Es war etwas ruhig geworden in Sachen Übernahmen in der Goldbranche. Doch nun schlägt ausgerechnet der weltgrößte Goldproduzent Newmont zu – und zwar in Südamerika. Newmont übernimmt den Anteil von Buenaventura an der Minera Yanachocha Mine, der größten Goldmine Südamerikas. Das Projekt liegt in Peru.
300 Millionen Dollar lässt sich Newmont die Übernahme kosten. Dazu kommen noch potenzielle weitere 100 Millionen Dollar, die aber an höhere Edelmetallpreise gebunden sind. Newmont hält nach der Transaktion 95 Prozent an dem Projekt. „Diese Akquisition gibt Newmont die Kontrolle über den Yanacocha-Distrikt, wo wir das Sulfidprojekt für eine profitable Produktion und Wertschöpfung für die nächsten Jahrzehnte positionieren“, sagte Newmont.
Im Klartext bedeutet dies: Das Sulfidprojekt könnte im Jahr 2027 in Produktion gehen und könnte in den ersten fünf Jahren 525.000 Unzen Gold jährlich produzieren. Die Kosten sollen zwischen 700 und 800 Dollar je Unze liegen. Im Gegenzug überträgt Newmont seinen Anteil an dem Join Venture La Zanja an Buenaventura. Newmont behält für das Projekt eine Royalty. Noch ist das Projekt aber nicht in Betrieb.
Ein auf den ersten Blick überraschender Zug von Newmont. Peru hat gerade aus politischer Sicht einen Linksrutsch erlebt. Allerdings sind die befürchteten negativen Auswirkungen für die Minenindustrie bislang eher überschaubar ausgefallen. Das Projekt selbst ist natürlich sinnvoll. Als größter Goldproduzent weltweit sucht Newmont nach Projekten, die eine Produktion von 500.000 Unzen oder mehr ausweisen können. Dazu würde sich das Projekt auch positiv auf die Kostenstruktur auswirken. Newmont scheint die politische Situation in Peru eher als Momentaufnahme zu sehen und geht dieses politische Risiko sicherlich bewusst ein. Da man bereits einen Anteil von knapp 45 Prozent an dem Projekt hatte, kann man auch gut beurteilen, wie das Projekt von den Anwohnern akzeptiert ist. Insgesamt ein logische Akquisition zu einem akzeptablen Preis von Newmont.
Quelle Aktionär |