WERTPAPIERREPORT 05/07
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Nexus – Solide deutsche Softwareperle mit Übernahmephantasie!
Der Gesundheitssektor boomt. Während die Patienten über die hohen Kosten der privaten Gesundheitsvorsorge klagen, profitieren auf der anderen Seite kleine, spezialisierte Anbieter vom Boom der Branche. Stichwort Kostensenkungsprogramm. Der staatlich weitgehend reglementierte und verplante Sektor steckt mitten in der größten Umstrukturierung seit Gründung der Sozialsysteme durch Bismarck vor über 100 Jahren.
Für Sie als Anleger bedeutet dies die einmalige Chance, an einer Industriekonsolidierung zu partizipiere. Wir haben uns für Sie den hiesigen Kurszettel angeschaut und eine hochinteressante Aktie gefunden, die man einfach haben muss! Es handelt sich um die Nexus AG (WKN: 522090 / ISIN: DE0005220909). Das im idyllischen Schwarzwaldstädtchen Villingen-Schwenningen beheimatet Unternehmen stellt Softwaresystems für das Gesundheitswesen her und gehört zu den Marktführern im stark fragmentierten Segment mit über 100 Anbietern. An der Börse ist Nexus still und heimlich in den vergangenen Wochen schon auf rund 4 Euro gestiegen.
Die Hintergründe könnten im Aktionärskreis liegen. Denn bei Nexus sind zwei Beteiligungsgesellschaften engagiert, die nun den eleganten Ausstieg suchen. Zum einen die DEWB (25,2 Prozent) und die Jupiter Kapital (26,6 Prozent). Eigentlich genau das richtige Szenario für Private Equity-Investoren mit langfristigem Anlagehorizont?
Wir denken ja, denn bei näheren Recherchen sind wir auf interessante Hinweise gestoßen, die eine Übernahme von Nexus wahrscheinlich werden lassen. Doch der Reihe nach: Gerüchten zufolge soll ein Investor bereits eines der obigen Pakete ausserbörslich mit einem Aufschlag auf den aktuellen Börsenkurs erworben haben. Das zweite Paket soll in Verhandlungen stehen . Für Sie als Anleger eine hervorragende Gelegenheit, im Schlepptau der „Großen" zu fahren und sich von diesen rudern zu lassen.
Nexus ist ein führender Anbieter von Informationstechnologie im Gesundheitswesen. Die Gesellschaft entwickelt und vertreibt Soft- sowie Hardware-Lösungen für den administrativen und medizinischen Bereich. Diese ermöglichen Krankenhäusern, Rehabilitations- und Sozialeinrichtungen den Schritt in die digitale Patienteninformation. Zielgröße für Nexus ist die integrierte Gesundheitsversorgung, die den Datenaustausch zwischen Hausarzt, Krankenhaus und der Rehabilitationsklinik gewährleistet.
Wie läuft das Geschäft bei Nexus? Bestens! Die Erlöse stiegen im ersten Quartal um 91(!) Prozent auf fünf Millionen Euro. Beim Vorsteuer-Ergebnis fiel rund eine Million Euro Gewinn an. Bedenken Sie, dass der Gewinn durch nicht zahlungswirksame Abschreibungen um 0,87 Mill. Euro künstlich gedrückt wurde, um stille Reserven zu bilden. Im Endeffekt wurden damit gut 46 Prozent(!) des Ertrages versteckt! Wachstumstreiber war der Geschäftsbereich Healthcare Software, dieser steuerte fast vier Millionen Euro Umsatz bei. Im Vorjahr lagen die Einnahmen noch bei bescheidenen 1,37 Millionen Euro.
In den Zahlen ist die zugekaufte micom GmbH enthalten, die für das erste Quartal erstmals konsolidiert wurde. Im Zuge der Übernahme der micom von der DEWB AG wird Nexus aufgrund einer Earn-Out-Option demnächst rund 900.000 eigene Aktien zurück erhalten. Bilanziell steht Nexus zudem sehr solide dar. Allein die Cashposition des Unternehmens liegt bei rund 16 Millionen Euro per Ende März. Darüber hinaus stecken in den 7,3 Mill. Euro bilanzierten Entwicklungskosten nach unseren Informationen hohe stille Reserven. Branchenexperten gehen davon aus, dass eine Neuentwicklung der Nexus-Produkte für einen Konkurrenten gut 12 Monate Zeit sowie zwischen 13 und 14 Mill. Euro kosten würde! Ein Leckerbissen für Value-Investoren ist die Passivseite - von den 47,7 Mio. Euro Bilanzsumme sind 84 Prozent mit Eigenkapital unterlegt, die Verschuldung hält sich mit 5,9 Mill. Euro in engen Grenzen.
Mittelfristig halten wir eine Übernahme von Nexus für denkbar! Warum? Angesichts eine Börsenwertes von gerade mal 54,8 Mill. Euro müsste ein Käufer für den Streubesitz von etwa 40 Prozent nur schlappe 22 Mio. Euro in die Hand nehmen. Ein Großteil davon könnte dabei aus der Nexus-Schatulle entnommen werden! Doch was ist Nexus wirklich wert? Nun es gibt ein vergleichbares Unternehmen, dass Anfang diesen Jahres von der belgischen Agfa-Gevaert übernommen wurde.
Die privat gehaltene GWI AG ist ein IT-Unternehmen auf dem schnell wachsenden Markt für Klinik-Informations-Systeme sowie elektronische Patientenakten und wies Spitzenzahlen auf! 2004 wurden aus 118 Mill. Euro Umsatz satte 20 Mill. Euro operativer Gewinn gezogen. Die hohe Marge von 16,9 Prozent hat Agfa-Gevaert wohl dazu bewogen, für GWI stattliche 256,5 Mio. Euro in Cash zuzüglich variabler Anteile von kumuliert 95 Mill. Euro, also zusammen 351,5 Mio. Euro auf den Tisch des Hauses zu legen! Dies entspricht dem 3fachen Umsatz und dem 17,5fachen operativen Gewinn! Bedenken Sie, dass die GWI einen großen Hardware-Anteil hatte. Im Gegensatz dazu, ist der Hardware-Anteil bei Nexus rund 70(!) Prozent geringer, womit sich mögliche Übernahme-Multiples für Nexus deutlich positiver gestalten sollten.
FAZIT: Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir konservativ mit einem Umsatzanstieg von 30 Prozent auf rund 24 Millionen Euro Umsatz. Operativ dürften gut 2 Mio. als Gewinn hängen bleiben. Der jüngst gestiegen Kurs ist für uns ein Vorbote für heiße Wochen in Nexus. Aufgrund dessen empfehlen wir die Aktie von Nexus mit einem 6-Monats Kursziel von 7,20 Euro zum Kauf. Die Aktie sollte zudem um 4 Euro gut nach unten abgesichert sein. Die guten Nachrichten sind noch nicht draußen, eine mögliche Übernahme von Paketen würde bei Überschreiten der 30 Prozent Marke ein Angebot an die freien Aktionäre nach sich ziehen. Der ICE fährt an, steigen Sie ein und fahren Sie mit! |