1. Sehr sehr viele Länder bekennen sich zum Klimaschutz - sie Pariser Klimaschutzabkommen. Viele sind inzwischen aktiver als Deutschland. Es ist also keine auf Deutschland beschränkter Trend. Selbst China und inzwischen wieder die USA machen mit! 2. Wind und Photovoltaik sind in vielen Bereichen inzwischen preiswerter als fossile Stromquellen. Das sieht man auch am global massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das Wachstum beim Zubau ist exponentiell (aber in Deutschland nicht...). 3. Arbeitsplätze müssten in Deutschland nicht wegfallen - wenn Altmaier das erkennen würde, was die Chinesen mit ihrer längerfristig ausgelegten Wirtschaftspolitik schon vor 10 Jahren erkannt haben: Wind und vor allem PV sowie Elekromobilität und Batterien sind die Zukunft. China dominiert diesen Bereich massiv - auch bei der Anzahl der Arbeitsplätze. Und Altmaier ist noch immer nicht in der Zukunft angekommen. Die Klima-Union innerhalb von CDU/CSU spricht Bände: deren Klima- und EE-Ziele übertreffen selbst die Ziele der Grünen. Und das kommt aus Ur-Altmaiers Partei! So funktioniert keine Transformation von Arbeitsplätzen im Braunkohletagebau hin zu Job in der PV-Produktion. 4. Braunkohle-Strom war vielleicht billig zu bekommen. Aber Braunkohle ist einer der größten Klimakiller. Wären die Klimaschäden mit im Preis enthalten gewesen, wäre der Braunkohlestrom ein vielfaches teurer gewesen. 5. Ja richtig - die EEG-Umlage verteuert den Strom ungemein. Trittin meinte vor 15 oder 20 Jahren, dass jeder auf eine Kugel Eis im Monat verzichten müsse, um die damals hohe Vergütung für eingespeisten EE-Strom finanzieren zu können. Das war nicht richtig - die EEG-Umlage liegt heute sehr viel höher, als Trittin das damals erwartet hatte. Aber auch, weil die Industrie in großen Teilen geschont wurde. Hier müsste die gesamte Welt dem kleinen deutschen Stromkunden dankbar sein: der hat es nämlich finanziert, dass die letzten 20 Jahre ein mehr oder weniger verlässlicher Markt für EE-Anlagen bestand. (Ok, auch andere Länder waren hier zeitweise oder langfristig wichtig: Dänemark, Spanien, etc.) Das hat ermöglicht, die Technik weiterzuentwickeln. Und das hat ermöglicht, Produktionenen in solchen Maßstäben aufzubauen, dass man starke Skaleneffekte erreichen könnte - sprich: durch die hohe Anzahl an produzierten PV- und Windkraftanlagen stieg die Effizienz stark an. Fair wäre es nun, wenn in dieser stark wachsenden Branche Arbeitsplätze für die geschaffen würden, die die Technik konkurrenzfähig gemacht haben bzw. das finanziert haben. Aber weil Altmaier und seine Staatssekretäre es noch immer nicht erkannt haben oder erkennen wollen, wird noch immer nicht angemssen auf EE gesetzt. Sprich: Deutschland hat die Entwicklung der EE wesentich mit vorangebracht. Die Früchte (Arbeitsplätze) ernten aber andere. 6. Sie preisen die Naherholungsgebiete so an. Wenn es einigen Städten daran fehlt, kann man vielleicht die Braunkohlebagger "recyceln" und das Umland der einen oder anderen Ortschaft mal damit umpflügen. Vielleicht wirklich gut für den Lebenswert einer Stadt, für das Stadtklima (durch Gewässer in City-nähe) und für die Biodiversität. Das war jetzt durchaus nicht ironisch gemeint. Die leipziger Seenlandschaft z. B. hat schon was! 7. Ich weiß nicht, ob die 55 in ihrem Namen für ihr Geburtsjahr steht. Wenn ja, dann diskutieren sie bitte mal mit jüngeren Generationen das Thema. Nicht umsonst wir mit Fridays for Future solch ein Aufstand gemacht gegen Braunkohle und Co.! Die Generation ist mehr im Thema und ist nicht seit Jahren untrennbar mit Braunkohle verbunden. Die haben verstanden, dass es Alternativen gibt - und dringend braucht! |