hochrechnen bzw. dann saisonal bewerten. Das muss nicht zwingend, aber kann in die Irre führen.
Man muss schon beim Umsatz und Ebitda anfangen und dann runterrechnen, und dann saisonal Effekte, Steuereffekte etc bedenken. Aber nicht einfach den Überschuss eines Halbjahres betrachten und dann nur unter der Prämisse saisonaler Effekte hochrechnen. Das geht bei keiner einzigen Aktie dieser Welt gut. Das ist eine rein mathematische Frage. Ich glaub ich hab dir das kürzlich in anderem Zusammenhang schon bei Adler mal versucht zu erklären, dass kurzfristige EPS Betrachtungen auf niedrger absoluter Basis keinen Sinn ergeben, weil eben schon verhältnismäßig kleine Veränderungen beim Ebitda im Vergleich dazu riesige Auswirkungen auf den Überschuss haben. Da treten aufgrund der Basiseffekte einfach enorme Hebel auf. Wir hatten in Q2 ja ein minimal negatives Ergebnis, weil das Ebitda auf 4,4 Mio eingebrochen war, hauptsächlich aber aufgrund von Sondereffekten und auch weil Q2 sicherlich immer schlechter ist als Q1. Q3 liegt dann meist auf Q2 Niveau und Q4 ist deutlich besser aber noch nicht so gut wie Q1. Das sind die rein saisonalen Effekte, die du angesprochen hattest. Aber mathematisch ist ein Q3 ohne große Sondereffekte (von Währungsbelastungen abgesehen) von 6,0-6,5 Mio € Ebitda und 0,8-0,9 Mio Überschuss nicht unrealistisch. Das ist auch nicht besonders gut, aber wesentlich besser als Q2 mit großem Hebel aufs EPS. Wobei es durchaus sein könnte, dass es letztlich nur 25-26 Cents EPS werden. Nur wie gesagt ist das sehr, sehr kurz gedacht, wenn man nur aufs EPS schaut, da die wegfallenden Sonderfaktoren ja voll auf den Vorsteuergewinn durchschlagen.Sprich, fallen 2,5 Mio Sonderbelastungen im Ebitda weg, steigt das Ebitda nur um 8-9%, während sich aber der Vorsteuergewinn gleich um 40% erhöht. Daher sind EPS Betrachtungen mit niedriger absoluter Basis immer mit Vorsicht zu genießen. ... Nur mal so als hypothetisches Beispiel, ohne Anspruch auf Realismus. Angenommen FP schafft es wie angekündigt ab Ende 2018 deutlich um 5-6% zu wachsen und in 2019 dann 230 Mio Umsatz zu machen (Vorstandsziel 250 Mio in 2020 bei 17% Marge) und die Marge auf zumindest schon mal 14,5% zu steigern, was nicht unrealistisch sein dürfte, denn man hatte ja schon 2014/15 ne Marge von knapp 14%. Das liefe dann schon 2019 auf ein EPS von 50 Cents hinaus, obwohl Umsatz nur um 13% und das Ebitda relativ bescheiden "nur" um 23% gegenüber 2016 gestiegen wären. Will damit sagen, schon bei relativ bescheidenem Umsatzwachstum von 5-6% in den nächsten zwei Jahren ließe sich ein starker Effekt auf Überschuss und Cashflow verzeichnen. Aber klar, letztlich ist die alles entscheidene Frage, ob die Investitionen ins Wachstum auch fruchten und man dann ab 2020 eine Marge von 17% erzielt. Wenn ja, ist die Aktie ein potenzieller Vervielfacher auf 15-20 €. Wenn nicht, dümpelt man weiter bei 4-5 € rum. Wissen werden wir das natürlich erst so ab Mitte 2019, ob die Vorstandsziele realistisch sind. Wer diese Zeit nicht mibringen kann oder will, sollte hier auch nicht investieren, denn die reinen Fakten hinsictlich EPS locken natürlich bisher niemanden hintern Ofen hervor. Dann lieber gleich aussteigen und sein Glück woanders versuchen! ----------- the harder we fight the higher the wall |