Beim ganzen Trading muß man sich für einen oder mehrere Zeithorizonte entscheiden. Das Scalpen, also innerhalb kürzester Zeit (Sekunden, Minuten), ist mit Zertis nur sehr schwer durchzuführen, da der Spread und die Gebühren einen schon gleich auffressen, da man z.B. im Dax bei 1000 Stück bereits 4 Punkte und ab 2000 Stück 3 Punkte beim Kauf hintenliegt. Dieses hält einen ab, sofort zu verkaufen, wenn es eigentlich notwendig wäre. Einen StopLoss zieht man daher automatisch relativ spät, also zu spät. Das Kleben an der Position führt automatisch zur langfrist Anlage. Also Vorsicht damit. StopLoss ander Börse zu platzieren kostet auch immer noch extra Gebühren für Stopp und Börsengebühr bei den meisten Brokern, also muß man schon allein deswegen OTC (direkt mit Emi) handeln und möglichst dabei bleiben. Bei längeren Zeithorizonten sind Zertis unproblematischer, wenn der mögliche erwartete Gewinn groß gegen die Gebühren/Spread wird. Zum Scalpen sind daher Futures wesentlich besser geeignet, aber man muß dazu sein Handwerkszeug verstehen und knallhart Positionen rausschmeißen, wenns falsch läuft. Das fällt einem aber auch aufgrund der Gebührenstruktur wesentlich leichter. Ich kann allerdings da nur auf die Gebührenstruktur von IB Interactive Brokers zurückgreifen, da Deutsche Broker wie Fimatex, Consors und viele andere hohe Mindestgebühren verlangen, die man nur mit mehreren Kontrakten gleichzeitig sinnvoll nutzen kann. zum Vergleich mit Dax Zertis ist es viel leichter, mit dem Dax Future zu handeln. Er wird mit halben Punkten gehandelt. dh. bereits 0,5 Daxpunkte im Plus führen zum Gewinn. Beim Zerti ist man immer noch weit hinten. Die Gebühren betragen beim FDAX 4,00 Euro für den Roundturn, also Kauf und Glattstellen. 1 Punkt FDAX sind 25 Euro, also ein halber Punkt 12,50 Euro. Wenn man vorsichtig ist, benötigt man auch hier einen halben Punkt Spread, um sofort wieder glattzustellen, also gleich einen Partner zu finden, der einem das Ding wieder abnimmt, ansonsten reiht man sich bei dem FDaxwert in eine Schlange ein, bis man bedient wird. Das ist also etwas anders als beim OTC Trading. Um das machen zu können benötigt man auf seinem Konto allerdings einen Initialmargin von z.Zt. 5375 Euro pro Kontrakt. Wenn man den erstmal hat beträgt der Margin noch 4300 Euro. Das gilt von 9:00h bis 18:45h danach verdoppelt sich der Margin, ist wichtig zu wissen. Ein FDaxkontrakt entspricht 2500 Daxzertis. Allerdings muß und sollte man nicht mit dem FDax beginnen, da gibt es viele andere schöne Futures, die wesentlich weniger Margin benötigen. z.B. der Dowfuture YM mit einem Wert von 5 Dollar / Punkt und Kontrakt. Initial Margin ist 1219 $ und Maintenance (also wenn man den Kontrakt hat) 975 $ zZt.in der Zeit von 15:30h bis 21:45h, danach verdoppelt sich der Margin. Die Mindesteinlage beträgt allerdings 2000 Dollar oder Euro, um überhaupt handeln zu können. Die Roundturngebühr 4,12$, also auch hier hat man mit einem Dowpunkt im Plus schon einen klitzekleinen Gewinn gemacht. Hält man Futures allerdings über Nacht, muß man den doppelten Margin bereithalten und Zinsen dafür bezahlen. Limits und Stops sind viel einfacher handelbar als an deutschen Börsen mit Zertis. Alles geschieht sichtbar in Echtzeit. Man hat die Echtzeitkurse und sieht also was passiert, sodaß man auch schnell handeln kann, wenn man fit ist, mit einfachem Mouseklick auf den entsprechenden Wert. Und auch wichtig, beim Einstieg ist immer der Initialmargin maßgebend, nicht der Kurs eines Zertis, das man sich jeden Tag wieder neu suchen muß. Egal ob Long oder Short. Ein Future für ein Vierteljahr. Man handelt direkt an der jeweiligen Börse und ist nicht mehr von einem Emi abhängig. Die Echtzeitkurse der einzelnen Börsen kosten allerdings eine monatliche Gebühr, die für die US Minifutures allerdings mit Trades im Wert von 30 Dollar abgegolten wird. Die Eurex kostet 12 Euro im Monat für Level II. Die Börsengebühren sind in den Roundturngebühren enthalten. Für die Globex sind extra Limitgebühren geplant. Man hat aber wie bei der Eurex mehrere Limits frei pro gehandeltem Kontrakt. An der Eurex sind die allerdings mit 0,5 Euro längst nicht so hoch, wie sie bei Zertis von deutschen Brokern abgezockt werden, wenn man nicht gerade Vieltrader ist mit Sonderkonditionen. Verschweigen sollte man nicht, daß man bei einem Kontrakt in voller Höhe haftet, also nicht wie beim Zerti maximal nur den Einsatz verliert. Näheres http://www.interactivebrokers.de/ Das wollte ich an dieser Stelle einmal gesagt haben, um einen kurzen Einblick in das Futuretrading zu geben. Näheres erläutere ich natürlich gern. Auf der IB Seite gibt es die Originalsoftware als Demo mit verzögerten Kursen. Wer ev. mal mit Futures handeln möchte, sollte sich die Demo unbedingt angucken. Die TWS ist allerdings nur für Kontoinhaber in Deutsch zu bedienen. |