Ein Händler stellt sich am Dienstag auf eine Fortsetzung der Abgaben an Europas Börsen ein. Zwar gäben die Vorgaben von Wall Street nicht viel her, die deutlichen Kursverluste in Tokio könnten allerdings die Notierungen zur Eröffnung belasten, heißt es. In Japan drücken starke Kursverluste bei Banken und Finanzwerte aufgrund der anhaltenden Subprime-Sorgen auf die Kurse. Auch der auf Rekordniveau deutlich über 81 USD notierende Ölpreis belastet. Diese Tendenz dürfte sich auch in Europa fortsetzen. Daneben könnten die schwachen Nasdaq- Vorgaben die entsprechenden Sektoren nach unten ziehen. Insgesamt dürfte das Geschäft am Berichtstag allerdings sehr zurückhaltend verlaufen. Vor Bekanntgabe der Leitzinsentscheidung der Federal Reserve am Abend, die erst am Mittwoch in die Kurse eingearbeitet wird, werde wohl nicht allzu viel passieren. Die Meinungen gehen indes unter Marktteilnehmern auseinander, ob die US-Notenbank um 25 Basispunkte oder gleich um 50 Basispunkte die Zinsen senken wird. Die Mehrzahl der Volkswirte geht davon aus, dass sich die Notenbank mit einem Schritt von 25 Punkten begnügen wird. Derweil hat der ehemalige Fed-Chairman Alan Greenspan darauf hingewiesen, dass die Fed wegen der bestehenden Inflationsgefahren ohnehin nur begrenzten Spielraum nach unten habe. Im Vorfeld der Entscheidung dürfte daher die Bekanntgabe der US-Erzeugerpreise für den August genau beobachtet werden. Ein Highlight stellt zudem die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Lehman Brothers am Nachmittag dar. Lehman ist die erste Bank, die nach Ausbruch der Subprime-Krise ihre Bilanzen vorlegt. Die Investoren erhoffen sich hier erste Hinweise, wie sich die Krise in den Zahlen der Finanzinstitute widerspiegeln wird. Am Montag hatten die Börsen in Europa schwächer tendiert. Auf die Stimmung drückten erneut große Verluste der Bankaktien. Der Subindex dxer Banken verlor 2, 2%. Northern Rock brachen um weitere 35% ein. Auch Aktien aus den Bereichen Bau und Einzelhandel litten unter den Krisenzeichen. Der Bauindex fiel um 2,7%, der Einzelhandelsindex um 2,8%. |