"Die Liste der Tech-Konzerne, die massiv Personal abbauen, ist lang. Als Beispiele kann man Meta, Twitter und Lyft anführen. Gestern kamen mit Salesforce und Amazon zwei weitere prominente Vertreter dazu.
Während Salesforce rund 10 % der Belegschaft streicht, werden es bei Amazon 18.000 Stellen sein. Das sind 80 % mehr als ursprünglich im Vorjahr angekündigt. Doch wie es scheint, wurde Amazon zu der Meldung, die gestern nach Börsenschluss veröffentlicht wurde, regelrecht gedrängt. Denn ein Bericht des Wall Street Journals hatte über die Pläne bereits berichtet. CEO Andy Jassy schreibt daher auch im hauseigenen Amazon-Blog: "Normalerweise warten wir mit der Bekanntgabe dieser Ergebnisse, bis wir mit den Menschen sprechen können, die direkt davon betroffen sind. Da jedoch einer unserer Mitarbeiter diese Information nach außen getragen hat, haben wir entscheiden, dass es besser ist, sie früher mitzuteilen, damit Sie die Details direkt von mir erfahren können."
Für Amazon lief das Jahr 2022 äußerst bescheiden, stock3 berichtete wiederholt. Analysten gehen davon aus, dass unterm Strich sogar ein Verlust angefallen sein dürfte, der Free Cashflow dürfte bei -17 Mrd. USD gelegen haben. Bereits 2021 hatte Amazon einen Free Cashflow von -15 Mrd. USD ausgewiesen. Das ist aber alles Vergangenheit. Interessanterweise sind die Analysten für 2023 und 2024 sehr optimistisch gestimmt. 2023 und 2024 sollen wieder profitabel ausfallen, die KGVs der Aktie lägen auf Basis dieser Prognosen bei 52 und 28. Der Free Cashflow könnte 2024 sogar einen Rekordwert von 40 Mrd. USD erreichen, womit sich ein KCV von 22 errechnen würde.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. USD | 510,54 | 562,20 | 642,67 |
Ergebnis je Aktie in USD | -0,27 | 1,65 | 3,06 |
Gewinnwachstum |
| - | 85,45 % |
KGV | - | 52 | 28 |
KUV | 1,7 | 1,5 | 1,4 |
PEG |
| neg. | 0,3 |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
|
|
|
Das zeigt zum einen, dass von Pessimismus am Markt gegenüber Amazon keine Rede sein kann und zum anderen, dass die Aktie selbst auf Basis der Schätzungen für 2024 nicht günstig ist.
Zuletzt hatte ich mich zu Amazon im Dezember geäußert. Die Prognose für die Aktie ging sehr gut auf. Die Aussagen bezüglich 2023 haben weiter Bestand, ich zitiere: "Der Wochenchart zeigt aber noch ganz andere Gefahren auf. Denn gelingt dem Technologieschwergewicht im Bereich der 80-USD-Marke keine Stabilisierung, droht ein weiterer Abverkauf bis an das Tief 2018 bei 65,35 USD. Außerdem verläuft dort in etwa der EMA200 Monat."
Aktuell versuchen sich die Bullen an einer Stabilisierung im Bereich des Supports um 81,30 USD.
Fazit: Die Amazon-Aktie bleibt technisch angeschlagen und besitzt selbst auf Basis der optimistischen Schätzungen für 2024 kaum fundamentalen Spielraum nach oben. Eine erfolgreiche Bodenbildung dürfte noch viel Zeit in Ansprung nehmen."
Quelle: AMAZON - Die Katze ist aus dem Sack! | stock3