so einfach wie Du das siehst ist es leider nicht. Theoretisch kann der Kurs auf niedrigstes Niveau gedrückt werden und dann verkümmern, sprich: der Handel schläft ein. Dann schaffst Du es nicht den Tiefstkurs zum Einstieg zu nutzen.
Funktionieren kann das unter ganz bestimmten Voraussetzungen: A kauft eine bestimmte Menge und gibt unter günstigen Begleitbedingungen wieder einen Teil davon ab. Er induziert eine Abwärtsbewegung, die er nach Be- darf in Ausmaß und Dauer verstärkt. Ab bestimmten Marken kauft er wie- der zu. Wenn alles richtig läuft hat er bei Erreichen des Ausgangspunktes mehr Aktien als zuvor. Das ganze Spiel beginnt nun von neuem.
Dieses Szenario entspricht etwa dem, das wir derzeit live miterleben. So- bald sich der Kurs wieder nach oben bewegt, wird gegeben usw.- Der Kurs dreht sich in einer endlosen Spirale nach unten. Im Endstadium hat A nahezu alle Papiere eingesammelt, aber der Kurs steht historisch niedrig. Der Verlust wurde geschickt auf die anderen Marktteil- nehmer verteilt. Diese sind hier wider Willen nur Statisten die ihre Knete abliefern. Chancen hat man hier fast keine. Der Trick vom Nachkaufen auf niedrigem Niveau dürfte versagen, weil irgendwann fast kein Handel mehr stattfindet. Außerdem wird die psychologische Wirkung eines Kursverfalls um 70...80...90% verheerend sein. Wer würde denn noch bei 2,50 einsteigen? Wohl keiner, der sie noch alle beisammen hat. Denn ebenso wie der Kurs auf 2,50 fällt, kann er auf 1,320 fallen. Das haben wir alles schon seinerzeit beim Neuen Markt erlebt.
Und wie sieht das Ende aus? Bei 2,- EURO z.B. kriegst Du Post mit einem Ab- findungsangebot von -sagen wir 4,- EURO. Immerhin das Doppelte des Kurswer- tes. Oder Du kriegst die Nachricht, daß das Unternehmen A soundsoviele Anteile er- worben hat und den Squeezeout plant. Dann bist Du draußen. Und mußt klagen oder kuschen.
Möglichkeiten, den Anlegern eine lange Nase zu drehen gibt's viele. Deshalb warne ich vor schönen Milchmädchenrechnungen. Für JENOPTIK steht die Existenz auf dem Spiel, deswegen werden sie ohne Pardon fighten. Die Anleger haben nur die Möglichkeit sich zu wehren, indem sie die skizzierte Strategie durchkreuzen: entweder massenhaft kaufen - wie vor ein paar Wochen, als wegen der Zeitungs- berichte Goldgräberstimmung aufgekommen war; oder einfach nicht zu verkaufen. Beides wird nicht befolgt. Deshalb befürchte ich, daß die Strategie aufgehen und der Anleger am Ende der Dumme sein wird. - Wie immer. |