Du hast den Nagel zu 100% getroffen mit deinem Posting.
Psychologie der Börse: Allzu menschlich -http://www.sueddeutsche.de/geld/...r-boerse-allzu-menschlich-1.791413 "...Börsenguru André Kostolany hatte es schon immer gewusst: "Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten...Selbst Profis wissen: Behavioral Finance ist das offizielle Eingeständnis, dass die Börse nicht nur rational oder fundamental getrieben ist, sondern dass die Psychologie des Menschen zu teilweise irrationalen Kursen führen kann..."
Wer im Irrglauben lebt Börsianer wären alle streng rational und nur Bilanzkennzahlen hörig, der wird vieles im Markt nie begreifen. Die Masse der Privatanleger hat von deratigen Kennzahlen defacto kaum Ahnung, "Heftchenleser/Börsenbriefjünger" schon garnicht. Entsprechend sind bei kleinen Werten (wie z.B. FP) bei denen in erster Linie (gescheuchte) Privatanleger als Hauptkäufergruppe täglich unterwegs sind, ganz andere Dinge oftmals klar wichtiger. Ein Grundvertrauen in die Firma und das Management ist z.B. um ein Vielfaches wichtiger als eine abstrakte rosarote Wünsch-Dir-Was Zahlenreihe, die Fundis/Analysten mal mehr oder weniger willkürlich für die Zukunft raushauen und fast so tun als wäre das schon in Stein gemeiselt, daß diese Zahlen so kommen. Was ist denn z.B. alleine wenn Euro/Dollar auf 1,30, 1,40 oder mehr noch steigt ( wie es vor Jahren auch schon war mit Ständen von 1,50+x). Dann kann man die tollen Prognosen in die Tonne hauen, weil FP hohe Umsatzanteile in Fremdwährung hat, besonders in US-Dollar.
Wer mal bei FP einen rückblickenden Realitätscheck macht, der wird schnell merken, daß die Prognosezahlenreihen die vor Jahren gemacht wurden für die Zukunft so dann doch nicht kamen. Der Aktienkurs ist schließlich nicht umsonst wieder dort unten wo er vor vielen Jahren schon war während die Masse aller Aktien deutlich höher steht seitdem. FP bzw. das FP-Management hat die letzten Jahre viel Vertrauen zerstört durch immer wieder neue aus dem Nichts kommende "Baustellen", denen man zwar immer nette Namensabkürzungen gibt, die aber letztendlich bedeuten => Gewinn belastend. Auch wurde zu spät erst davon berichtet. Siehe letzten Sommer. Zeitnahe investorenorientierte Transparenz sieht anderes aus und seitdem traue ich dem CEO auch nicht mehr wirklich über den Weg. So hat man leider immer wieder das Gefühl hier haben Insider einen Vorsprung, wenn sich negative Dinge entwickeln. Vertrauen zerstören geht nunmal schneller als Vertrauen wiedergewinnen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er mal die Wahrheit spricht". Die Schrottkommunikation des Managements und die miesen Zahlen für 2017 und der schwache Ausblick für 2018 hinterlassen Spuren. Der Glaube an die große Superwende ab 2019/20 scheint eben erstmal nicht mehr so hoch zu sein bei der Masse der Anleger, weil man in der Vergangenheit eben auch (zu) viel versprochen hat ohne es später zu halten. Daher fliegt man angesichts der schlechten Erfahrung aus der Vergangenheit hier wohl erstmal bis auf weiteres kursmäßig auf "Sicht", d.h. man schaut jetzt in erster Linie erstmal weiter nur vor Quartal zu Quartal in 2018 anstatt gleich zu blauäuig darauf zu vertrauen die Versprechungen 2019ff werden schon zu 100% so kommen wie angekündigt.
Der FP-CEO ist nun erstmal in einer Bringschuld hier wieder nachhaltig Vertrauen zu schaffen. Sich völlig aufgeblasene Vorstandsgehälter zu verschaffen reicht nicht als Leistung für einen CEO. Ähnliches sieht man ja z.B. bei Softing, wo ähnliche Dinge passieren und zuvielen großen Ankündigungen für die Zukunft doch nur weitere "Übergangsjahre" folgten. Sollte die horizontale Unterstützungsregion um die 3,50/60 jetzt die nächste Zeit doch nachhaltiger fallen, dann wäre damit das Fenster nach unten um weitere ca. 50 Cent geöffnet. Also besser hoffen man fängt sich an der Marke jetzt wieder hinreichend.
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