Das lässt sich zum einen recht leicht, einfach und über den Daumen gepeilt aus der Differenz Zinsaufwendungen Q1 zu Q2 ausrechnen (8,2 Mio. - 3,6 Mio. € = 4,6 Mio. €) und auch aus einem Zeschky-Interview:
" Für eine Avallinie im Umfang von 475 Millionen Euro haben wir damals keine guten Konditionen erhalten. Die entsprechende Vereinbarung läuft zudem schon Mitte 2014 aus. Wir wollen mit den Banken deshalb nun eine Lösung für drei oder mehr Jahre erzielen. Die Verhandlungen darüber sind in den letzten Zügen. Zudem brauchen wir eine Perspektive, um unsere im Jahr 2016 fällige Anleihe zurückzuzahlen. Vor diesem Hintergrund ist die Kapitalerhöhung ein wichtiger Baustein, der helfen soll, am Ende einen zweistelligen Millionenbetrag jährlich an Finanzierungskosten zu sparen. "
Der Link dazu:
http://www.wsj.de/nachrichten/...424052702303433304579304060416709326
und genau deshalb habe ich geschrieben, dass Nordex "mit den neuen Avallinien im Jahr über 10 Mio. € an Zinskosten einsparen". Es werden sogar wohl eher 13 als 10 Mio. € sein, die Nordex an Zinskosten einsparen wird im Jahr durch die neuen Avallinien..
Übrigens stehen Nordex erst seit Mitte oder Ende April die neuen Avallinien zur Verfügung.
Diese neue, erhöhte und deutlich billigere syndizierte Kreditlinie für Bankgarantien ist ein Paradebeispiel dafür wie klasse sich Nordex in den letzten 12/18 Monaten entwickelt hat.
So meingott und nun such schön weiter im Internet über irgendwelche "Durchführungsgarantien" oder "Haftrücklässe". Gebe dir mal einen kleinen Tipp: Frag einen guten Banker, denn so einfach wie du das meinst bzw. du dich versuchst über das Internet zu informieren ist die ganze Kiste nun wirklich nicht.
Dass Nordex für die alten Avallinien hohe Kosten hatte ist doch klar, denn als der Alte abgeschlossen wurde wusste noch keiner ob Nordex überhaupt überleben wird. Es hat doch nun weiß Gott fast niemand damit gerechnet, dass Nordex sich so schnell und so toll operativ entwickelt und diese Entwicklungsfase, wir sind ja erst ein Jahr nach dem Turn Around, ist noch nicht beendet, wenn ich mir die neuen strategischen Entscheidungen so anschaue (neuer Rotorblatt-Liefervertrag, Rotorblattproduktion in Rostock wird deutlich erweitert, neue Hypridturm-Lieferant), den super Auftragsbestand inkl. dem sehr guten Q3-Auftragseingang (Book-to-Bill-Quote bei von mir geschätzten 1,2 in Q3) und der zusätzlichen sehr aussichtsreichen, hochinteressanten Projektpipeline mit geplanten Nordex-Turbinen (z.B. Deutschland, Uruguay, USA, Pakistan).
Über das Wort Umsatzpeak lach ich mich nur schlapp. Ein Umsatzwachstum von 8% bzw. ca. 130 Mio. € in 2015 sollte allemal drin sein im nächsten Jahr, also so 1,75 Mrd. €, und wenn Nordex ihr eigenes, wesentlich margenstärkeres Projekgeschäft weiter forcieren kann (in diesem Jahr wurden bis jetzt immerhin knapp 150 MW an eigenen Projekten verkauft !!), dann könnten es auch noch ein paar Mios mehr an Umsatz werden. Von der EBIT-Marge müssen wir uns etwas überraschen lassen in wie weit Nordex vor allem die Kosten beim Rotorblatt der N117 runter bekommen kann (machen immerhin ca. 30% der Gesamtturbinenkosten aus), denn das wie auch das eigene Projektgeschäft dürfte entscheidend sein ob sich die EBIT-Marge positiver entwickelt im kommenden Jahr als die 5,8%, die von den Analysten erwartet wird. Wobei Goldman Sachs, die Deutsche Bank und die Commerzbank eine 2015er EBIT-Marge > 6% schätzen.
Das sind jetzt alles meine ureigene Einschätzungen bzw. Spekulationen !!!
Man kann in etwa ausrechnen wieviel Nordex an Zinsen/Gebühren für die Avallinien in Q2 gezahlt hat. Die Finanzverbindlichkeiten lagen zu Ende Q2 bei 202,9 Mio. €. Bei einem Zinssatz von 6% (Anleihe hat 6,37 %) wären also runter gerechnet aufs Quartal pro Quartal ca. 3 Mio. € an Zinsen fällig. Die Q2-Zinsaufwendungen lagen übrigens bei 3,6 Mio. €. Soll jetzt aber nur als Daumenrechnung gelten, denn erstens ist der Zinssatz natürlich nur angenommen, zweitens spielen auch Bürgschaften und deren Gebühren gerade im Projektgeschäft ein große Rolle und drittens weiß ich natürlich nicht in weit Nordex diese neuen Avallinien überhaupt ausnutzt. Sei wie es sei, Nordex wird ihre Zinsaufwendungen deutlich kürzen können irgendwo im von mir gschätzten Bereich zwischen 10 bis 13 Mio. € im Jahr.
Interessant ist auch, dass Nordex trotz Festgeldanlage von 135 Mio. € und einer Liquidität von 250,9 Mio. € in Q2 Zinseinnahmen von nur 0,5 Mio. € hatte. Das zeigt wie selbst Unternehmen mit hohen Geldeinlagen kaum noch an Zinsen von über 1% ran kommen.
Im Prinzip ist das eigentlich alles egal. Die Zinsaufwendungen von Nordex werden sich drastisch reduzieren aufgrund der neuen Avallinie. Das ist jetzt aber nun wirklich nichts Neues, denn erstens hat das der Zeschky schon Anfang des Jahres im oben verlinkten Interview erklärt, zweitens kann man das sehr gut am Q2-Ergebnis ablesen und drittens wurde das Thema auch oft genug in den Nordex-Threads thematisiert.
Verdammt jetzt habe ich als Nordex-Mitarbeiter bzw. von Nordex bezahlter Schreiberling Überstunden gemacht. Zumindest behauptet das Frau Laie, dass ich irgendetwas mit Nordex direkt zu tun habe. |