Zumindest wenn man dem Umfeld des Herrn Netanjahu glauben darf.
Ein Deutschland-Artikel auf der Homepage des israelischen Außenministers Benjamin Netanjahu hat in Israel für Irritationen gesorgt. Unter dem Titel "Ein starkes und bedenkliches Stück über Deutschland" wurde darin Deutschland als ein antisemitisches Land beschrieben, das schlicht nicht mehr die "militärische Kraft habe, um die Nazi-Ideologie umzusetzen". Eine "giftige, unflätige Verleumdung" Deutschlands bezeichnete ein Sprecher des israelischen Außenministeriums den Artikel eines gewissen William E. Grimm. Eine Anfrage dieses Korrespondenten beim israelischen Außenministerium, ob diese Sicht Deutschlands jetzt die offizielle Politik Israels und seines Außenministers repräsentiere, provozierte eine schnelle Reaktion. Aviv Bushinsky, der persönliche Sprecher des wahlkämpfenden Netanjahu, erklärte, dass die Homepage nicht dem Außenminister gehöre und von ihm auch nicht finanziert werde. Sie sei von "Freunden" eingerichtet worden, die ihn bei seinem Wahlkampf stützen. Wegen des "unflätigen" Inhalts des Grimm-Artikels hätten sich Mitarbeiter Netanjahus an jene "Freunde" gewandt, mit der Bitte, umgehend jenen Artikel aus der Homepage zu tilgen. Mittlerweile ist das auch geschehen. Auf die Homepage Netanjahus machte die Gruppe "honestly concerned" aufmerksam , die sich in Deutschland per Mailinglisten gegen Antisemitismus und für eine "aufrechte Berichterstattung " engagiert. Von n-tv-Korrespondent Ulrich W. Sahm |