Erdbebensichere AKWs gibt es nicht--Problem ist das Unvorhersehbare Erlkönig Fessenheim - eine Ballade Diese Ballade hat Gustav Rosa am 21.4.2007 beim Abschluß des Mahnwegs für das Leben in Fessenheim vorgetragen Wer radelt so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?" "Siehst Vater, du, Fessenheim nicht? Das Kernkraftwerk da, so nahe am Rhein." „Mein Sohn, es ist alles nur Schein." „Du liebes Kind, kauf Strom von mir! Ganz billig aus Kernkraft, komm hol ihn dir; Manch Brennstab strahlt weiter Millionen von Jahr’n, Mein Meister sagt allen: Gar keine Gefahr!" „Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Fessenheim leise mir alles verspricht?" "Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind." „Willst, feiner Knabe, du mit mir geh’n? Mein Reaktor hat Risse, man kann sie schon sehn. Mein Kühlwasser heizt auf den mächtigen Rhein, Das soll unser Schaden auf keinen Fall sein." „Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Fessenheims Macher am düstern Ort?" "Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ sie genau: Es sind alte Herren, ihr Haupt ist schon grau." „Ich liebe dich, mich reizt dein Geld, dein Gehalt; Und zahlst du nicht willig, so brauch ich Gewalt!" "Mein Vater, mein Vater, jetzt strahlt es mich an! Fessenheim hat mir ein Leid angetan!" Dem Vater grauset's, er radelt geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht das Zuhause mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind ist tot. Gustav Rosa, 21.4.2007, g.rosa at rimsingen.de, |