Die Amis und die Todesstrafe

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neuester Beitrag: 22.09.11 08:17
eröffnet am: 15.12.05 09:32 von: Kalli2003 Anzahl Beiträge: 99
neuester Beitrag: 22.09.11 08:17 von: demode66 Leser gesamt: 8463
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15.12.05 21:51

1961 Postings, 7508 Tage shakerDen Täter ewig einsperren!

Kostet zwar reichlich, aber er könnte ja Blumen pflanzen oder Rasenmähen - und sich überlegen wie scheisse das war was er verbrochen hat. Aber gleiches mit gleichem vergelten Tsssss. Sind ja nicht mehr im Mittelalter, oder?

Shaker

P.S.: ist mir zu doof den ganzen Thread durchzuackern (deshalb kein Denken oder gar Lesen vor dem Schreiben)
- Todesstrafe ist ja sowieso ein Thema, welches meist in 2 Lager spaltet und bei dem die Diskussion zu REIN GAR NICHTS führt!  

15.12.05 22:03
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11570 Postings, 7646 Tage polyethylenOpferschutz

Mordopfer 2003

USA: ca. 14500                Einwohner ca. 290 Mio
Deutschland: ca. 800          Einwohner ca.  82 Mio  

15.12.05 22:08

3491 Postings, 7222 Tage johannahWieso nennst du dich eigentlich Blindfisch?

Vor ca. 20 Jahren hat die Mutter eines ermordeten Kindes den Täter im Gerichtssaal erschossen. Dafür ist sie in den Knast gewandert, für eine ungefähr genau so lange Zeit wie es das Gericht dem Täter vorgesehen hat.

Was ist in diesem Fall gerecht? Die Bestrafung der Mutter, oder die Bestrafung des Täters, die ja naturgemäß nicht mehr umgesetzt werden konnte? Oder wäre die Egalisierung der Strafe der Mutter mit dem erwarteten Starfmaß für den Täter der bessere Weg?

Ich warte immer noch auf Stellungnahmen zu solchen Banalitäten. Wenn du "Eltern" bist, dann wist du das vielleicht verstehen.

MfG/Johannah  

15.12.05 22:10
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13436 Postings, 8927 Tage blindfishgenau DAS ist ein rechtsstaat, johannah...

und ich erwarte NICHT, daß DU das verstehst...  

15.12.05 22:14

13436 Postings, 8927 Tage blindfishund johannah...

deine frage ist mit #49 beantwortet - oder muß ich das auch noch "übersetzen"... das thema, ob die verhängten strafen zu kurz sind, ist damit natürlich weiter diskutabel!  

15.12.05 22:35

3491 Postings, 7222 Tage johannahBlinfisch,

ca. 70% der Amis waren für die Hinrichtung von Stanley Williams.

Ich denke, daß diese 200 Mio. Menschen im Schnitt mindestens genau so intelligent sind wie du.

Also blase deine Backen nicht auf wie ein Pfau, der glaubt, der schönste im Wald zu sein, bis er gefressen wird.

MfG/Johannah  

15.12.05 22:40
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13436 Postings, 8927 Tage blindfishlassen wir es gut sein, johannah...

es nützt wohl nichts - argumente kommen nicht von dir, und du kennst ja die sache mit dem "hopfen und dem malz", oder!? einigen wir uns auf ein "du bist der held"...  

15.12.05 22:51
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95441 Postings, 8723 Tage Happy EndSurftipps für johannah

Kleiner Surf-Tipp für Dich (zum Thema "Wenn du "Eltern" bist, dann wist du das vielleicht verstehen."):

http://www.mvfr.org/AboutMVFR.htm  

Argumente pro und contra Todesstrafe: http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/windexde/TH2004059

PS: Ist es nicht erstaunlich, dass die Todesstrafe vornehmlich von der Achse des Bösen angewandt wird?

