Während die aus Hamburg stammende zukünftige Ministerin in Niedersachsen Özkan sich dafür einsetzen will, dass Migrantenkinder stärker Kitas besuchen, versucht die Senatorin Goetsch in Hamburg gegen den überwiegenden Willen der Eltern eine Strukturreform (6-jährige Primarschule) durchzusetzen, die durch die zusätzlichen Klassen an den Grundschulen Baukosten in Milliardenhöhe verursacht, ohne dass der Unterricht qualitativ verbessert wird. Tatsächlich wird der Unterricht teurer, weil mangels ausreichender Personalausstattung Gymnasiallehrer an die Primarschule bezahlt pendeln müssen. Vor allem aufgrund der horrenden Baukosten wird dann an der Unterrichtsqualität gespart. Nicht nur finanziell, sondern auch bildungs- und immigrationspolitisch sind die Pläne der Schulsenatorin Nonsense, denn Sprach-, Bildungs- und Immigrationsdefizite ent- stehen viel früher und können nur durch eine gemeinsame kostenlose qualitativ hoch- wertige Krippen- und Kita-Betreuung verhindert werden. Insofern sind die Gedanken der CDU-Politikerin viel fortschrittlicher als die von Goetsch, die ich sogar als rück- schrittlich ansehe. Denn aus der Erfahrung mit den explodierenden Kosten im Zusam- menhang mit der Elbphilharmonie wissen wir, dass Baukosten in Hamburg anschei- nend über die Erhöhung von Kita-Gebühren finanziert werden, die inzwischen zu den höchsten in der BRD gehören. Neue Schulbauten würden zu einer weiteren Erhöhung der Kita-Gebühren und damit zu weniger Kita-Besuch führen. Eine rück- schrittlichere Bildungs- und Immigrationspolitik ist in der heutigen Zeit kaum noch vorstellbar. |