@Deru Natürlich sind neue Varianten gut für's Geschäft. (Ich hätte mich in meinem letzten Beitrag präziser ausdrücken sollen :-) Damit kann man sich vom Wettbewerb abheben (eine Möglichkeit). Jeder hat so seine Favorit's, deshalb habe ich WahrS bei manchen Geschmacksrichtungen meine bedenken. Aber am Ende vertraut man auf das Marketing-Geschick der Firma. Die werden schon wissen was ankommt.
Nochmal was zu strat. Ausrichtung + Vertriebswegen+Chancen:
,,Die Kernkompetenz besteht in der ertrags- und kundenorientierten Herstellung und Vermarktung von hochwertigen und innovativen Süßwaren mit attraktivem Preis-/Leistungsverhältnis." (Quelle: GB Halloren AG, 2015)
Halloren’s Vision ist es der beste globale Anbieter im unteren Preissegment für Premiumschokolade zu werden. Offen wird das nicht kommuniziert, wenn man aber die bisherigen strategischen Schritte und geplanten zukünfitgen Maßnahmen verfolgt, wird diese Ausrichtung klar erkenntlich. Man versucht sich durch bestimmte Qualitätsmerkmale (Geschmack, Optik usw.) vom Wettbewerb abzuheben, um damit ein höheren Preis zu rechtfertigen. Was größtenteils gelingt, v.a. bei der Halloren-Kugel. Bspw. Verkauft man die Stracciatella Variante der H-Kugel bei Amazon für 1,90€ plus Versand und man war damit sogar zwischenzeitlich auf Platz 73 der Topseller in der Kategorie Pralinen&Trüfel (aktuell ca. Platz 270). Und das ohne mega Werbebudget und starken nationalen Bekanntheitsgrad gegenüber der Konkurrenz.
Klar: Bei manchen Produkten ist der Unterschied zum Wettbewerb nicht so groß, da muss man entsprechend den Preis ein tick tiefer ansetzten. ABBER: Da man sich im unteren Preissegment für Premiumschokolade befindet, kann man nicht ganz so gut die Preise an die Kunden einfach weiter geben, da die Kundengruppe mittelstark Preissensibel ist (im Durchschnitt, nicht alle , den “Fans“ ist es egal ob 1€ oder 1,30€). Somit ist man preislich nach oben immer gedeckelt. Deshalb konnte man die Rohpreise nicht Eins- zu – Eins weiter geben. Zum Vergleich: Lindt bspw. schon, da oberes Preissegment im Premiumbereich (weniger sensibel Kundengruppe).
Auch der Einzel- und Großhandel weiss, das die Kunden, die diese Schokolade kaufen, eher preissensibel sind. Aber sie wollen ja trotzdem ihre Marge von 25-30% haben und das geht dann nur über starkes Preisdrücken beim Hersteller. Ich weiss aus sicherer Quelle (guten Kontakte zu Edeka (Filialleitern)), das man zur Weihnachtszeit durch die Bank 25% Aufschlag bei Süßigkeiten durchsetzen kann, teilweise sogar 30% bei manchen Artikeln. Lelle hat ja auch gesagt, dass die Verhandlungen mit Händlern “nicht so einfach“ sind. Auswege: Werksverkauf (macht man), Eigene Shops in guten Lagen (macht man, ebenso Wettbewerber wie Milka), Schokoladencafe’s(wie Lindt) oder Online-Verkauf (macht man).
Eigene Cafe’s oder Shops halte ich für schwierig, da die Mieten in guten Lagen heftig sind. Solche Fixkosten zu stemmen und am Ende noch zufriedenstellend Geld zu verdienen ist schwer. Das, dass nicht so einfach ist, haben wir auch bei Halloren gesehen. Ich glaube, dass man auf diesem Weg nur eine CHANCE hat flächendeckend gut Geld zu verdienen, wenn man eine sehr, sehr starke Marke besitzt, was viele loyale Kunden bedeutet (positives Images durch Top-Produkte/Service, hoher Bekanntheitsgrad). Diese vielen Kunden braucht man, um die hohen Fixe-Kosten (Miete, Gehalt) zu decken. Ich bin froh, das Lelle hier eher vorsichtig und zurückhaltend ist.
Zum Onlineshop: Dieser Vertriebsweg ist eine Goldgrube für Halloren und auch andere Hersteller. Denn die Einzelhandels- und Großhandelsmarge von rund 25%!!!! streicht man als virtueller Einzelhändler selber ein. Aktuell verdient man geschätzte 96-98 % nicht online, sondern direkt oder indirekt stationär. Leider gibt es hierzu keine Angaben im aktuellen GB. Das es auf jeden Fall nur ein sehr geringer Anteil ist, sehen wir auch an der vergleichsweise geringen Bruttomarge (aktuell rund 20%). Bei (angenommenen) gleichbleibenden Roh- und Materialkosten und einer (realistischen) Handelsmarge von 25% würde diese auf 45% ansteigen. Solche Spannen sind Championsleaque. Äußerst ertragsstarke Unternehmen kommen auf ca. 60%. Mit so einer Situation kann man super Geld verdienen. Deshalb wundert es auch nicht, dass Halloren diesen Bereich auch speziell bewirbt. Bspw .auf Facebook („Link zum Online-Shop“) oder als Print auf den Einkaufstüten vom Werksverkauf. Im Online-Geschäft ist noch viel Luft nach oben, was die Konzernrendite ordentlich anschieben würde.
Die Marke ist die letzten Jahre deutlich bekannter geworden und damit insgesamt stärker, was dem Geschäft hilft. Die Facebook-Likes haben sich die letzten Jahre verdreifacht, das zeigt das man im Vorwärtsgang ist. |