Volle Zustimmung, was selbst ernannte Börsenexperten angeht. Es ist eben einfach schwierig, den künftigen Kursverlauf einer Aktie vorherzusagen, und die Experten sind da meist genauso hilflos wie alle anderen, kleiden es aber in schöne Worte. Viel zu viele rennen irgendwelchen Säuen, die aktuell durchs Dorf getrieben werden, hinterher, und lassen sich zu riskanten Investments hinreißen.
Deswegen muss man ja diversifzieren, um Risiken einzelner Unternehmen, Branchen und Länder zu minimieren. Deswegen verstehe ich deine Gegnerschaft zu ETFs leider überhaupt nicht, sind sie doch einer der besten Wege für Kleinanleger, eine Diversifikation zu erreichen.
Und nein, die Börse ist kein Betrugssumpf und Aktien insgesamt sind keine Spekulation, sondern können seriöse Investments darstellen. Und ja: Man konnte damit um die 10% Rendite einfahren über die letzten zehn Jahre. Man braucht dazu aber Geduld und muss mit der Volatilität umgehen können; deswegen ist die Börse sicher nichts für jeden Anleger.
Ich bezweifle, dass Immobilien, Gold oder sonst etwas risikoärmer wären als ein diversifiziertes Aktienportfolio; es gibt auch dort Volatilität, Betrug und allerlei Probleme. Gerade bei Immobilien werden viele Milchmädchenrechnungen aufgestellt, und das Klumpenrisiko ist natürlich legendär - ganz abgesehen vom Risiko der demographischen Entwicklung, die in absehbarer Zeit voll auf den Immobilienmarkt durchschlagen könnte.
Jeder muss eben seinen eigenen Weg der Anlage finden; es gibt nicht den einen Weg für alle. Da spielen viele Dinge rein, wie das verfügbare Einkommen, das Alter, die Familie, die Risikotoleranz, die Risikotragfähigkeit, die Flexibilität. Von daher verstehe ich es, wenn sich jemand vom Aktienmarkt fernhalten möchte; was ich aber nicht verstehe, ist, wenn jemand so tut, als sei der Aktienmarkt generell ein Betrugssumpf und von daher für niemanden zu empfehlen. Dem ist nicht so, und viele Anleger fahren hervorragende Renditen ein. |