ARD und DSF erhalten Zuschlag für Bundesliga-Übertragungen 27. Jun 11:19, ergänzt 15:27
| ARD-Chef Jobst Plog | Foto: ddp |
| Die ARD wird in der kommenden Saison von den Samstagsspielen der Fußball-Bundesliga berichten. Die beiden Sonntagspartien werden beim Deutschen Sportfernsehen zu sehen sein. Die Fernsehverträge für die kommende Saison der Fußball-Bundesliga stehen. Die Samstagsspiele werden im frei empfangbaren Fernsehen in der ARD zu sehen sein. Der Sender wird in der Sportschau über die sieben Spiele berichten. Der Senderverbund einigte sich am Freitag mit dem Rechteinhaber Infront über einen Vertragsabschluss. Der ARD-Vorsitzende Jobst Plog nannte keinen Preis und sprach lediglich von einem «fairen Ergebnis». Plog betonte aber, dass die ARD deutlich weniger als bislang Sat1 zahlen würde. Für die Gebührenzahler würden keine zusätzliche Belastung entstehen. Für die Rechte hatte die ARD dem Rechte-Inhaber zuletzt bis zu 65 Millionen Euro geboten. Darin enthalten waren 15 Millionen Euro für die Zweit- und Drittverwertung. Das ZDF, das für die Sonntagsspiele rund zehn Millionen Euro geboten hatte, wird weiterhin als Zweitverwerter am Samstag im Aktuellen Sportstudio über die Fußball-Bundesliga berichten.
DSF zeigt Sonntagsspiele Die beiden Sonntagsspiele werden in der Saison 2003/2004 im Deutschen Sportfernsehen (DSF) zu sehen sein. Der Münchner Sender, der in den vergangenen Spielzeiten von der 2. Bundesliga berichtete, hat ebenfalls am Freitag den Zuschlag sowie eine Option auf die beiden folgenden Spielzeiten erhalten. «Maßgebend für die Entscheidung waren nicht allein wirtschaftliche Überlegungen, vielmehr haben sport- und medienpolitische Gründe den Ausschlag gegeben», sagt Werner Hackmann, Präsident des Ligaverbandes. Zuvor hatte sich das ZDF aus dem Poker um die Übertragungsrechte an den Sonntagsspielen zurückgezogen, weil der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Vorverlegung der Anstoßzeiten von 17.30 auf 16.30 Uhr abgelehnt hatte. «Die Freude ist groß. Der Erwerb der Erstrechte der Sonntagsspiele ist ein Meilenstein und ein einmaliger Erfolg in unserer Geschichte», sagte DSF-Geschäftsführer Rainer Hüther dem Sportinformationsdienst. «Es ist der nächste sehr wichtige Schritt in der strategischen Ausrichtung zum reinen Sportsender mit Schwerpunkt Fußball. Dem DSF bietet sich eine große Chance, die wir mit Kompetenz und Kreativität umsetzen werden.» Geplant sind am Sonntag fast vier Stunden Fußball. Ab 16.30 Uhr werden die sieben Samstagsspiele noch einmal aufgearbeitet und die Sonntagsspiele mit Schaltungen in die zwei Stadien anmoderiert, ab 17.30 Uhr zeigt das DSF wie bisher in Hattrick die fünf Spiele der zweiten Bundesliga. Von 19.00 bis 20.15 Uhr werden dann die zwei Erstliga-Spiele übertragen.
Infront zahlt drauf Bleibt es bei diesen Vereinbarungen, muss Rechte-Inhaber Infront kräftig draufzahlen. Insgesamt 290 Millionen Euro hat die Schweizer Agentur der Fußball-Bundesliga für die kommende Saison garantiert, die angestrebte volle Refinanzierung aber ist nicht ganz gelungen. Rund 25 Millionen Euro wird Infront in der kommenden Saison noch drauflegen müssen. Genau auf dieses maximale Minus hatten sich Anfang dieser Woche auf einer Vorstandssitzung in Paris die Gesellschafter Claus Jacobs und Robert Louis-Dreyfus mit Geschäftsführer Günter Netzer verständigt. (nz) |