Münchener Rück erhöht Quartalsgewinn unerwartet deutlich - 2006-Ziel bleibt Dienstag, 09. Mai 2006
Die Münchener Rück hat ihren Quartalüberschuss dank eines guten Versicherungsgeschäfts und Kapitalanlageergebnisses überraschend stark um 41,7 Prozent auf 979 Millionen Euro gesteigert. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht des ersten Quartals 2006 hervor. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Jahresvergleich lediglich einen Anstieg auf 701 Millionen Euro vorhergesagt. An seinen Jahreszielen hält der weltgrößte Rückversicherer fest.
Der operative Gewinn kletterte im Berichtsquartal um 29,4 Prozent auf 1,471 Milliarden Euro. Die Gewinnzuwächse führte die Münchener Rück auf ihre strikte Ertragsorientierung und ihre vorsichtige Zeichnungspolitik zurück. Dies zeigte sich auch an den Beitragseinnahmen, die sich schwächer als von Analysten erwartet entwickelten.
BRUTTOPRÄMIEN SINKEN ÜBERRASCHEND
Die Bruttoprämien sanken überraschend um 1,2 Prozent auf 10,036 (Vorjahr: 10,160) Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen einen leichten Anstieg auf 10,179 Milliarden Euro prognostiziert. Die verdienten Beiträge wuchsen um 0,7 Prozent auf 8,878 Milliarden Euro. Branchenexperten waren im Schnitt von einem deutlicheren Zuwachs auf 9,017 Milliarden Euro ausgegangen. Das Eigenkapital erhöhte sich auf 25,1 (Ende Dezember 2005: 24,4) Milliarden Euro, wie die Münchener Rück mitteilte.
Besser als von Branchenexperten erwartet entwickelte sich das Rückversicherungsgeschäft der Münchener-Rück-Gruppe. Hier stiegen sowohl Gewinn als auch gebuchte Bruttobeiträge. Die Großschadenbelastung habe zwar über dem Niveau des Vergleichsquartals gelegen, teilte die Münchener Rück mit. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich dank des gut verlaufenen übrigen Geschäfts jedoch auf 92,2 (96,5) Prozent - 2,0 (2,4) Prozentpunkte kämen aus Naturkatastrophen, wie der Rückversicherer bekannt gab. Analysten hatten für das erste Quartal lediglich eine Combined Ratio von 95,1 Prozent veranschlagt.
ERGO
In der Erstversicherung verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote im Auftaktquartal 2006 von 99,0 auf 97,0 Prozent. Die Combined Ratio ist der zentrale Indikator für die Ertragskraft im reinen Versicherungsgeschäft. Je weiter sie unter 100 Prozent liegt, desto mehr sind Aufwendungen für Schäden und Kosten allein durch Prämieneinnahmen gedeckt. Die Ergo-Versicherungsgruppe, die 94 Prozent der Umsätze in diesem Geschäftsfeld beisteuert, hat ihren Gewinn auf 145 (Vorjahr: 70) Millionen Euro mehr als verdoppelt. Ihre Beiträge sanken vor allem wegen des NHL-Verkaufs ? um 0,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.
Insgesamt stiegen die Bruttobeiträge im größten Geschäftsfeld Rückversicherung um 2,6 Prozent auf 5,99 Milliarden Euro, während der Gewinn um 39,2 Prozent auf 841 Millionen Euro hochschnellte. Der Bereich Erstversicherung verbuchte mit 4,57 Milliarden Euro 6,3 Prozent weniger Bruttobeiträge als im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Spartengewinn wuchs derweil um 14 Prozent auf 138 Millionen Euro./sbi/she ISIN DE0008430026
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