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/d0/Todesstrafe2.png
 

15.12.05 23:03
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11570 Postings, 7646 Tage polyethylenSeit es moderne DNA Tests gibt

konnte bei 35 zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. (USA seit 2000)

Diese Tatsache allein schließt den Tod als gerechte Strafe aus. Punkt.
 

15.12.05 23:19

3491 Postings, 7222 Tage johannahBlindfisch, wir lassen es bleiben und

ich einige uns darauf, daß der Bierbrauerspruch und dein letztes Zitat zu deinen Gunsten ausgehen.

Gute Nacht.

MfG/Johannh  

15.12.05 23:32
1

11570 Postings, 7646 Tage polyethylenich vergaß

Als unschuldig Verurteilter sollte man zumindest eine weiße Hautfarbe sein eigen nennen. (zumindest in einigen Staaten) Die Chancen stehen dann besser, dass der Richter einen DNA Test zulässt, der einen entlasten könnte.

und warum werden verhältnismäßig mehr Schwarze als Weiße Mörder hingerichtet? (alle sind vor dem Gesetzt gleich. Manche sind halt gleicher)

 

15.12.05 23:54
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69033 Postings, 7691 Tage BarCodeMal eine Frage an die Befürworter

der Todesstrafe, die sich hier immer wieder besonders als diejenigen darstellen, die ein so gutes Herz gegenüber den Opfern zeigen. Kann mir einer einmal erklären, warum die Todesstrafe einen besonderen Schutz für die Opfer darstellen soll oder warum diese den Opfern mehr gerecht wird?

Wer wurde vor dem blinden Mann im Rollstuhl geschützt, der heute hingerichtet wurde?
Wen musste man vor Williams schützen?
Die meisten sitzen viele Jahre in der Todeszelle, es werden ständig neue Verfahren angestrengt, das Thema wird Jahre und Jahrzehnte lang immer wieder aufgewühlt. Hilft das den Angehörigen wirklich, über den Horror der Tat hinwegzukommen?

Für mich gibt es nur ein Motiv für die Todesstrafe: Rache. Das lässt sich mit dem großen Herzen für die Opfer und Hinterbliebenen für mich nicht begründen.

 

Gruß BarCode

 

19.12.05 22:44

3491 Postings, 7222 Tage johannahSchon das Alte Testament verlangte Auge für Auge.

Es hat aber nicht funktioniert weil der Einsatz, sein Auge oder ein voller Bauch, immer mehr Chancen für einen vollen Bauch versprochen hat.

Mir geht es hier nicht um die Todesstrafe. Ich frage mich aber, wie man Mörder aller schattierungen behandeln soll, damit diese nie wieder rückfällig werden können.

Vorschläge für eine Gerechte Bestrafung dieser Täter sind wilkommen. Platte Ablehnungen nach dem Motto Hetzer, Mörder usw. sind es nicht.

MfG/Johannah  

19.12.05 22:48

42128 Postings, 9256 Tage satyrJaja Die Bibel für was sie nicht alles gut ist

"Auge um Auge, Zahn um Zahn", ist keine Lösung. Auch wenn der Spruch aus der Bibel stammt. Ursprünglich war er eine Schadensbegrenzung, Er sollte die Rache im Rahmen halten, um sie nicht auszuweiten.

In der Botschaft Jesu hat auch das keinen Platz. Rache gehört nicht zu seinem Vokabular.

"Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht." Das ist der Maßstab Jesu. Und der ist schwer genug.Erinnerungen an erlittenes Unrecht oder an ganz besonders unangenehme Zeitgenossen ermutigen oft zu allem anderen, als zu noblen Verzeihungsgesten. Damals nicht anders als heute.
quelle
http://www.ariva.de/board/240542
 

19.12.05 23:11
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42940 Postings, 8622 Tage Dr.UdoBroemmeAuge um Auge

