Die Statistik für den November sah positiv aus. Für mich der beste Monat des Jahres. Warum? Long in Gold und Bitcoin zahlten sich aus. Zudem brach am Freitag noch der Russel 2000 aus, wo ich seit geschätzt 2 Wochen long bin mit Hebel 10 und die Position inzwischen verdoppelt habe.
Von den zuletzt getätigten Neuinvestments überzeugten Fresenius, Lufthamsa und Tencent Music Entertainment. VW war ein Nullsummenspiel und wurde letzte Woche eliminiert. Verkauft habe ich auch Henkel mit Gewinn und die halbe Fresenius -Position nach dem schnellen Anstieg. Negativ entwickelte sich Bayer. Die Sentiment-Investoren haben hier weiter das Zepter in der Hand. Es deutet sich seit Donnerstag eine kleine Bodenbildung an. Ich habe meine Position im Bereich von 31 verdoppelt. Die Zeit für Valueinvestoren wird kommen. Das Gedächtnis der Anleger an der Börse ist kurz. Wenn man die nächsten Zahlen von Bayer sieht wird man verwundert feststellen , dass das Scheitern des neuen Medikaments keinen Einfluss auf die Zahlen hat.( weil erste Umsätze frühestens 2027 zu erwarten waren). Wir sehen auch bei Telefonica D., dass alles nicht so schlimm kommt wie man in der ersten Panik annimmt. Der Vodafone-Deal mit 1&1 wird jetzt gekontert mit einem Deal mit Freenet. Möglicherweise war es ein Fehler von mir die Aktien zu 2,35 abzugeben.
Wir sind also mitten in der statistisch erwartbaren Rallye am Ende des Jahres. Inwieweit das aus der überkauften Situation heraus so weitergehen kann muss sich zeigen. Die Statistik sagt, dass die erste Dezemberhälfte für die US-Indices eher seitwärts verläuft bevor die nächste Rallye einsetzt. So Jeff Hirsch vom Almanach Trader. Gleichzeitig beginnt dann die Zeit der Small Caps; der Russell 2000 sollte deshalb den Ausbruch vom Freitag bestätigen können.
Ich frage mich ob die Outperformance des Nasdaq so weitergehen kann. Ich erkenne erste Anzeichen, dass die Outperformance sich dem Ende zu neigt. Die sinkenden Zinsen sind oberflächlich betrachtet ein Grund für Käufe im Nasdaq. Wenn man sich allerdings die Performance ansieht so erkennt man dass sich der Nasdaq weit von der normalen Korrelation zu Zinsen entfernt hat. Der Nasdaq 100 hat seit Jahresbeginn um 46% zugelegt. Nur diese Zahl sehend würde man annehmen, dass die Zinsen seit Jahresanfang deutlich gefallen wären. Aber das Gegenteil ist der Fall. Trotz des Zinsrückgangs der letzten Wochen liegen die Zinsen noch deutlich über dem Niveau am Jahresbeginn. Es wird also wieder schwieriger werden mit "Long" Geld im Nasdaq zu verdienen. Vieles spricht m.E. für Value und Small Caps.
Bitcoin: Irgendwo zwischen 40.500 und 41.000 liegt mein Verkaufslimit. Die Saisonalität - auch wenn die Historie kurz ist - hat bisher gut funktioniert. Was mich ein wenig stört ist, dass man nur Kaufempfehlungen sieht mit teilweise irrwitzigen hohen Zielen. Oft kommt es anders als man denkt. Was passiert, wenn Blackrock keine Genehmigung für ETF´s erhält? Ich glaube zwar, dass es aufgrund der Macht von Blackrock klappt, aber eine Restwahrscheinlichkeit für die Verweigerung der Lizenz bleibt.
Ähnlich überkauft sieht Gold aus. Hier stehen wir jetzt am ATH; der Bitcoin ist da noch weit entfernt , was man als Argument sehen könnte dort engagiert bleiben zu können.
Geopolitik und Politik unserer Regierung scheinen momentan an der Börse keine Rolle zu spielen. Dass der Euro in diesem Umfeld steigen kann grenzt schon an ein Wunder.
Die volkswirtschaftlichen Daten in den USA unterstützen m.E. ein best Case Szenario. Sinkende Zinsen aber gleichzeitig wenig Anzeichen für eine Rezession. 5,2% BIP-Wachstum, 9% Plus am Black Friday, stabiler Arbeitsmarkt nähren den Optimismus.
Allen einen schönen 1. Advent.