Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt war heute früh freundlich in die neue Börsenwoche gestartet, geriet aber am Nachmittag in den Abwärtssog der Wall Street, die wieder mal einen ihrer berüchtigten Haken schlug.
Glaubt man Bloomberg steckt hinter der abrupten Schwäche die Befürchtung, dass die US-Regierung die erhoffte Verlängerung des Steuerkredits für Eigenheimbauer verweigert. Diese Steuererleichterung hatte zuletzt die Nachfrage am kriselnden US-Immobilienmarkt wieder angekurbelt. Bei einem Auslaufen der fiskalischen Unterstützung wird ein erneuter Einbruch am amerikanischen Eigenheimmarkt befürchtet, der die konjunkturelle Erholung bremsen könnte. Allerdings belasten Spekulationen über die Verlängerung des Steuerkredits den Markt schon seit einigen Wochen.
Außerdem kursiert, so Bloomberg, das Gerücht, die Bank of America müsse eigene Aktien verkaufen, um mit dem Erlös die staatlichen Unterstützungsgelder, die der Finanzkonzern während der Krise im Winter erhielt, zurück zu zahlen. Das - und ein Broker- Downgrade bei einer Gruppe großer Regionalbanken - setzt momentan anscheinend die marktführenden Bank-Titel unter Druck und - wie so oft- in deren Schlepptau den Gesamtmarkt.
Beobachter verweisen auch darauf, dass der Dollar heute etwas an Boden gewinnt. In den vergangenen Wochen bewegten sich der Greenback und die Aktienmärkte genau entgegengesetzt.
Die heutige Entwicklung passt allerdings exakt zu dem Muster der vergangenen Woche in der es ebenfalls zu abrupten Pendelbewegungen in Richtung Süden kam, für die es keine konkreten Gründe gab. Viele Marktteilnehmer sind wohl recht skeptisch und für jeden Vorwand zum Verkaufen dankbar. |