Auge um Auge ...
Eine biblische Klärung
Von Friedhelm Wessel

In den Zeiten nach den Terroranschlägen vom 11. September wird ein biblisches Wort immer wieder in die Diskussionen und Kommentare zu diesem Ereignis und seinen Folgen aufgenommen wie eine Beschwörungsformel. Es ist das Wort "Auge um Auge, Zahn um Zahn" aus der hebräischen Bibel (Ex 21,24). Das Wort wird benutzt, um sich selbst abzugrenzen von einer Reaktionsweise, die damit als unreflektiert und rücksichtslos hingestellt werden soll. "Auge um Auge" stehe für unbedingte Vergeltung ohne menschliches Maß. Ein Gott, der solches Recht setze, wird dann ein "rachsüchtiger" Gott genannt, seine Weisung "alttestamentarisch" und damit überholt, antiquiert, einer modernen demokratischen und sozialen Gesellschaft unwürdig.

Es ist erschreckend, mit wie wenig Rücksicht auf den zu Grunde liegenden sprachlichen und inhaltlichen Zusammenhang dieses "Zitat" so von aller Welt - je nach Temperament und eigenem Standpunkt - warnend, drohend oder bestürzt angewendet wird. Das Wort hat sich vollkommen verselbständigt, es führt ein unkontrolliertes Eigenleben. Dabei unterstelle ich, dass kaum jemand einmal den Text selbst herangezogen hat, um zu sehen, was denn da wirklich geschrieben steht. Ein solcher Umgang mit biblischen Texten ist heute die Regel. Im Zeitalter der flotten Schlagzeile und der zur schnellen geistigen Verdauung durch die Medien aufbereiteten Information bleibt Nachdenklichkeit und genaue Beobachtung vielfach auf der Strecke.

Also: schauen wir hinein in den Text. Da heißt es im Buch Exodus:

   "Wenn Männer sich raufen und eine schwangere Frau stoßen, so dass herauskommen ihre Leibesfrüchte, aber (sonst) kein schlimmes Unglück entsteht, so muss dem Schuldigen eine Geldbuße auferlegt werden, wie der Ehegatte sie ansetzt, doch er soll nach dem Ermessen der Schiedsrichter geben. Wenn aber ein schlimmes Unglück entstanden ist, so sollst du geben: Lebendige Seele an Stelle von lebendiger Seele, Auge an Stelle von Auge, Hand an Stelle von Hand, Fuß an Stelle von Fuß, Brandmal an Stelle von Brandmal, Wunde an Stelle von Wunde, Strieme an Stelle von Strieme" (Ex 21,22-24)

Hier finden wir einen exakt umrissenen höchst speziellen Sachverhalt: Bei einer Rauferei zwischen Männern erleidet eine dabeistehende schwangere Frau eine Frühgeburt. Es handelt sich hier offenbar nicht um eine kriminelle Handlung, sondern um einen Unfall auf Grund von fahrlässigem Verhalten. Die biblische Vorschrift widmet sich den Folgen dieses Ereignisses für die Frühgeborenen (im hebräischen Text steht für die Leibesfrucht die Mehrzahl, möglicherweise ist daher an Zwillinge gedacht), die Mutter, deren Ehemann und den Schuldigen. Es geht dem biblischen Text selbst überhaupt nicht um Verallgemeinerungen, sondern ganz im Gegenteil um eine akribische Darstellung des Sachverhaltes und eine ganz genaue Festlegung der Maßnahmen für jede nur erdenkliche Folge der Tat. Dennoch ist der Fall natürlich exemplarisch. Schauen wir deshalb noch genauer hin:

Die Buße soll den Schuldigen treffen. Dieser ist aber im vorliegenden Fall gar nicht so einfach zu identifizieren. Wenn Männer so miteinander raufen, dass eine Schwangere ernsthaften Schaden nimmt, so wird es dabei recht wild zugegangen sein. Wer will in diesem Fall den einen Schuldigen klar benennen können, der dann die Konsequenzen zu tragen hätte? Nein, der Fall ist überhaupt nicht einfach gelagert.

