Exklusiv Gebot für Freenet noch diese Woche von Volker Müller (Palma de Mallorca) Heijeijei hat der es gut. Sitzt auf der Terrasse seiner Finca und verdient auch noch Geld damit. Das Ende von Freenet als selbstständigem Mobilfunk- und Internetanbieter rückt in greifbare Nähe. Nach FTD-Informationen wollen die Wettbewerber Drillisch und United Internet noch in dieser Woche ein öffentliches Übernahmeangebot vorlegen.
Über ihre gemeinsame Tochter MSP halten sie bereits knapp 30 Prozent der Anteile. Derzeit laufen entscheidende Verhandlungen mit Investoren, die das Gebot mitfinanzieren sollen. Drillisch und United Internet wollen den Freenet-Aktionären bis zu 24 Euro je Aktie bieten - ein Aufschlag von 25 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. <!--nop--> Das Gebot würde Freenet mit insgesamt 2,3 Mrd. Euro bewerten. Um die Aktienmehrheit zu erhalten, reichte hingegen der Erwerb von knapp 21 Prozent der Anteile im Wert von 480 Mio. Euro. Allerdings wäre MSP auch damit bislang überfordert: Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt nur über Eigenmittel in Höhe von etwa 151 Mio. Euro durch eine Bareinlage und ein Gesellschafterdarlehen von United Internet. Drillisch-Chef Paschalis Choulidis und United-Internet-Gründer Ralf Dommermuth sind derzeit auf der Suche nach einem weiteren Investor. Als Partner kämen vor allem die Fonds Hermes, Absolute Capital und K-Capital infrage: Sie halten jeweils zwischen drei und fünf Prozent an Freenet. Das Unternehmen war erst vor sieben Monaten aus der Fusion von Mobilcom mit seiner Tochter Freenet.de entstanden. Aus der Verbindung von Drillisch und Mobilcom entstünde mit 7,3 Millionen Kunden der nach Debitel zweitgrößte Mobilfunkprovider. Drillisch-Chef Choulidis hatte bereits im Sommer 2006 erkannt, mit seinem eigenen Unternehmen mangels Größe ins Hintertreffen zu geraten und sich deshalb um einen Zusammenschluss mit Mobilcom bemüht. Diesen lehnte das Mobilcom-Management jedoch stets kategorisch ab. Seither kauft Drillisch Freenet-Anteile, um die Fusion zu erzwingen. <!--nop--> Für Drillisch ist Eile geboten: Steuerliche Verlustvorträge von Freenet lassen sich von einem Käufer nur noch nutzen, wenn die Übernahme noch im laufenden Jahr rechtskräftig wird. Der Verlustvortrag in Höhe von etwa 3 Mrd. Euro war durch den gescheiterten Versuch entstanden, den Freenet-Vorgänger Mobilcom zu einem Mobilfunknetzbetreiber auszubauen. Dazu hatte das Unternehmen im Jahr 2000 für 8,43 Mrd. Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert - und sich damit finanziell übernommen. Das Angebot stößt am Freenet-Firmensitz in Büdelsdorf bei Rendsburg auf wenig Gegenliebe: Insbesondere Vorstandschef Eckhard Spoerr, dessen Verhältnis zu Drillisch-Chef Choulidis als angespannt gilt, versuchte in den vergangenen eineinhalb Jahren konsequent, die Eigenständigkeit zu sichern. Der Kampf dürfte gescheitert sein, doch bleibt Spoerr eine letzte Möglichkeit, durch eine Verzögerung der Übernahme über das Jahresende hinaus Drillisch zu beschädigen. Seine Waffe: der Freenet-Aufsichtsrat. <!--nop--> Erst im Juli hatte die Hauptversammlung das Kontrollgremium neu gewählt. Dabei entsandte der damalige Großaktionär Vatas zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat. Sollte MSP durch das öffentliche Angebot die Aktienmehrheit erlangen, wäre der Rücktritt der Vatas-Vertreter wahrscheinlich. Spoerr hätte dann die Möglichkeit, dem zuständigen Registergericht neue Kontrolleure nach eigenem Gutdünken vorzuschlagen. Das würde den Übernahmeprozess zwar nicht verhindern, aber voraussichtlich bremsen. Die alternativ mögliche Wahl neuer Kontrolleure durch eine außerordentliche Hauptversammlung wäre hingegen noch zeitraubender. Spoerr selbst hat dabei nichts mehr zu verlieren: Seine Zeit als Vorstandschef ist mit der kommenden Übernahme nach fast neun Jahren abgelaufen. Dank eines kuriosen Bonusprogramms träte Spoerr mit mindestens 20 Mio. Euro ab, im denkbar besten Fall sogar mit 25 Mio. Euro zuzüglich des ausbezahlten Vorstandsvertrags, der noch bis Ende 2009 läuft. Ein Firmeninsider: "Der Mann macht sich deshalb jetzt so schwer und behäbig wie irgend möglich." Botzkopp!!!
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