http://mobil.windkraftkonstruktion.de/artikel/319106/Prototyp der getriebelosen 6-MW-Windturbine von Siemens im Testbetrieb
Siemens Energy hat den ersten Prototyp seiner neuen Generation von Offshore-Windenergieanlagen im dänischen Høvsøre errichtet und den Testbetrieb aufgenommen. Die neue SWT-6.0-120 Windturbine mit einer Leistung von sechs MW und einem Rotordurchmesser von 120 Metern basiert auf der innovativen Direktantriebstechnik von Siemens.
Die neue 6-MW-Windturbine ist der dritte Anlagentyp mit Direktantrieb, den Siemens entwickelt hat. Ein erster Prototyp wird jetzt umfangreichen Tests hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit unterzogen. Die Anlage zeichnet sich insbesondere durch ihr geringes Gesamtgewicht aus.
"Bisher sind Windturbinen mit höherer Megawatt-Leistung überproportional schwerer als kleinere Maschinen. Die SWT-6.0-120 bricht diese Regel und wiegt nur so viel wie konventionelle Windturbinen in der 2- bis 3-Megawatt-Klasse", sagte Henrik Stiesdal, Chief Technology Officer der Business Unit Siemens Wind Power. "Wir konnten das Gewicht von nur 350 Tonnen bei einer gleichzeitig extrem robusten Bauweise erreichen." Dadurch reduzieren sich nicht nur die Kosten für die Windturbine selbst, sondern auch für die Türme und Fundamente. Dies wird auch die Kosten von Strom aus Offshore-Windkraftwerken weiter senken.
Neue getriebelose Windkraftanlage speziell für Offshore-Anlagen entwickelt
"Wir haben die SWT-6.0-120 speziell für Offshore-Windkraftwerke der Zukunft entwickelt. Mit dem ausgeklügelten und zugleich einfachen Design unserer getriebelosen Anlagen konnten wir die Anzahl der rotierenden Teile erheblich reduzieren," so Stiesdal weiter. Mit der neuen 6-MW-Windturbine will Siemens neue Maßstäbe in puncto Leistung, Robustheit und Wartungsfreundlichkeit setzen.
In der neuen getriebelosen Windenergieanlage kommen Schlüsseltechnologien zum Einsatz, die sich bereits in der 3,6-MW-Variante bewährt haben. So wird die erste Serie der 6-MW-Windturbine auch mit Rotorblättern des Typs B58 ausgestattet. Siemens stellt diese Rotorblätter nach dem patentierten IntegralBlade-Verfahren aus einem Guss und ohne Naht- und Klebestellen her.
6-MW-Windturbine verspricht Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässigkeit
Das Design der SWT-6.0-120 soll sich zudem durch hohe Service- undWartungsfreundlichkeit auszeichnen. So ist im hinteren Teil der Gondel eine Abseilplattform integriert, die Servicetechnikern vom Hubschrauber aus den einfachen und sichereren Zugang ermöglicht. Verbesserte Diagnose-Verfahren minimieren nach eigenen Angaben das Ausfallrisiko und sorgen für maximale Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlage.
Im laufenden Kalenderjahr wird Siemens zusätzliche Prototypen der SWT-6.0-120 errichten und umfassende Testläufe fahren. Im Rahmen einer Vorserienfertigung werden in den kommenden zwei Jahren weitere Maschinen installiert, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit weiter zu optimieren. Die Serienproduktion ist für das Jahr 2014 vorgesehen. Bis heute hat Siemens mehr als 600 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1 800 MW in europäischen Gewässern installiert.(mi)