aber wir können einige Überlegungen anstellen: Der Silbermarkt ist in Summe winzig klein. Immer noch kleiner mit allem über der Erde verfügbaren Silber als die MK z.B. von Amazon. Ein so kleiner Markt kann - wie die Vergangenheit gezeigt hat, manipuliert werden. Bisher ist er gedrückt worden, es kann aber auch in die andere Richtung gehen. Haben wir nicht in der Hand. Hoffentlich sind wir Beifahrer, wenn es jetzt nach oben geht.....
Derzeit ändert sich einiges grundlegend:
Es kommen "neue" Player auf der Kaufseite hinzu. ( USA, strategische Reserve. Nationalbanken und Staatsfonds. Militär-Bereich ) Was heißt das: eine strategische Reserve der USA würde geschätzte 2 Mrd. Unzen umfassen. Derzeitiger Silberbestand: 0. Das wäre überschlägig eine 2-Jahres Produktion weltweit. Unbekannt ist, wieviele Nationalbanken sich damit befassen, neben Gold auch Silber als Reserve anzulegen. Man muß aber davon ausgehen, dass sich BRICS-Staaten damit befassen und einige afrikanische Länder ebenfalls. Für Staatsfonds hat Saudi-Arabien gerade den Startschuß gegeben. Das war das 1. Land, aber bestimmt nicht das letzte. Der militärische Bereich wird weiter an Bedeutung gewinnen. Egal ob Militärgerät oder Munition. Überall wird Silber benötigt. Die Wehretats steigen, Geld ist also vorhanden.
Allen 3 Katalysatorengruppen gemein ist: das Silber kommt nicht wieder in den Kreislauf zurück. Es ist weg.
In der Theorie gibt es 2 Lösungsansätze: Produktion aus Minen ausweiten oder Preis anheben bis genügend Nachfrager sich aus dem Markt verabschiedet haben.
Eine andere Überlegung ist das G/S Verhältnis. Während ich schreibe, steht es bei 85,5. Zu Jahres Anfang lagen wir noch deutlich über 100. Wenn 60 "normal" wäre, bei 40 konservative Anleger anfangen, über eine Umschichtung in Gold nachzudenken, will ich daran erinnern, dass wir über lange Zeiten in der Vergangenheit auch schon ein Verhältnis von 15 schon gesehen haben. Jetzt kann jeder selbst mal mit dem Taschenrechner spielen....
Zurück zu den Lösungsansätzen: die Minenproduktion kann nicht und schon überhaupt nicht auf die Schnelle ausgeweitet werden. Das Ausbringen der heutigen großen Produzenten schrumpft, da deren Minen ihrem End of life jedes Jahr ein Stückchen näher kommen. Gleichzeitig sind bis zu 70% der jährlichen Minenproduktion "Beiprodukt" von Grundmetallen. Jede Nachfrageschwäche dort, schlägt sofort auf die Menge des Beiproduktes Silber durch. ( und trägt zu zusätzlichen Preiserhöhungen bei Silber bei ) Neue Minenproduktionen, die den Rückgang nennenswert überdecken könnten, sind per heute nicht abzusehen.
Wenn die USA daran denken, eine strategische Reserve anzulegen, werden sie scheitern - oder zu Notfallmaßnahmen greifen müssen: staatlicher Beteiligung an Minenunternehmen ( wie jetzt bei Intel ) bis hin zu Übernahmen/Zwangsverstaatlichungen/Enteignungen - nennt es wie ihr wollt. Denn: die benötigten Mengen für die staatliche Reserve lassen sich nicht durch Zwangsmaßnahmen bei Privaten erreichen. Warum, siehe 1. Absatz. ( Kleines Rechenbeispiel: wenn es 100.000 Amerikaner mit jeweils rund 1000 Unzen Silber gäbe, könnte man mit Zwang bestenfalls 100.000.000 Unzen eintreiben, für eine strategische Reserve sind aber rund 2.000.000.000 oz notwendig. Der Zwang würde gerade mal 0,5% bringen, aber das Land an den Rand eines Bürgerkriegs bringen. Zudem deckt die eigene Minenproduktion der USA nur einen Bruchteil des Bedarfs pro Jahr.
Wenn ich das vorgeschriebene abwäge, gibt es eigentlich keinen Ausweg. Aber ne Menge Streit um das Mangelprodukt Silber liegt in der Luft. Was mich wieder auf das G/S-Verhältnis blicken läßt. Da wird es m.Mn.n. eine tektonische Verschiebung in den nächsten Jahren geben. Gold wird massiv steigen und bei einem Preis von 7500$/oz und einem G/S von 15 hätten wir die 500$/oz im Silber erreicht.
Unmöglich? Dankt mal an eine Zange aus dem Werkzeugkasten: die kneift von 2 Seiten. So wird es auch beim Silberpreis sein.
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