In der Börse Online ist ein kurzer Bericht über ElringKlinger, allerdings dort, wo sich kein Unternehmen wünscht, aufzuscheinen, nämlich auf der Schwarzen Liste, wo Börse Online die Anleger warnt, vor solchen Unternehmen unbedingt die Finger zu lassen.
Rekapitalisierung nur mit hohen Abschlägen Die Automobilwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Vor allem den Zulieferern muss ein Spagat gelingen, um die Aufwendungen zwischen neuen und alten Antriebssystemen aufzuteilen. Einigen Firmen wird das schwerfallen, etwa ElringKlinger. Das Unternehmen ist für seine Zylinderkopfdichtungen bekannt. Diese werden in Elektromotoren aber nicht benötigt. Deshalb wurde die Produktpalette in Richtung Elektromobilität umgebaut. Die Neuausrichtung hat ihren Preis. Das Geschäft ist komplexer geworden, Probleme häufen sich. Davon zeugen zahlreiche Gewinnwarnungen in den vergangenen Quartalen. Die Umsätze legen zwar zu, doch ElringKlinger musste die Margenziele immer wieder nach unten anpassen. Unter den Investitionsausgaben und Margenproblemen hat auch die finanzielle Stabilität gelitten. Waren die Schwaben früher ein Garant für hohe freie Cashflows, hat sich die finanzielle Situation seit einigen Jahren deutlich verschlechtert. ElringKlinger verbraucht mittlerweile mehr Geld, als es einnimmt. Das zeigt sich in der Bilanz. 2018 könnten die Nettofinanzverbindlichkeiten bei über 700 Millionen Euro landen. Dem steht ein Betriebsergebnis von rund 220 Millionen Euro gegenüber. Sicherlich sind das keine komfortablen Relationen, doch lassen sie auf jeden Fall einen Schuldenabbau zu. Und der ist sicherlich bald vonnöten. Will ElringKlinger allerdings über die Börse Kapital aufnehmen, dürfte eine Aktienemission den Kurs weiter belasten. Denn mit einem Börsenwert von 650 Millionen Euro wäre eine wirkliche Entschuldung über eine Kapitalerhöhung nur mit einer extremen Verwässerung für die Altaktionäre möglich. Bis diesbezüglich konkrete Entscheidungen gefallen sind, machen Anleger besser einen Bogen um die Aktie. |