Kabel Deutschland will mit Premiere kooperieren
Die beiden TV-Unternehmen führen derzeit intensiv Gespräche, um bei der Vermarktung zu zusammen zu arbeiten. Kabel-Deutschland-Chef Christof Wahl sprach mit WELT.de über mögliche neue Geschäftsmodelle.
Von Tina Kaiser
Weil die Zahl der Kabelanschlüsse stagniert, sucht Kabel Deutschland (KDG) Partner.
Weil die Zahl der Kabelanschlüsse stagniert, sucht Kabel Deutschland (KDG) Partner.
Foto: dpa
Berlin - Deutschlands führender Kabelanbieter verhandelt derzeit mit dem Münchner Pay-TV-Sender über eine Kooperation. „Der Sender ist attraktiv, da Premiere über 3,5 Millionen Endkundenbeziehungen verfügt“, sagte Wahl WELT.de. Vorstellbar sei beispielsweise, dass Premiere seinen Kunden KDG-Produkte anbietet.
Weil die Zahl der Kabelanschlüsse seit Jahren stagniert, versucht Wahl den Konzern neu auszurichten. Zusätzliche Geschäftsfelder sollen die KDG zurück in die Gewinnzone bringen. „Ich hoffe, dass wir Anfang 2008 die Nulllinie durchstoßen werden.“ Im vergangenen Jahr belief sich der Verlust auf 76,8 Millionen Euro.
Große Hoffnungen setzt Wahl in Triple Play, also in ein Kombi-Angebot aus Fernsehen, Telefon und Breitbandinternet aus einer Hand. Bislang haben 110.000 Kunden ein Triple-Play-Angebot gebucht. Doch die Konkurrenz ist groß. Denn auch die Telekommunikationsgesellschaften stoßen mit Triple Play Angeboten auf den Markt.
Deshalb fordert der KDG-Chef, Kabelfirmen und Telekommunikationskonzerne künftig auch vor dem Gesetz gleich zu behandeln. „Das Regulierungsrecht muss reformiert werden.“ Bislang sind Telekom & Co. der Bundesnetzagentur unterstellt, die Kabelfirmen werden dagegen von den Medienanstalten der jeweiligen Bundesländer überwacht. „Es entstehen uns erhebliche Wettbewerbsnachteile, wenn nicht andere Infrastrukturen genauso reguliert werden, wie das Kabel“, sagt Wahl.
http://www.welt.de/data/2006/09/22/1047343.html