Wirecard AG: die wachstumsstärkste AG Deutschlands
Mit einer EBIT-Steigerung von 130% auf 4,4 Mio. Euro (1,9 Mio. Euro) hat die Wirecard AG im Q2/06 ihr eigene Gewinnprognose erneut deutlich übertroffen. Die EBIT-Marge erreichte damit ein Niveau von 22%. Damit zeigt Wirecard auch qualitativ ein exzellentes Wachstum. Die generierten Skaleneffekte werden voll sichtbar. Mehrheitsaktionär auf CEO Dr. Markus Braun zur Presse: „Mit einem Zuwachs in der EBIT-Marge für 2006 auf mehr als 60% bin ich eher noch im konservativen Bereich geblieben.“ Bisher hatte Braun einen Zuwachs von 40% als guidance für das laufende Jahr vorgegeben.
Insbesondere die Kunden aus den Bereichen airline, travel und e-commerce haben das Wachstum im 2. Quartal nochmals spürbar angeschoben. Von den Schwierigkeiten der nordamerikanischen Wettspielanbieter ist Wirecard so gut wie gar nicht berührt, da man in diesem Markt kaum tätig ist. Vor diesem Hintergrund war es für Dr.Braun ein Leichtes, seine Prognosen noch zu erhöhen: So soll der Umsatz im laufenden Jahr die 80 Mio. Euro-Grenze und das EBIT knapp 19 Mio. Euro erreichen.
Alle Analysehäuser, die Wirecard covern, gehen davon aus, dass Wirecard im nächsten Jahr die 100 Mio.-Euro-Grenze erreichen oder sogar überschreiten wird. Das in erster Linie auf Institutionelle Kunden in Ausland konzentrierte Privatbankhaus Berenberg erwartet für das kommende Jahr ein Geschäftsvolumen von 110 Mio. Euro und ein Ergebnis von 33 Cent je Aktie auf das vor kurzem im Verhältnis 4:1 erhöhte Kapital. Nicht ganz so optimistisch ist das Hamburger Researchhaus SES, die für das kommende Jahr bei 26 Cent je Aktie liegen, für das Jahr 2008 einen Sprung um 10 Cent auf 36 Cent je Aktie erwarten. Es wundert daher nicht, dass alle Researchhäuser Wirecard unverändert auf „kaufen“ gestellt haben.
War früher der „Börsenmantel“ für das operative Geschäft für das Unternehmen noch etwas zu groß, so wächst das operative Geschäft von Quartal zu Quartal immer stärker in die Börsenkapitalisierung hinein. Ende des Jahres erwartet SES nur noch ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 4,4 – dies lag Ende 2005 noch bei 6,56. Das Wachstum von Wirecard ist streng an das Wachstum des Internet gekoppelt: Renommierte Forschungsinstitute gehen davon aus, dass in Deutschland das e-commerce-Volumen von 2006 – 2011 von 23 Mrd. Euro auf 62 Mrd. Euro ansteigen wird, in Westeuropa selbst wird ein Zuwachs von 125 Mrd. auf 451 Mrd. Euro angenommen, was einer jährlichen Wachstumsrate von knapp 38% entspricht. Da die Zahlströme nicht zum Kerngeschäft der Unternehmen des e-commerces gehören, werden Unternehmen wie Wirecard immer stärker mit diesen Themen betraut, wobei nicht nur das Bezahlsystem alleine, sondern auch die gesamte Kette des Risikomanagements mit abgedeckt wird. Wirecard ist daher einer der großen Gewinner des Internetwachstums.
Wirecard ist selbst bilanzmäßig in den letzten drei Jahren einen großen Schritt vorangekommen. Lag Ende 2003 das Eigenkapital noch bei 10,6 Mio. Euro, so ist es per 31.12.2005 auf ca. 86 Mio Euro oder 70% an der Bilanzsumme gestiegen, SES geht davon aus, dass die Eigenkapitalquote in den nächsten Jahren auf 65% zurückgehen wird. Dies ist aber immer noch ein überdurchschnittlicher Wert bei deutschen AGs. Die liquiden Mittel sollen sich bei Wirecard von knapp 36 Mio. Euro per Ende 2005 auf knapp 60 Mio. Euro per Ende 2007 erhöhen.
Alle Kostenarten sollen im Vergleich zum Umsatz prozentual fallen und damit das Gewinnwachstum regelrecht beflüglen. Mit einem freefloat von über 82% und mit einem börsentäglichen Umsatz von gut 800.000 Aktien ist Wirecard einer der Aspiranten für den TecDAX. Die Börsenkapitalisierung von 356 Mio. Euro gibt auch institutionellen Anlegern genügend Spielraum, sich in größeren Paketen einzukaufen. Da auch in absehbarer Zukunft keine Umplatzierungen von der Gründungsgesellschaft ebs Holding GmbH mehr zu erwarten sind, sollte der Kurs sich anschicken, das bisherige old-time-high von 5,80 Euro wieder zu erreichen.
Quelle: Newsflash
Autor: Newsflash |