Tausendmal berührt, tausendmal ist nix passiert. Tausend und eine Nacht und es hat Zoom gemacht. Charttechnik: Silber: 3 Unterstützungsfenster bis zum letzten lokalen Tief bei USD 15,2, eine überwundene 5-jährige Abwärtstrendlinie und 1 unterstützende Aufwärtstrendlinie (1 Monat alt), dazu die EMA 50 unter sich, der EMA 200 im Genick und als Draufgabe auch noch ein dem vorherrschenden Tageschart-Abwärtstrend entgegengerichteter Regressions-Aufwärtstrend. Das ist die stolze Bilanz, die Silber seit dieser Woche zu verzeichnen hat. Nachdem am FED-Protokoll-Vorabend Silber noch ein "falling window" produziert hatte, verhalf tags darauf die Federal Reserve erneut dem Silber in nördliche Gefilde. Resultat: Eine neue Basis auf Höhe von etwa USD 16,93 (etwa 2,5 % oberhalb von Nordkorea), entstanden durch die Umwandlung des Widerstands- in ein Unterstützungsfenster. Gold: Gold durchlief ebenso wie Silber diese Kalt/Warm-Dusche, verursacht durch die FED-Ungewissheit im Vorfeld und FED-weniger-Ungewissheit nach der Bekanntgabe. Auch hier eine neue Basis im Bereich von USD 1.277. Erstmals seit der Trump-Wahl hat Gold in dieser Woche die USD 1.300 erreicht. Die 09/2011-Abwärtstrendlinie befindet sich ein wenig darunter. Für die völlige Trump-Gold-Entzauberung und damit zugleich das Abwärtstrend-Ende sind nun nur noch knapp 60 USD nötig. Begleitet haben diesen fulminanten Kursanstieg Nordkorea, erneut schwache US-Wirtschaftsdaten, das FED-Protokoll und Spanien, befördert haben ihn eine geballte Ladung an charttechnischen Unterstützungen (Kreis, Ziffern), welche als Long-Einstiegspunkte günstige Stopp-Levels im Gepäck und Gold damit förmlich nach oben katapultiert hatten. Nachdem Gold mit diesem Sprint allerdings aus dem BB rausgestürmt war, war es daraufhin ein leichtes für den Kreuzwiderstand, gebildet aus "kurz vor Trump" und der "09/2011"-Abwärtstrendlinie, den Goldkurs zurückzupfeifen. Dem dadurch entstandenen potentiellen 3-fach-Top stehen jedoch neben dem nächstgelegenen Unterstützungsfenster auch noch der untergeordnete Regressions-Aufwärtstrend sowie die bereits angesprochene Zusammenballung an Unterstützungen entgegen, sodass kommende Woche mit einer kleineren Korrektur od. auch Seitwärtsbewegung gerechnet werden kann, um dann von der neuen Basis aus einen neuerlichen Angriff auf die USD 1.300-Marke starten zu können. Korrekturen gehören nun einmal zu einem gesunden Kursverlauf, auch wenn Aktienindizes od. neuerdings auch Bitcoin diese Tatsache "Börsenneulingen" (speziell jenen, die sich erst seit 2008 mit der Börse beschäftigen) fatalerweise nicht vermitteln. Alles andere ist ein Schneeballsystem. Nur der Vollständigkeit halber: das 3-fach-Top-Aktivierungsniveau befindet sich weit unterhalb der Unterstützungszone (unterhalb USD 1.200, gold). Barrick Gold: Barrick zeigte in dieser Woche, dass es bloss auf ein – wenn auch noch so kleines – Stärkesignal des Goldes wartet. Eine mit doch etwas höherem Handelsvolumen grüne FED-Mittwochkerze (grünes Volumen kam nach der Protokollverkündung) durchschlug dabei ein erst kurz zuvor im Chart aufgetauchtes Widerstandsfenster und färbte es um. Bei USD 17,41 stünde Barrick erstmals seit dem Sommerhoch 2016 wieder in einem Aufwärtstrend. Doch noch ziert sich Barrick, einen solchen zu generieren. Der Chart liefert nach wie vor ein Seitwärtsgeplänkel mit relativ bescheidenem Volumen, bei dem Fenster wie Seifenblasen auftauchen, sich umfärben und wieder verschwinden ... Der HUI zeigt per SSTOC im Wochenchart immer noch keine Umkehrambitionen Richtung Abwärtsbewegung. Fazit: Wer ist in diesem Duell zwischen Bären und Bullen besser aufgestellt? Seit dem legendären Trump-Wahl-Abverkauf kannte Gold nur ein Ziel: diese Fehleinschätzung zu korrigieren. Dabei ist ihm in dieser Woche ein entscheidender Schritt gelungen, einer, der die Minen aus ihrer Lethargie reissen wird. Noch hat Gold zwar nicht das eindeutige Signal geliefert [zB. "BREXIT"-Eliminierung, Ende des Abwärtstrends (USD 1.338 Schlusskurs), nachhaltige Überwindung des vorangegangenen Doppeltops od. 2, 3 satte grüne "belthold"-Kerzen in Folge (Kerzen ohne Lunte bzw. Docht)], doch sind die Häufungspunkte an Unterstützungen in dieser Kurszone weitaus zahlreicher als es Widerstände nach Norden gäbe. Ein plötzlicher Schwächeanfall des Edelmetalles zum jetzigen Zeitpunkt wäre damit sehr überraschend. Wer ist also nun besser aufgestellt? Ganz klar: die Bullen, und sei es nur, dass sie ihre Seitwärtsbewegung von dem potentiellen 3-fach-Top bis zum Letzt-Sommerhoch hinaufhöben. Eine Rückkehr auf tiefere Niveaus (tiefer als die Unterstützungs-Phalanx, Kreis, Ziffern) zu diesem Zeitpunkt, mit diesen Rahmenbedingungen wäre mehr als verwunderlich. In diesem (Schach)-Endspiel stehen 2 Türme, 2 Springer und 2 Läufer einem einsamen Bauern gegenüber. Eine möglicherweise unmittelbar bevorstehende vorgeschaltete Korrektur (bei Gold durch den SSTOC angedeutet) sollte spätestens bei einem der 6 bereits erwähnten Unterstützungen ihr Ende finden (FIBO spräche für einen Bereich von USD 1.242-1.265). Gleiches gilt für Silber (FIBO USD 16,6-16,9). Barrick wird derzeit in seiner Seitwärtsbewegung 3-fach unterstützt (EMA 50 + 2 Unterstützungsfenster). Gegen eine unmittelbare Fortsetzung der Aufwärtsbewegung spricht bei Gold neben dem SSTOC auch der Freitagsschlusskurs auf Kerzentief, wobei eben diese Kerze auch einen Aussenstab für eine Seitwärtsbewegung bilden könnte, Silber zeigt eine klarere Seitwärtstendenz und Barrick sowieso.
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