Die Lagerbestände der Solarindustrie in Q1 waren vorhersehbar, geben jedoch keinen Anlaß zur Sorge: Während der Photovoltaik-Zubau 2011 kräftig wachsen wird, ist der Weg dorthin nach neuesten Erkenntnissen von IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien, USA) holprig. Die Lagerbestände der ganzen Solar-Branche werden im ersten Quartal voraussichtlich größer, weil die Nachfrage kurzzeitig zurückgeht, berichtet das Marktforschungsunternehmen. Lagerzeit für Module und Komponenten wird immer länger Die Material- und Produktvorräte entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette sollen im ersten Quartal ihren Höchststand erreichen, da die Nachfrage nach neuen Solarstromanlagen kurzzeitig nachlasse. Laut iSuppli verlängert sich die Lagerzeit von kristallinen Silizium-Modulen um 22,9 Prozent (von 37 Tagen im vierten Quartal 2010 auf 48 Tage) und die von Dünnschichtmodulen um 21,4 Prozent (von 32 auf 41 Tage). Am stärksten wachsen die Lagerbestände von Photovoltaik-Modulen, aber auch Polysilizium und Materialien für die Wafer- und Solarzellenherstellung liegen länger auf Halde. Diese Entwicklungen sind laut iSuppli ein frühes Anzeichen einer sich anbahnenden Überkapazität. Die enormen Lagerbestände werden jedoch nur die ersten zwei bis drei Monate des Jahres bestehen, erwartet IHS. Weltweite Nachfrage nach Solarstromanlagen soll im Laufe des Jahres wieder stark anziehen “Hauptgrund für die großen Lagerbestände ist, dass der Photovoltaik-Markt von der Förderpolitik bestimmt wird“, sagte Stefan de Haan, Photovoltaik-Chefanalyst bei IHS. „Die Einspeisevergütungen wurden in vielen Ländern zum 1. Januar 2011 gekürzt, und damit ließ der staatliche Anreiz nach, neue Anlagen zu Jahresbeginn zu installieren. Außerdem wurde die Nachfrage - die ohnehin zu Beginn jedes Jahres geringer ist - durch ungünstige Wetterbedingungen in den wichtigsten europäischen Ländern gedämpft. Zusammen mit einer weniger ausgeprägten Erholung zum Jahresende 2010 im Vergleich zum Vorjahr führte die geringere Nachfrage zu immer größeren Lagerbeständen.“ Die gute Nachricht: IHS glaubt, dass die weltweite Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen im Laufe des Jahres wieder stark anzieht und die Vorräte entlang der gesamten PV-Wertschöpfungskette wieder auf ein relativ niedriges Niveau zurückgehen. Im Laufe des gesamten Jahres werden die Bestände im Vergleich zu 2010 nur leicht wachsen, erwartet iSuppli. Und noch besser: Trotz der ersten schwierigen Monate werden die meisten Hersteller ihre Lagerbestände so niedrig halten können, dass sie nicht weniger produzieren müssen. Die Lagerzeiten könnten das Niveau von 2009 erreichen, aber ein derart schädliches Überangebot wie in der ersten Jahreshälfte 2009 wird vermutlich nicht noch einmal aufgebaut werden. Quelle: http://www.solarserver.de/solar-magazin/...-wertschoepfungskette.html |