Deine Aussage, dass Gaskraftwerke billiger sind um für Netzstabilität zu sorgen stimmt zwar oberflächlich, aber wenn man mal ganz genau hinschaut, dann ist das mittlerweile nicht mehr ganz so korrekt.
Bei uns in Baden Württemberg wollen die Grünen 5, 6 Gaskraftwerke bauen um zum einem für Netzstabilität zu sorgen und zum anderen die Atomkraftwerke zu ersetzen. Das Problem dabei ist aber, dass Gaskraftwerke aufgrund der Erneuerbaren nicht mehr auf 5.000 Volllaststunden kommen, sondern mittlerweile gerade nur noch auf 3.500. Da aber die Erneurbaren noch weiter ausgebaut werden (Ziel in BW 35%, derzeit bei 8%), werden die Volllastsunden für Gaskraftwerke noch wesentlich weiter runter gehen. Das macht natürlich Gaskraftwerke immer teurer und teurer. Das ist aber ein generelles Problem von solchen "Schattenkraftwerken". Bei uns in Deutschland wird das als erstes ein großes Problem werden, denn kein Land auf der ganzen Welt hat die Erneurbaren so schnell ausgebaut wie wir. Bin mal ohenhin gespannt wie die deutsche Politik dieses Problem mit den sau teueren "Schattenkraftwerke" lösen will. Das wird den ohnehin hohen deutschen Strompreis weiter verteueren. Das nur mal so am Rande. Über kurz oder lang werden auch die zusätzlichen Kosten, die von den Erneurbaren hervorgerufen werden, auf der politischen Agenda stehen. Derzeit wird ja in den Medien nur die Netzstabilität diskutiert und welche die Kosten die verursacht.
In Indien ist jedenfalls de Grundlastfähigkeit von CSP sehr willkommen und bekommt auch rd. 25% mehr an Einspeisegarantien als PV. Das wird auch in anderen Schwellenländern der Fall sein, denn Peakstrom ist das Eine und Grundlastfähigkeit das Andere. Zudem sorgt CSP für eine große inländische Wertschöpfung, was bei PV so gut wie gar nicht nicht der Fall ist. Ist gerade für die im Umbruch befindlichen nordafrikanischen Staaten elimentar wichtig. Man darf nie vergssen, dass die Politik eigentlich das Züngelin an der Waage ist, wenn es um die Erneurbaren geht.
In den USA besteht bei PV eine ganz große Gefahr, dass Zölle für Wafer, Zellen und Module verlangt werden. In Indien stehen Zölle bei PV auch mittlerweile in der politischen Diskussion. Man muss mal abwarten wie sich das mit den Zöllen weiter entwickeln wird, aber wenn es rund um den Erdball zu Zölle auf PV-Produkte kommen sollte, dann wird auch PV wieder teurer. Wobei ich ja schon vor ein paar Wochen geschrieben habe, wenn es rein um Peakstrom geht, dann wird CSP gegen PV wohl keine Chance mehr haben, denn die sehr gute Skalierbarkeit und die sehr schnelle Bauzeit von PV-Kraftwerken ist für PV ein riesen Vorteil und den wird CSP nicht egalisieren können. Selbst wenn die Direktverdampfung riskolos eingesetzt werden kann.
Die größten Chancen für CSP sehe ich jedoch in Hypridkraftwerken und in Meerwasserentsalzungsanlagen, denn da ist CSP alternativlos von den Erneurbaren und zudem herrscht an solchen Kraftwerksstandorten keine Wasserknappheit. Hab ja vor 2 Wochen einen Link rein gestellt, dass z.B. in Saudi Arabien mehrere große Meerwasserentsalzungsanlagen mit Solar geplant sind und auch recht schnell umgesetzt werden sollen. Die Saudis wollen aber auch 16 neue Atomkraftwerke bauen.
Ob das alles SM noch irgendwie weiter helfen kann, ich glaub es nicht. Schreib ich ja nicht das erstemal. Ohne einen Invesor, der richtig Geld in SM reinsteckt oder CSP-Kraftwerke für SM finanziert, kann das objektiv gar nichts mehr werden. Selbst wenn man Ibersol bauen würde und den Zuschlag für Marokko bekäme, würde SM letztendlich nicht soviel Geld verdienen wie man bräuchte um die Fixkosten und die Zinskosten bezahlen können. Eine Anlieh steht dann im Mai auch noch zur Auszahlung an und die letzten Anleihe muss nach meiner Einschätzung auch wieder zurück bezahlt werden. Wie soll denn SM dieses ganze Geld verdienen. ?? Von Gewinnen rede ich gleich gar nicht. Hinzu kommt ja noch, dass wir uns in Mitten einer riesigen Schuldenkrise befinden und das ist alles andere als hilfreich für SM. Man sieht es z.B. auch bei Solarhybrid. Die haben noch nicht einmal einen Investor für ihr 123 MW PV-Kraftwerk in Italien gefunden. Die haben jetzt das PV-Kraftwerk kräftig abgespeckt auf 39 MW und wird vorfinanziert von dem Modulbauer (JA Solar) und den anderen Komponentenhersteller wie SMA (Wecheselrichter) und Hilti (Gestelle). Schon sehr ungewöhlich eine solche Finanzierungspraktik und sehr sehr riskant welchen Weg da Solarhybrid bei diesem Italien-Projekt gerade eingeht und ist großteils auf die Schuldenkrise zurückzuführen, aber auch auf die neue Subventionspolitik in Italien.
Ich halte eine Insolvenzmeldung in den nächsten Tagen für nicht mehr ausgeschlossen. Die ganze Lage bei SM ist schon mehr als brenzlig und wie auch schon öfters geschrieben, SM ist auf Gedeih und Verderben von Anderen abhängig und alleine kann SM gar nichts mehr ausrichten. Der Kursverlauf der letzten Tage deutet auch auf eine bevorstehende Insolvenz hin. Die Marktkapitalisierung beträgt ja gerade mal noch 14 Mio. €. Die von der insolventen Solon liegt bei 8,3 Mio. €. |