Falls diese Hürde überhaupt genommen wird und ein Schuldiger identifiziert werden kann, so hängt dessen Buße von der Schwere der Tat ab. Bleibt es lediglich bei der Frühgeburt, d. h. nehmen sowohl die Mutter, als auch die Kinder keinen offensichtlichen Schaden, so hat der Schuldige allein für die Frühgeburt eine Geldbuße zu geben. Diese wird vom Ehemann der Frau festgesetzt, soll aber erst nach Überprüfung durch ein Schiedsgericht geleistet werden.

Entsteht jedoch ein schlimmer Schaden an Leib und Leben, so soll dieser ausgeglichen werden nach einer festgesetzten Regel. Der Schuldige soll geben nach dem Maß des Schadens, den er angerichtet hat. Das drückt der Text aus durch die Auflistung: Lebendige Seele an Stelle von lebendiger Seele, Auge an Stelle von Auge ... Die Abfolge dieser Leistungen entspricht der Schwere des Schadens. Die Reihenfolge geht vom schlimmeren zum geringeren Übel, vom Verlust des Lebens bis hin zu einer Wunde oder oberflächlichen Strieme. Alles an diesem Text atmet zunächst einmal den Geist des gerechten Ausgleichs und der Eindämmung von überzogenen und ungerechtfertigten Forderungen. Man stelle sich den Ehemann der werdenden Mutter vor, die eine Fehlgeburt erleidet und womöglich selbst dabei zu Schaden kommt. Es wäre überhaupt kein Wunder, wenn dieser Mann die Kontrolle über sich selbst verlöre und mit brutaler Gewalt auf den Schuldigen oder im Zweifelsfall gar auf beide Raufbolde losginge und unterschiedslos zuschlüge in seiner Wut und Verzweiflung. Gerade gegen solcher Art - in gewisser Weise sogar verständlicher - Rache und Selbstjustiz wendet sich unser Text. Deshalb hat man dieses Recht "ius talionis", das "Recht des Ausgleichs" genannt. Es predigt gerade nicht wilde Rache und größtmögliche Vergeltung, sondern im Gegenteil die Eindämmung der Gewalt nach einem wirklich schlimmen und folgenreichen Geschehen.

Ein ganz wesentlicher Aspekt dieser Rechtsgrundsätze muss darüber hinaus unbedingt beachtet werden: Der Text redet beim Ausgleich des Schadens davon, dass der Schuldige - und nur dieser - einen Ausgleich geben soll. Nicht der Geschädigte soll fordern, nicht die Schiedsrichter, nicht die Führung des Volkes oder das Volk selbst, nein, niemand soll fordern oder nehmen, sondern der Schuldige soll geben. Der Text betont diese Perspektive auf den Täter ganz entschieden durch den Wechsel im angesprochenen Subjekt. Hieß es in Vers 22 noch vom Schuldigen "er soll geben", so heißt es in Vers 23 "so sollst du geben". Das Geben ist als eine persönlich und aktiv zu vollziehende Handlung gedacht. Hier geht es folglich nicht um objektive Strafe für einen kriminellen Tatbestand, sondern um die Möglichkeit des subjektiven Ausgleichens für den - absichtlich oder unabsichtlich - Schuldigen. Ihm soll Gelegenheit gegeben werden, sich zu entlasten von einer Bürde, die er trägt. Buße soll möglich werden als selbstverantworteter Vollzug im Angesicht der Opfer.

Selbstverständlich ist die Vorstellung völlig abwegig, ein Mensch könne in diesem Fall tatsächlich einen Körperteil, Auge, Zahn, Fuß oder was auch immer hergeben, um den Schaden auszugleichen, ganz zu schweigen von einem Einsatz des eigenen Lebens. Deshalb hat die jüdische rabbinische Tradition in vielen Auseinandersetzungen um diese Stelle immer darauf verwiesen, dass als Ersatz für den körperlichen Ausgleich eine Geldzahlung nicht nur ausdrücklich in Frage kommt, sondern sogar das gebotene Verfahren ist (z.B. im Talmud: Bawa kamma 83b/84a). Entscheidend ist eben nicht die "materielle" Wiedergutmachung, sondern die Ermöglichung von Buße und damit die Eröffnung eines Weges der Versöhnung.

