12. Februar 2008IKB gerettet! Rettung der Mittelstandsbank IKB mit Steuergeldern Die Bundesregierung will die vor der Pleite stehende Mittelstandsbank IKB offenbar durch den Einsatz von Steuergeldern retten. Am Mittwoch soll auf der Verwaltungsratssitzung der Staatsbank KfW entschieden werden. Doch auch eine Liquidierung ist für die CDU noch nicht vom Tisch. ANZEIGE Berlin - Um die konkursbedrohte IKB zu retten, prüft die Bundesregierung ein neues Rettungspaket von von einer Milliarde Euro zu schnüren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Insgesamt soll die IKB Hilfen von bis zwei Milliarden Euro benötigen. Fließe das Geld nicht, sei die Bank am Ende - ein Zusammenbruch nicht mehr aufzuhalten. Unter Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) will der Verwaltungsrat der staatseigenen Förderbank KfW am Mittwoch in Berlin entscheidenden. Glos traf bereits am Abend mit DPA Der Schriftzug an der Zentrale der Deutschen Industriebank in Düsseldorf: Milliardenlöcher müssen gestopft werden Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), und der Vorstandssprecherin der KfW, Ingrid Matthäus-Maier zu einer Krisensitzung zusammen. Ziel war es das gemeinsame Vorgehen abzustimmen und nach einem, Rettungskonzept für die angeschlagene Mittelstandsbank IK zu suchen, bei der die KfW mit rund 38 Prozent größter Einzelaktionär ist. Verschiedene Optionen würden geprüft, hieß es. Diskutiert werde der Verkauf staatlicher Post-Aktien durch die KfW. Die KfW könnte damit etwa eine Milliarde Euro erlösen. Privatbanken müssten eine weitere Milliarde beisteuern. Alternativ könnte der Bund einspringen, um über eine Bürgschaft oder ein Darlehen die drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Innerhalb der Bundesregierung ist ein direktes Engagement des Bundes umstritten. "Es darf nicht sein, dass die Banken in guten Zeiten ihre Gewinne für sich behalten und in dieser Situation ihre Verluste sozialisieren", sagte Steffen Kampeter, haushaltspolitischer Sprecher der CDU, dem "Handelsblatt". Erst einmal sei die Selbsthilfe der Banken gefordert. Auch Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), habe bereits eine Schließung der IKB ins Auge gefasst, davon aber wieder abgesehen. MEHR ÜBER... IKB KfW Bankenkrise US-Immobilienkrise zu SPIEGELWissen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte gewarnt, eine Bankenpleite könne eine Breitenwirkung entwickeln, die keiner wolle. So etwas reiße am Ende andere Häuser mit und könne schwerwiegende Auswirkungen auf das Vertrauen und das Wirtschaftswachstum haben. Steinbrück kündigte jedoch an, er wolle die angeschlagene IKB nicht unbegrenzt stützen. "Es ist nicht leicht, die Nachteile einer Insolvenz im Verhältnis zu einer weiteren Stabilisierung mit gutem Geld zu bewerten", sagte er der "Welt". Unbegrenzt gehe Letzteres nicht. Durch die Krise steigt auch der Druck auf KfW-Chefin Matthäus-Maier. Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unions-Fraktion, Michael Fuchs, forderte im "Handelsblatt" ihren Rücktritt. Die staatseigene KfW ist mit einem Anteil von fast 38 Prozent größter IKB-Aktionär. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, durch die Abschreibungen der Geldinstitute müsse mit einem Steuerausfall in Höhe von fünf Milliarden Euro gerechnet werden. Diese Zahl habe Steinbrück am Dienstag bei den Krisengesprächen genannt. cjp/AFP/AP/Reuters/dpa |