Genau das ist die Kernfrage Fliegenfänger und genau deshalb ist wohl der gelernte Investmentbanker Comberg weiterhin Vorstand geblieben. Comberg selber machte ja nie ein Geheimnis daraus, dass man in Asien Einstiegs- bzw. Übernahmegespräche führt. Der Wunschpartner war ja wohl Hanwha SolarOne, wo der Comberg ein paar Jahre lang im Aufsichtsrat drin gesessen ist. Jedoch hat sich Hanwha SolarOne bekanntermaßem mittlerweile die insolvente Q-Cells geangelt.
Comberg muss sich richtig sputen um einen Asiaten Conergy schmackhaft zu machen. Erstens weil in Europa die Nachfrage deutlich zurückgehen wird (Conergy hatte im 1.Halbjahr in Europa einen Umsatzanteil von 72%) und somit Conergy für einen Asiaten immer uninteressanter wird, zum Zweiten gibt es immer mehr europäische Solarunternehmen die einen asiatischen Partner suchen (z.B. REC oder Bosch) und zum Dritten läuft das Projektgeschäft von Conergy nicht gerade weltbewegend. Wenn Conergy kein gutes Q4 im Projektgeschäft hinlegt, dann wird Conergy in diesem Jahr sogar weniger an Projektkapazitäten umsetzen wie im letzten Jahr wo es eh nur 90 MW waren. Da hat ja sogar das kleine SAG Solarstrom mehr an Projekten umgesetzt wie Conergy.
Das ganz große Problem von Conergy sind nach wie vor die hohen Kosten (Verwaltungs-, Vertriebs- und Rechts und Beratungskosten). Mit jährlichen Personalkosten von rd. 72 Mio. €, Vertriebskosten von rd. 20 Mio. € und Rechts- und Beratungskosten von 11 Mio. € bei einer Rohertragsmarge von nur 15% sind Gewinne ganz einfach nicht drin. Sieht man z.B. auch gut im Asia Pacific and Americans-Segment von Conergy im 1.Halbjahr mit einem satten negativen EBITA von 9,9 Mio. € inkl. einer mickrigen Rohertragsmarge von 13,8% (in Q2 waren es nur noch 11,2%). So was kann sich Conergy ganz einfach nicht leisten. |