Bei der Festsetzung der Ausgleichsleistung gilt ein weiteres Prinzip. Nur für den leichten Fall, dass kein "schlimmer" Schaden entstanden ist, darf der Ehegatte der werdenden Mutter selbst die Höhe der Geldbuße festsetzten, noch dazu soll der Schuldige den Betrag erst nach Hörung eines Schiedsgerichtes geben. Bei den gravierenderen Folgen für Leib und Leben jedoch ist es nicht länger der Mensch, der die Buße festsetzt, sondern Gott. Der biblische Text, verstanden als Wort Gottes, definiert die vom Schuldigen zu erbringende Leistung. Das Gesetz des Ausgleichs - man sollte besser sagen: das Gesetz der Eindämmung - ist deshalb gerade nicht menschliches, sondern göttliches Gesetz. So wenig dieser Gott rachsüchtig ist (wofür sollte er eigentlich Rache nehmen?), so wenig hat das "Auge für Auge" mit Vergeltung durch das Opfer zu tun.

Gegen diese angeblich lieblose Gesetzesmechanik des "Alten Testaments" samt ihrem furchterregenden Gottesbild wird häufig genug die Ethik Jesu ins Feld geführt, gestützt auf den Text aus der Bergpredigt bei Mt 5,38-39:

   "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist 'Auge für Auge, Zahn für Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin".

Die gängige Interpretation des "Auge um Auge" verdankt sich allein dieser Rede Jesu und nicht der Lektüre des hebräischen Originaltextes. Das hat - wie wir gesehen haben - schwerwiegende Folgen für das Verständnis. Aber schauen wir auch hier genau hin und lassen uns nicht von traditionellen Denkmustern beirren:

Recht betrachtet zieht diese starke Aussage Jesu nicht den Wortlaut der hebräischen Bibel in Zweifel, sondern wendet sich gegen das falsche Hören und die sich daraus ergebende falsche Handlungsweise. Jesus stellt ganz analog dem Text in Ex 21,24 heraus, dass nicht das Opfer Widerstand gegen den Täter leisten soll. Ein Widerstand führt offenbar zwangsläufig dazu, die Spirale der Gewalt nur noch weiter zu drehen. Nein, die Gewalt soll nicht fortgesetzt, sondern beendet werden. Das ist auch die Intention der Vorschriften im Buch Exodus. Der Unterschied zwischen beiden Texten betrifft nicht den Inhalt, sondern die Adressaten: Ex 21,24 weist den Täter an: "Du sollst geben: Auge an Stelle von Auge ...", Jesus fordert dagegen das Opfer auf: "Leiste dem, der dir Böses tut, keinen Widerstand". Das sind hinsichtlich der angesprochenen Personen grundverschiedene Perspektiven, die nicht in einem antithetischen Zusammenhang stehen. Vielmehr drückt sich in beiden Texten dieselbe Absicht aus, nämlich die drohende Gewaltdynamik zu durchbrechen. Die Texte verhalten sich daher synthetisch zueinander, nicht antithetisch. Falsch ist hier wie dort ein menschliches Verhalten, das Rache und Vergeltung nach den eigenen Maßstäben fordert und auch eigenmächtig durchsetzt. Hier wie dort wird das Maß der Gerechtigkeit nicht nach menschlichem, sondern nach göttlichem Ermessen gesetzt. Jesu Ethik ist daher nicht die "bessere" oder "größere" Gerechtigkeit auf dem dunklen Hintergrund eines überwundenen oder abgelösten alttestamentlichen "Gesetzes" oder in Abgrenzung gegen einen angeblichen "Gott der Rache". Auch nach dem Neuen Testament gilt dieser selbe Gott als der liebende Vater Jesu.


