AUG 2014 INJEX Pharma AG – HV fordert rechtliche Schritte gegen früheren Vorstand
Aktionäre stellen sich hinter neues Management – Anzeige gem. § 92 Abs. 1 AktG – neuer Technologiepartner vorgestellt Berlin, 12.08.2014 – Auf der außerordentlichen Hauptversammlung der INJEX Pharma AG, die am 31. Juli dieses Jahr in Berlin stattfand, forderten die Aktionäre ein massives Vorgehen gegen den früheren Vorstand der Gesellschaft. Gleichzeitig stellten sich die Aktionäre des Berliner Unternehmens, auf der nach der Anzeige eines Verlusts von mehr als der Hälfte des gezeichneten Kapitals erforderlichen a. o. HV, mehrheitlich hinter den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Thomas Klaue. Vorgelegt wurde der erneut festgestellte Abschluss 2011 sowie ein Bericht über den aktuellen Stand der Jahresabschlüsse für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 und über die Lage der Gesellschaft. Nach Eröffnung der Versammlung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Peter Heinrich erläuterte der Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Klaue den Aktionären, dass im Zusammenhang mit den Arbeiten zur Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2012 bei der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte sowie insbesondere bei der Einbringung der heutigen Tochtergesellschaft INJEX Pharma GmbH durch die Medical Marketing Berlin (MMB) unter Klaues Regie Sachverhalte aufgedeckt wurden, die nach intensiver Nachforschung das Bild der Gesellschaft vollständig verändern sollten. Dazu hatte der Vorstand gemeinsam mit einem Wirtschaftsprüfer die 2011 und Anfang 2012 bei der Sachkapitalerhöhung durch die MMB zugrunde gelegten Werte überprüft, mit denen die INJEX Pharma GmbH - heute INJEX Pharma Technologie GmbH - in die heutige INJEX Pharma AG eingebracht wurde. Die MMB gehört mehrheitlich dem früheren Vorstand Rösch. Insofern war ein Interessenkonflikt programmiert, denn Rösch war gleichzeitig "Verkäufer" als geschäftsführender Gesellschafter der MMB, "Verkaufter" als Geschäftsführer der eingebrachten GmbH und schließlich "Käufer" als Vorstand der INJEX Pharma AG. Die Bewertung erfolgte seinerzeit nicht nur auf völlig falschen Annahmen, die nach Ansicht von Gutachtern und heutigem Management bereits zum damaligen Zeitpunkt als unrealistisch erkennbar sein mussten, sondern auch auf Basis von unvollständigen Informationen des damaligen Prüfers durch den seinerzeitigen Auftraggeber. Im Ergebnis reduzierte sich der entsprechende Beteiligungswert von 2,376 Mio. Euro auf 526.000 Euro per 31.12.2011 und von 6,880 Mio. Euro auf 1,524 Mio. Euro per 31.12.2012. Der Jahresabschluss 2011 wurde entsprechend berichtigt und vom Vorstand neu aufgestellt sowie vom Aufsichtsrat nach erfolgtem Testat am 13. Juni 2014 neu festgestellt. Er schließt auch die Anzeige des Vorstand ein, dass ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals eingetreten ist (§ 92 Abs. 1 AktG). Die sich aus diesen Sachverhalten ergebende Differenzhaftung in Höhe von 4,875 Mio. Euro hat die Gesellschaft zwischenzeitlich sowohl gegenüber der MMB als auch gegenüber dem damaligen Vorstand Rösch geltend gemacht. Weiter führte Klaue aus, dass auch ein Großteil der Distributorenverträge nachverhandelt oder neu geschlossen werden musste. Auf Basis nunmehr realistischer Verträge kommen wieder erste Umsätze. Klaue unterstrich in diesem Zusammenhang mehrfach, dass die INJEX Pharma AG heute als Start up mit ersten Umsätzen zu sehen sei, es bis zu einem rund laufenden, cashpositiven Unternehmen noch ein weiter Weg sei; aber einer, der sich lohne. Dr. Klaue möchte mit drei strategischen Maßnahmen INJEX fit für die Zukunft zu machen: 1. Abschließen der Vergangenheit mit Durchsetzung von Ersatzansprüchen und realistischer Bilanzierung und Planung für die Zukunft 2. Kapitalmaßnahmen zur Stärkung der Bilanz und zur Finanzierung von Investitionen zur Neuausrichtung des Unternehmens mit erweitertem Produktportfolio 3. Business Development; Partnerschaften mit Pharma, Marketing, Teilnahme an Kongressen, Veröffentlichungen, klinische Untersuchungen, gewinnen von Multiplikatoren Dazu brauche er 12 bis 18 Monate Zeit und zusätzliche Mittel in Höhe von 3,5 bis 5 Mio. Euro, je nachdem, wie schnell die Maßnahmen umgesetzt würden. Einen weiteren wesentlichen Schritt in die genannte Richtung konnte Klaue den Aktionären auf der a. o. HV vermelden. Kurz vor der Hauptversammlung war es Klaues Team gelungen mit der HNS International, Los Angeles, einen LOI für eine Technologiekooperation für eine neue Ampulle zu unterzeichnen. Diese sei erforderlich, um künftig die vom Markt gefragten vorgefüllten Ampullen anbieten zu können. |