Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-wird-beliebter-14485659.htmlZahlungen mit mobilen Endgeräten haben sich verdreifacht. Sehr beliebt ist auch das schnelle Checken von Kontoständen. In Deutschland legen Banken allerdings keinen Wert auf ihr Online-Angebot.
Für immer mehr Europäer wird es selbstverständlich, mit dem Handy oder dem Tablet zu zahlen. Egal ob an der Supermarktkasse oder bei Internetbestellungen – 54 Prozent der europäischen Konsumenten nutzen mobile Endgeräte so selbstverständlich wie Bargeld. Das geht aus einer Studie des Kreditkartenanbieters Visa hervor, die das Bezahlverhalten im Vorjahr mit diesem Jahr vergleicht.
Besonders beeindruckend ist das Wachstum: Während 2015 lediglich 18 Prozent der Befragten mit Handys und Tablets zahlten, hat sich diese Zahl bis heute verdreifacht. Vor einem Jahr hatte sogar jeder Dritte noch nie mit mobilen Endgeräten gezahlt. Heute trifft das nur auf 12 Prozent zu.
Visa hat in den zehn europäischen Ländern, in denen am stärksten virtuell bezahlt wird, vor allem zwei Nutzergruppen identifiziert: Auf der einen Seite sind Entwicklungsmärkte wie die Türkei und Rumänien. Diese haben traditionelle Bezahlverfahren schnell mit den neuen Technologien verknüpft. Auf der anderen Seite sind bereits weit fortgeschrittene Märkte, vor allem in Skandinavien, die mit einem langsameren Tempo voranschreiten, aber eine größere Basis haben.
Besonders beliebt: Flugs den Kontostand checken
Im Vereinigten Königreich zahlen drei Viertel mit ihren Handys und Tablets. 59 Prozent davon senden Geld zu Freunden und Familie, 45 Prozent kaufen Essen zum Mitnehmen. 43 Prozent buchen ihre Ferien und bestellen elektronische Geräte, und 41 Prozent zahlen ihre Bus- und Bahntickets mobil.
Interessanterweise wächst die Bereitschaft, auch Onlinebanking mit Mobilgeräten durchzuführen, über alle Altersgruppen hinweg. So tun dies 68 Prozent der 18 bis 34 Jahre alten Nutzer. Doch auch bei den Europäern ab 55 Jahren wird immer öfter mit Handy und Tablet gezahlt: Für 52 Prozent ist das ganz selbstverständlich, 2015 waren es lediglich 39 Prozent. Besonders beliebt ist es, einfach den Kontostand zu checken: Vier von zehn Europäern machen das regelmäßig.
Kevin Jenkins, der für die Studie verantwortlich zeichnet, sagt: „Wir sehen Smartphones und andere tragbare Endgeräte als den Beginn eines größeren Trends an. Millionen miteinander verknüpfter Geräte machen es einfach und sicher, tägliche Transaktionen in jede Technologie einzubinden.“
Deutsche Banken mit sehr schlechtem Online-Angebot
Der Trend zum mobilen Zahlen geht Hand in Hand mit der immer größeren Akzeptanz von kontaktlosen Bezahlverfahren. Viele Kredit- und Girokarten bieten mittlerweile diese Funktion an, so dass es in allen Altersgruppen nun der Standard sei. Die Studie stellt einen Zusammenhang her zwischen kontaktlosen Zahlungen und der Akzeptanz von Zahlungen mit dem Handy: Mehr als die Hälfte der Kontaktlos-Zahler sind daran interessiert, vor Ort im Laden auch mit ihrem Handy zu bezahlen, während das bei anderen nur 32 Prozent sind.
Deutschland ist der Studie nur eine Fußnote wert, weil der Markt nicht unter den zehn stärksten der 19 untersuchten Länder liegt. Hierzulande bekommen die Banken auch die schlechtesten Noten für ihr Onlineangebot. Nur 26 Prozent geben hier dem Service der Geldhäuser eine Topnote, wie eine Studie von Ernst & Young zeigt.