In Frankreich boomen Solarstrom-Anlagen Im 1. Halbjahr 2009 legte die Zahl der Anträge zum Anschluss eine Photovolatikanlage an das Stromnetz um rund 90 Prozent zu. Fast 23.000 Anträge wurden abgegeben. Gleichzeitig steigt auch der Stromriese EdF in die Herstellung der Module ein. Im 1. Halbjahr 2009 haben überwiegend Privatpersonen 22.826 Anträge auf den Anschluss ihrer Photovolatikanlagen an das öffentliche Stromnetz gestellt. Dies bedeutet gegenüber den ersten sechs Monaten 2008 ein Plus von fast 90 Prozent. Im Gesamtjahr 2008 wurden rund 25.000 Anträge gestellt. Grund für den Boom sind neben der gesetzlichen Abnahmeverpflichtung der Energiekonzerne für Solarstrom seit 2007 auch steuerliche Anreize bei der Installation von Solaranlagen. Mittlerweile sind im sonnereichen Süden des Landes die Einnahmen aus Solarstrom für Bauern, die Solarzellen großflächig auf Wirtschaftsgebäuden isntallieren zu einer attraktiven Nebenerwerbsquelle geworden. Atomstromriese denkt um Traditionelle erzeugt die EdF, Frankreichs größter Stromerzeuger, einen großen Teil des Stroms aus Atomkraftwerken. Doch auch bei der EdF dürfte nun ein Umdenken eingesetzt haben. Kürzlich war es Präsident Sarkozy vorbehalten, im Stil seiner sonstigen Politik eine bedeutende Ankündigung zu machen. Demnach solle künftig pro Euro, der in AKW-Strom investiert werde, gleichermassen ein Euro in die Erneuerbaren fliessen. Nun folgt eine erste Konkretisierung, denn im Beisein von Vertretern der französischen Regierung gaben EDF Energies Nouvelles und die amerikanische First Solar, Inc. bekannt, gemeinsam Frankreichs größte Fertigungsstätte für Solarmodule zu bauen. Mit einer jährlichen Kapazität von über 100 MWp werden in der Fabrik künftig Solarmodule mit der von First Solar entwickelten, hochmodernen Dünnschicht-Fotovoltaik Technologie produziert. Erst vor kurzem hatte die Französische Regierung erklärt, eine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Energietechnologien einnehmen zu wollen, auch im Bereich Solarstrom. Der Bau des Werkes unterstützt dabei die Ziele der Regierung und wird mit der für das zweite Halbjahr 2011 erwarteten vollen Produktionsauslastung mehr als 300 Arbeitsplätze bieten. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass First Solar die Fertigungsstätte in Frankreich errichten und betreiben wird. Das Investitionsvolumen für die neue Fabrik beträgt mehr als 90 Millionen Euro. Mit einer anfänglich jährlichen Produktionskapazität von 100 MWp wird First Solar künftig das größte Werk zur Herstellung von Solarmodulen in Frankreich betreiben. EdF Energies Nouvelles hat zugestimmt, die Hälfte des notwendigen Kapitals beizusteuern und die Anlaufkosten der Fertigung zu tragen. Im Gegenzug wird EdF Energies Nouvelles die komplette Produktionsmenge in den ersten zehn Jahren abnehmen. First Solar und EDF EN beabsichtigen den künftigen Produktionsstandort im Laufe der nächsten Monate bekannt zu geben. Elmar Hillebrand, Solarmedia & Business Wire 2009 |