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Never argue with an idiot -- they drag you down to their level, then beat you with experience.  

19.12.05 23:19

3491 Postings, 7222 Tage johannahSelbst ein Pferd mit seiner Scheuklappe hat ein

breiteres Gesichtsfeld.

MfG/Johannah  

20.12.05 00:11
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3491 Postings, 7222 Tage johannahDoc, ich habe nur eine banale Frage gestellt.

Was sollen Eltern machen, wenn ihr Kind von einem Widerholungstäter mißbraucht, getötet und geschändet wurde?

Seine Tat ist keiner "modernen demokratischen und sozialen Gesellschaft" würdig. Wie soll denn eine gerechte Antwort darauf aussehen?

In diesem Thread ist noch keiner auch nur näherungsweise darauf eingegangen. Stattdessen wird einvernehmlich polarisiert und  das Thema Todesstrafe verteufelt. Im Prinzip zurecht, aber an meiner Frage vorbei diskuttiert.

MfG/Johannah
 

20.12.05 00:13

21799 Postings, 9126 Tage Karlchen_ISuchste nen Job als Henker? o. T.

20.12.05 00:19
1

42128 Postings, 9256 Tage satyrBanale Fragen Was machen Eltern

von Kindern die im Irak von Amibomben getötet wurden-Es handelt sich
auch um Wiederholungstäter-
Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Forderst du Johannah ,auch für Bush die Todesstrafe?  

20.12.05 00:26

3491 Postings, 7222 Tage johannahHi ihr hübschen,

eure geistige Blähungen trefen alles, nur nicht das von mir angesprochene Thema.

MfG/Johannah  

20.12.05 00:29

21799 Postings, 9126 Tage Karlchen_IWas fürn Thema? Jemand, der für die Todesstrafe

ist, sollte auch so konsequent sein, sich als Henker zur Verfügung zu stellen.  

20.12.05 00:37

3491 Postings, 7222 Tage johannahAmen! Und Karlchen, als der Großinquisitor,

hat immer Recht, auch wenn seine Vorgänger in ihrer Urteilsfähigkeit meist daneben lagen.

Gute Nacht, lieber Moralapostel.

MfG/Johannah  

20.12.05 00:41

21799 Postings, 9126 Tage Karlchen_ISchwacher Abgang - kann ich nur so sagen. o. T.

24.05.07 20:13
1

7304 Postings, 6926 Tage Mme.EugenieMord um zu sterben!

_

US-Häftling auf eigenes Verlangen hingerichtet

Donnerstag 24. Mai 2007, 19:25 Uhr

 

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von AFP

 

Im US-Bundesstaat Ohio ist am Donnerstag ein Häftling hingerichtet worden, der durch die vorsätzliche Ermordung eines Zellengenossen vor sechs Jahren bewusst die Verhängung der Todesstrafe provoziert hatte. Der 37-jährige Christopher Newton sei im Gefängnis von Lucasville nach einer Giftinjektion gestorben, teilte die Anstaltsleitung mit. Der Serienstraftäter hatte im November 2001 in der Haft seinen Zellengenossen Jason Brewer erwürgt, weil er nach eigenen Angaben dadurch seine Hinrichtung erreichen wollte. Der Gedanke, den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen zu müssen, habe ihn lebensmüde werden lassen, gab er zu Protokoll.

 

 Quelle: Yahoo. heute

__________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

21.09.11 12:47
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58960 Postings, 7949 Tage Kalli2003Die letzten Stunden im Leben von Troy Davis

Umstrittener US-Justizfall: Die letzten Stunden im Leben von Troy Davis - Ausland - FOCUS Online - Nachrichten
Es gibt keine Beweise gegen ihn ? dafür zahlreiche Fürsprecher. Trotzdem soll der Amerikaner Troy Davis per Giftspritze hingerichtet werden. Der zuständige Gouverneur hat die Gefängnismitarbeiter zum Streik aufgerufen.
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www.ariva.de/forum/nutzt-die-Zeit-427449

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