Der folgende Bericht aus "Der Aktionär" gibt die Erklärung,
30.01.2013 iPhone, iPhone, iPhone, iPhone, iPhone … iPhone, iPhone, iPhone, iPhone, iPhone, iPhone, iPhone... Jede einzelne Sekunde werden etwa sieben solcher Smartphones produziert. An nur einem Tag rattern an einem Mitarbeiter der chinesischen Foxconn-Fabrik bis zu 150.000 iPhones vorbei. Jeder Arbeitsschritt muss daher extrem schnell und präzise ausgeführt werden.
Bei der Montage der elektronischen Innereien setzen Smartphone-Hersteller und ihre Chiplieferanten daher auch auf den deutschen Spezialmaschinenbauer Mühlbauer (WKN 662 720). Selbst die Marktführer Samsung und Apple benutzen Chips, welche im Vorfeld durch die „Hände" von Mühlbauer-Maschinen gegangen sind.
Vom Wafer zum Mini-Chip
Die Smartphone-Chips, die später HD-Videos abspielen oder scharfe Bilder schießen sollen, durchlaufen einen komplexen Herstellungsprozess. Die Chips "wachsen" dabei zunächst mit verschiedenen Verfahren auf einem Substrat, Wafer genannt, heran. Dann wird der Wafer in einzelne Chips geschnitten, montiert und verpackt.
Konkret sortieren Mühlbauer „Die Sorter" die Chips in Carrier Tapes (Transportbänder), was eine spätere Weiterverarbeitung deutlich erleichtert. Nur solche Transportbänder schaffen es, die oft nur sandkorngroßen Chips sicher von einer Maschine zur nächsten zu bewegen. Mühlbauer stellt die Tapes in seinen Fabriken in Roding und Malaysia mit Lasertechnik selbst her, verkauft aber auch gleich komplette Tapes-Maschinen.
Mühlbauer sortiert die Chips nicht nur, sondern sorgt mit einer hochauflösenden Visioninspektion auch dafür, dass schlechte Chips erkannt und aussortiert werden. Die Bayern sind überzeugt, dass man hier die weltweit schnellste und gründlichste Technologie anbieten kann.
Die mit Chips gefüllten Carrier Tapes landen schließlich in Tablet- oder Smartphone-Fabriken. Die Bauteile werden dann in ein iPhone eingearbeitet und das Carrier Tape entsorgt.
Dieser Smartphone-Boom kommt auch in den Zahlen der Mühlbauer AG an. Aufgrund dieses Rückenwindes stieg der Umsatz im dritten Quartal im Bereich Halbleiter-Produkte um 54 Prozent auf 24,8 Millionen Euro.
Gut möglich, dass es Mühlbauer zudem gelingt, auf den LED-Zug aufzuspringen. Im Quartalsbericht heißt es: „Zusammen mit potenziellen Kunden wurde der konzeptionelle Nachweis erbracht, dass durch die von Mühlbauer entwickelten Anlagen eine äußerst effiziente LED-Produktion möglich ist." Ein Prototyp wird bereits gebaut.
Will Mühlbauer alles?
Wie am Fließband läuft auch das persönliche Aktienkaufprogramm von Josef Mühlbauer. Seit 2001 hat der Firmenchef fast 50-mal zugegriffen. Kein einziges Mal hat er diese Serie dabei mit einem Verkauf unterbrochen. Zuletzt hat Mühlbauer am 4. Januar zugeschlagen und zu einem Kurs von 19,49 Euro für knapp 200.000 Euro "eigene" Papiere gekauft. Mittlerweile besitzt er über 50 Prozent der Anteile. Ein Finanzexperte wollte im Hintergrundgespräch mit dem aktionär nicht ausschließen, dass früher oder später eine Komplettübernahme angestrebt wird. Die letzten Aktien hat Mühlbauer relativ günstig einsammeln können. Denn der Technologiekonzern hat zuletzt sinkende Margen vermeldet und auf eine „Wettbewerbsverschärfung durch preisaggressive Anbieter" hingewiesen.
Doch die Chancen stehen gut, dass Mühlbauer diese durch die breite Aufstellung, das Know-how und die starke Eigenkapitalquote von 68 Prozent gut abwehren kann. Analysten erwarten im Schnitt im Jahr 2014 eine Gewinnverdopplung, womit das KGV auf günstige 12 sinkt. Die laufende Dividendenrendite liegt bei 4,7 Prozent.
Kaufen, kaufen, kaufen ...
Da die Aktie volatil ist, empfiehlt es sich, nicht alles auf einmal zu investieren, sondern wie Mühlbauer das "Fließband-System" anzuwenden: Mit Limit (erhöht auf 23,00 Euro) bei Schwäche kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen ...
|