das man auf den Pushs teilweise reiten kann, stimmt. Das geht aber meist nur eine gewisse Zeit gut, bis sich die Marktteilnehmer die gepushten Stücke gegenseitig um die Ohren hauen. Noch funktioniert es, weil die Hausse immer wieder neue Privatanleger anzieht, die den Trader die Stücke immer noch höher abnehmen. Flaut dieses naive Geld ab oder korrigiert der Markt mal über eine längere Zeit, funktioniert das nicht mehr und man hat schon 3 Minuten nach der SMS den Höchstkurs und die Kurse knicken wieder ein. Förtsch arbeitet ja auch mit Stufen, um die Leute bei Laune zu halten (Blase aufblasen). Das funktioniert eben, weil es in einer Euphorie bzw. starken Hausse genügend "Stillhalter" gibt, sodass sich ein Bubble ungestört aufblasen kann,
sofern keine größeren Adressen die Aktie durch schonungslose Abgabe von Stücken den Kurs zu stark kaputt machen/stören. Förtsch konzentriert das Interesse der Anleger auf einen marktengen Titel und damit kann die Sau durch's Dorf gejagd werden. Das viele Glücksritter/Zocker auf sowas stehen und das dir und anderen dann Scalping egal ist, darauf setzen eben die Kulmbacher und der Sinsheimer. Nach dem Motto: Scalping ist eben die Gebühr dafür, um zu erfahren, in welchen Werten gezockt werden soll.
Theoretisch könnten sich alle User von ariva hier verabreden, um einen engen Titel auszuwählen, der gekauft werden soll. Wichtig dabei wäre nur, die Phantasie am Laufen zu halten, d.h., es müssen eben immer wieder neue User gefunden werden, die uns die Stücke etwas höher abkaufen, mit dem Versprechen, dass sie wieder User finden, die ihnen wiederum die Aktien höher abkaufen.
Kettenbrief nennt sich sowas, funktioniert auch mit Aktien. Manche Marktteilnehmner, die genügend Bonität haben, kaufen sich im Xetra die eigenen Stücke ab, um dem Markt vorzugaukeln, dass der Wert mit Umsatz an der Börse steigt. Und irgendwann kommt schon das Publikum und plaziert die Limitorders, weil man ja beim scheinbaren Kursanstieg dabei sein will.
Noch besser ist allerdings das Pyramidensystem, hier:
Mehrere Börsenbriefe, die dem gleichen Eigentümer gehören (auch wenn das nach außen hin nicht offensichtlich ist) oder BBs, die konspirativ zusammenarbeiten, empfehlen nach und nach (also etwas zeitversetzt) den selben Wert zum Kauf - alles natürlich schön koordiniert:
Börsenbrief A empfiehlt irgendeine marktenge Aktie - z. B. einen Rohstoffexplorer. Durch die Nachfrage der Abonnenten (Kaufkraft) steigt der Wert an.
= 1. Stufe der Empfehlungskette
Dann kommt Börsenbrief B und nimmt den selben Titel ein paar Tage später in eines seiner zahlreichen Musterdepots auf - der Wert steigt erneut an.
= 2.Stufe
Die Abonnenten aus dem Börsenbrief A sind zufrieden und empfehlen ihn anderen Leuten weiter (die Abogebühren steigen dadurch auch, wegen der zunehmenden Beliebheit bzw. Abhängigkeit der Anleger - Marktmacht/Kursbeeinflussung).
Danach kommt Börsenbrief C und empfiehlt den Titel im Tradingdepot - der Wert steigt noch weiter
= 3.Stufe
Die Abonnenten aus den Börsenbriefen A und B sind zufrieden.
Der Börsenbrief A lobt sich selbst und erhöht das Kursziel für diese eine Aktie, der Wert steigt nochmals
= 4.Stufe
Die Stufen kann man per Crosspromotion, Seminare, TV-Auftritte und Bekanntmachungen im bundesweiten Videotext noch zahllos weiter ausbauen.
Zaungäste, Trader und Zocker springen auch noch auf den fahrenden Zug.
Shorts müssen gegebenenfalls gedeckt werden.
Die Abonnnenten aus den Börsenbriefen A, B und C sind zufrieden und bezahlen bereitwillig die hohen Abogebühren.
Hinzu kommen noch zahlreiche Newsletter, die per Marketingkampagne vom großen Erfolg berichten, um neue Abonnenten zu ködern (Nebeneffekt - der Wert steigt durch diese Leser nochmals).
Allerdings sitzen alle Anleger auf einem Kartenhaus, dass zwar irgendwann einfällt, aber nur langsam, weil es von den 3 Börsenbriefen (oder noch mehr Briefen - siehe Opel und der Sinsheimer) immer wieder Stützungsempfehlungen gibt (z.B. befristete Kauforders mit Abstauberlimits im Markt für die diversen Musterdepots oder aber geschürte/falsche Gerüchte, um die Kursphantasie in der Aktie zu halten - usw. usw.).
Und so entstehen dann die unsäglichen und berühmten Tannenbaumcharts!
IVU zum Beispiel. Erst MM mit Depotaufnahme Mitte November dann der AKTIONÄR Onlinedepotaufnahme Anfang Dezember dann Mitte Dezember Vorstellung der Aktie für die Allgemeinheit von MM (Newsletter plus Hinweis zur entsprechenden Sendung) und dann noch Empfehlung von Kursdiamanten Ende Dezember. Theoretisch könnte jetzt auch noch Depotgiganten.de hinzukommen oder z.B. Trendraketen.
Fazit: Man will nur euer Bestes! ....nämlich euer Geld. |