Ich möchte dir vehement widersprechen - denn deine "Erklärung" ist zu einfach. Ein Aktienrückkaufprogramm (ARP) muss man sich zuerst überhaupt mal leisten können, denn dafür braucht man viel "Bargeld". Viele Unternehmen haben aber kein oder nur wenig Bargeld. Die eigentliche Frage ist also: Was macht man mit dem Bargeld, wenn man es hat? Oder - so wie du es indirekt formuliert hast - : Kann man das vorhandene Bargeld anderweitig sinnvoller einsetzen? Die Antwort ängt m. M. n. von vielen Faktoren ab: Wieviel kostet mein Geschäftsbetrieb, wieviel Bargeld brauche ich unbedingt, habe ich größere Investitionen geplant, usw....? In der Regel wird das nicht benötigte Bargeld (oder zumindest ein Teil davon) in Form von Dividenden an die Eigentümer (= Aktionäre) ausgeschüttet / zurückgezahlt. Dann ist das Geld aus dem Unternehmen verschwunden und die Eigentümer können es im Privatleben ausgeben - ist doch auch nicht so verkehrt! (Und damit können die Eigentümer z. B. die Käufe der vom Unternehmen produzierten Waren (mit-)finanzieren.) Doch auch ein Unternehmen muss sinnvoll wirtschaften. Wenn das Unternehmen nun quasi "im Bargeld schwimmt", dann kann es doch prinzipiell eigene Aktien zurückkaufen. Das wird es natürlich nur dann machen, wenn der Preis günstig ist, d. h. in einer Marktphase, in der der Kurs am Boden liegt. Das tut es bei den Autobauern derzeit offensichtlich. Nehmen wir MBG als Beispiel: Durch das ARP hat das Unternehmen nun 10% weniger ausstehende Aktien. Bei gleicher Ausschüttungshöhe spart das Unternehmen pro Jahr 10% bei der Dividendenzahlung. Gerade wenn die Dividende hoch ist, dann finanziert sich das ARP nach wenigen Jahren quasi von selbst, d. h. ein ARP ist in jedem Fall eine gute Zukunftsinvestition. Wenn das Geld aber nicht ausgegeben wird, dann wird es durch die Inflation stetig immer weniger! Das bedeutet: Das Geld ungenutzt liegen zu lassen ist bestimmt keine gute Option in Zeiten, bei denen die Inflation nicht vernachlässigt werden kann. Und - selbst auf die Gefahr hin, dass die Ingenieure unter euch jetzt meinen Beitrag zerpflücken: Ob das Auto nun mit "Erdöl" und Verbrennungsmotor oder mit "Batterie" (beser: Akku) und Elektromotor angetrieben wird, ändert an der grundsätzlichen Strukur des Fahrzeugs wenig. An Stelle des Kraftstoff-Tanks wird der Akku eingebaut, und an Stelle des Verbrennungsmotors der Elektromotor. Die Be- und Entlüftung (Luftansaugen, Abgase abführen) fällt sogar weg. Technisch gesehen ist ein Elektrofahrzeug doch wohl völlig unstrittig deutlich weniger aufwendig als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Und auch die Steuerung ist deutlich einfacher. Ich habe deshalb noch nie begriffen, warum ein Elektoauto deutlich teurer sein soll als ein Benzin- ode Diesel-betriebenes Auto. Das kann nur an der Akku-Technik liegen, die also offensichtlich deutlich unwirtschaftlicher ist als die Verbrennungsmotor-Technik. Interessant hierzu: Die deutsche Bahn wird z. B. NICHT flächendeckend von Verbrennungs- auf Elektroantrieb umgerüstet, weil sich nämlich die erforderlichen Investitionen für geringer ausgelastete Strecken nicht lohnen. Technisch gesehen ist aber fast jede Diesellok eine Elektrolok, genauer: Diesel-elektrische Lok. Denn der Diesel-Motor treibt einen Generator an und dieser speist einen Elektomotor. Ausnahme sind nur die diesel-hydraulischen Loks. Jetzt die Quizfrage: Wäre es nicht viel effizienter, im Rahmen einer "Verkehrswende" erstmal das Schienennetz vollständig zu elektrifizieren (und natürlich auch das Netz auszubauen) und dann auch massiv Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, als den Straßenverkehr technisch umzurüsten? M. M. n. wird hier die eigentliche Problemlösung (u. a. für die Überlastung des Verkehrsnetztes) nur in die Zukunft verschoben bzw. vorgegaukelt, auch ohne eine solche "echte" Lösung wäre alles schon in Ordnung. |