Der von mir hochgeschätzte Axel Retz (u.a. Börse online) hat letzten Samstag folgendes geschrieben, ich zitere Auszüge: ------ "Nichts zu sehen vom viel beschworenen Aufschwung ist derweil am US-Häusermarkt. Im Jahr/ Jahr-Vergleich befindet sich der Zuwachs der Bauausgaben eindeutig auf dem Rückzug. ... Denn die Wirtschaftsaktivität der USA scheint sich, ganz im Gegensatz zu den meisten Kommentaren, mittlerweile recht deutlich und auch abrupt nach unten zu entwickeln.
Das lässt sich vor allem am „Philly Fed“ (Philadelphia Fed Index), mit dem die Notenbank von Philadelphia per Umfrage das Geschäftsklima abfragt. 21.02.2015 Lag dieser Indikator im Herbst letzten Jahres noch bei genau 40, wies der Februarwert jetzt nur noch 5,2 aus. Zur Erinnerung: Werte über null stehen für einen wirtschaftlichen Aufschwung, Werte unter null für eine Rezession. Setzt sich die im Oktober begonnene Abwärtsbewegung in diesem Tempo fort, dürften wir im kommenden Monat die Nulllinie nach unten durchbrechen.
Fazit: Der Aufschwung in den USA, an dem die Federal Reserve ja auch ihre Zinserhöhungspläne festgemacht hat, ist eher ein behaupteter als ein tatsächlicher. Und ich bleibe dabei, dass ich die angekündigte Zinswende erst sehen will, bevor ich daran glaube! ... Während der US-HighTech-Index nur noch einen Steinwurf von seinem Anfang 2000 im Zuge der „Dotcom-Blase“ aufgestellten Hoch entfernt ist ... Erreicht der Nasdaq 100 sein altes Hoch, ist es m. E. an der Zeit, nach Wendesignalen zu fahnden. Denn wenn hier einmal die Umkehr kommt, liegt das Geld sozusagen auf der Straße!
Abschließend der Blick auf die Entwicklung der Nachfrage der Börsenkredite in den USA. Abwärtstrendwenden dieser „Margin Debt“ signalisierten in der Vergangenheit recht punktgenau den Start massiver Baissebewegungen. Das neue Hoch von Dow Jones und S&P 500 wird durch die Börsenkredite nicht mehr bestätigt. Eine echte „Trendwende“ liegt hier aber zweifellos auch noch nicht vor. Aber sie wird kommen.
Quelle: ©Axel Retz |