren. Hier der Link zu den Offshore-Kosten: http://strom.idealo.de/news/...re-offshore-foerderung-weiter-steigen/ |