Der Börsendienst - DEWB halten
13:15 19.04.06
Die Experten von "Der Börsendienst" stufen die Aktie von DEWB (ISIN DE0008041005/ WKN 804100) mit "halten" ein.
In nicht einmal 3 Wochen sei es soweit. Am Montag den 8. Mai 2006 werde sich der Bundesgerichtshof mit der Abfindungsfrage Deutsche Effecten- und Wechselbeteiligungs AG (DEWB) beschäftigen. Dies könnte für den bereits angeschlagenen JENOPTIK-Konzern schlimm ausgehen und ein Loch von bis zu 150 Mio. Euro in die nicht gerade prall gefüllte JENOPTIK-Kasse reißen. Doch des Einen Leid sei des Anderen Freud. Wie man wisse, hätten die Experten von "Der Börsendienst" am 25. Oktober DEWB-Aktien in ihr Musterdepot gekauft. Sie hätten sich zu diesem Kauf entschlossen, da mehrere Aktienrechtsexperten ihre Meinung bekräftigt hätten.
Und man gehe auch heute noch davon aus, dass der BGH zugunsten der DEWB-Aktionäre entscheiden werde. In diesem Fall würden DEWB-Aktionäre für jede Aktie einen Betrag von 26,98 Euro zuzüglich Zinsen von ca. 6,43 Euro, also insgesamt 33,41 Euro von JENOPTIK erhalten. Man solle nicht vergessen, dass man nicht automatisch einen Abfindungsanspruch habe. Abfindungsberechtigt seien nur DEWB-Aktionäre, die ihre Aktien bereits im letzten Jahr bei der JENOPTIK AG schriftlich angedient hätten. Die Experten hätten die Anleger ja mehrfach über das genaue Prozedere (mitsamt einem Musterschreiben für die Andienung) rechtzeitig informiert. Auch die Experten hätten ihre DEWB-Aktien aus dem Musterdepot fiktiv angedient.
Für JENOPTIK hätte ein positives Urteil für DEWB-Aktionäre fatale Folgen. Selbst nach dem Verkauf der M+W Zander, der bald durchgeführt werden solle (JENOPTIK verliere dadurch dieses Jahr rund 1,5 Mrd. EUR Umsatz bei insgesamt 1,91 Mrd. EUR Erlösen in 2005), habe der Konzern noch ca. 200 Mio. EUR Nettoschulden. Es sei also fraglich, ob JENOPTIK dem vollen Anspruch der DEWB-Aktionäre entsprechen könne. Man gehe jedoch klar davon aus, dass die Abfindung weiter über 10 Euro liegen werde. Wahrscheinlich werde JENOPTIK, eventuell mit Hilfe von Finanzinvestoren, die volle Abfindung bezahlen. Denn es gebe einige Interessenten für JENOPTIK, gerade nach dem Verkauf von M+W Zander.
Es stelle sich die Frage, was aber passiere, wenn der BGH nicht im Sinne von DEWB-Aktionären entscheide - was natürlich bedeute, dass es keine Abfindung geben werde. Man erachte die DEWB-Aktie auf dem aktuellen Niveau für fundamental günstig bewertet. Also sollten die Anleger auf keinen Fall nach einem negativen BGH-Urteil ihre DEWB-Aktien verkaufen. Im Gegenteil: Sollte der Kurs durch Zocker, die nur auf einen positiven Ausgang gehofft hätten, nach dem Urteil unter Druck kommen, könnte sich bei Kursen unter 3,00 Euro eine interessante Kaufgelegenheit ergeben. Denn derzeit würden Beteiligungsgesellschaften ein Come-Back an der Börse erleben. Schließlich würden Börsengänge wieder boomen und genau daran würden Beteiligungsgesellschaften wie die DEWB das meiste Geld verdienen.
Bei DEWB schlummere ein kleiner Schatz im Beteiligungsportfolio: DEWB halte 61 Prozent an der NOXXON Pharma AG. Das im Biotech-Bereich tätige Unternehmen mit Sitz in Berlin habe jüngst eine sensationelle Kooperation mit dem Pharma-Riesen Pfizer an Land ziehen können. Pfizer entwickle basierend auf NOXXON´s "Spiegelmer"-Technologie ein Medikament gegen Fettleibigkeit. Nach Presseberichten wolle Pfizer in die Kooperation insgesamt bis zu 200 Mio. US-Dollar stecken. Einen Börsengang plane der NOXXON-Vorstand bis 2010, vielleicht aber auch früher. Das Klima derzeit sei dafür mehr als ideal. Es sei nahe liegend, dass ein so gut aufgestelltes Unternehmen wie NOXXON alleine schon weit mehr wert sei als die ganze DEWB, die derzeit nur mit ca. 50 Mio. EUR an der Börse bewertet werde. Doch NOXXON sei nicht die einzige interessante Beteiligung von DEWB.
Es gebe darüber hinaus noch ein Dutzend weiterer Beteiligungen, die zum Teil heute schon börsenreif seien. Auch die früher hohe Verschuldung von DEWB sei kaum mehr ein Problem. Anfang 2005 hätten noch 47 Mio. EUR Nettoschulden auf der Beteiligungsgesellschaft gelastet, jetzt seien es nur noch 9 Mio. EUR. Dadurch habe sich auch die Eigenkapitalquote auf nunmehr 60 Prozent verbessert. Das Eigenkapital liege bei 40 Mio. EUR, wobei stille Reserven (wie z.B. NOXXON) nicht enthalten seien. Selbst ein negativer BGH-Entscheid sei bei DEWB also kein Beinbruch.
Anleger, die ihre Aktien im letzten Jahr bei JENOPTIK angedient hätten, würden natürlich noch die knapp 3 Wochen bis zum BGH-Entscheid abwarten. Bei positivem Entscheid würden über 33 Euro winken. Bei negativem Entscheid gehe man von einem Kursrückgang aus. Die Anleger sollten ihre DEWB-Aktien nicht verkaufen. Wie gesagt, es könnte sich sogar anbieten, bei Kursen unter 3,00 Euro weitere DEWB-Aktien zu zukaufen.
http://www.ariva.de/news/article.m?id=2067930&secu=2032
eine ergänzung zu...
"Es sei nahe liegend, dass ein so gut aufgestelltes Unternehmen wie NOXXON alleine schon weit mehr wert sei als die ganze DEWB, die derzeit nur mit ca. 50 Mio. EUR an der Börse bewertet werde."
Richtige experten sowie focus money in der heutigen ausgabe taxieren den wert der 61% von noxxon auf 120 - 180 mio €. also bis auf das 3,5fache der aktuellen marktkapitalisierungd er kompletten dewb...
somit ist auch klar, wie sich jenoptik der bei zahlung der 34€ je aktie anfallenden kosten entledigen wird bzw. diese ausgaben wieder einfährt. einfach noxxon verkaufen - die interessenten stehen schliesslich schlange.
Viele Grüße Der Bernd |