Trading ist Grunde sehr einfach, wo es „hapert“ ist die Umsetzung. Immer wieder hör ich die Aussage, dass das Trading doch sehr schwierig sei und so komplex und so viele Möglichkeiten und Indikatoren und wo einen Stop setzen kann auch keiner wirklich sagen und dann noch das Moneymanagement Optimal f und erst die Positionsgrößenmodelle usw usw usw.
| Dabei stimmt das meiner eingeschränkten persönlichen Meinung nach bei weitem nicht. Die Grundlagen des Tradings sind sehr sehr sehr einfach. Entry – Exit (Stop, Gewinne mitnehmen) – und wann wie viel Kontrakte oder Aktien handeln und das war’s. Natürlich gibt es noch einige Rahmenbedingungen die Stimmen müssen. Erwartungshaltung an die Performance, dann dürfen die Kommissionen und die Slippage in er Relation zu den Gewinnen und Verlusten nicht zu groß sein und man sollte einen fairen Markt handeln aber thats it. Welcher Entry welcher Exit und welches Positionsgrößenmodell ein zu setzen ist lässt sich mit div Programmen oder mit Papier und Bleistift leicht errechnen. Was bei so einem Test rauskommen muss damit so was auch stabil und nicht überoptimiert ist, ist auch weitläufig bekannt und wenn man so eine Strategie dann hat geht’s an die Umsetzung. BOOOOOOOOM und da wird’s dann erst schwierig. Es gibt zwei Gründe warum „Backtester“ im Business so einen schlechten ruf haben: Zum einen wird einfach viel falsch gemacht. Von Programmierfehlern mal ganz abgesehen ist es ein Kinderspiel 20 Parameter in ein Optimierungsmodell zu werfen und den Computer einfach so lange rechnen zu lassen bis auf die Testperiode eine Equitycurve raus kommt die man von einer Regressionsgerade nicht unterscheiden kann. Und zum anderen gibt es so viele die sich reich rechnen aber wenn’s um die Umsetzung geht fällt der Grossteil wieder um. |
Warum ist das so? Aber lasst mich vorweg noch ein anderes Beispiel bringen. Das Tradinggame vom termintrader.de! Gush 200 Teilnehmer und nur ca 20 konnten das Startkapital halten. Und das noch bei „Spielgeld“!!!! Aber auch Hut ab vor dem Boy Ergebnis RESPEKT!! Wie Bruno in seinen Statements schreibt wurden grundlegende Fehler gemacht, Stops zu weit zu großes Risiko bei den einzelnen Trades usw. Mag schon sein, dass dieses Spiel für Einsteiger gedacht war und nur wenige Profis sich beteiligt haben obschon einige Namen auf Signalverkäufer hindeuteten ;), aber trotzdem zeigt mir einen Einsteiger in das Tradingsbusiness, welcher weiß was ein FDAX und eine Limit Order ist aber noch nie was von Stops order Risikominimierung gehört hat. Und hier sind wir genau an dem Punkt. Was zu tun es gilt weiß jeder aber diese verd**** Umsetzung. Kurz zur Relativierung des Ganzen: Sicher ist das Handelssystem auch sehr wichtig, denn wer mit seiner Art zu handeln die Wahrscheinlichkeit nicht auf seine Seite bringt wird egal wie konsequent er ist langsam und diszipliniert ausbluten. ABER das entwickeln einer Handelsregel die mich auf die richtige Seite bringt ist nicht annähernd so schwierig wie die Umsetzung. | |
So jetzt könnte man Bücher füllen mit den Spekulationen warum das so ist. Mark Douglas hat dies mit zwei super Büchern gemacht. Noch mal mindestens so viele Bücher könnte man füllen mit: „Wie entwickelt man Disziplin“ oder „Wie gehe ich mit meinen Gefühlen um“ Ob es was nützt? Ich kenne drei Psychotherapeuten, zwei davon sind an der Umsetzung kläglich gescheitert mit der Ausnahme von Ulrich. Also nützt auch das alleinige Wissen nichts. Ist es Veranlagung, Talent oder gar Bestimmung? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Mir als konservativ katholisch erzogenen Österreicher kommt auch manchmal in den Sinn, wenn ich von den Brokern wieder höre wie viel Ihr Konto verbraten haben, dass da was "überirdisches" im Gange sein muss, anders kann das nicht sein. Und wer kennt diese Gedanken nicht - also ich kenn sie von mir persönlich sehr gut: | Trägheit - Werd ich wieder als Programmierer arbeiten gehen? Ich bin doch nicht blöd ich kauf mir die Handelssignale von www.jetzt-werde-ich-millionär-mit-FDAX-Signalen.com lasse sie von jemanden umsetzen mach im Monat 50% Rendite leg mich mit der Kohle auf Gran Canaria in ein Hotel und hau mir von Morgens bis Abends den "Wampen" voll. Gier - Ich will mehr, das kanns noch nicht gewesen sein aus den schei* Börsen muss doch noch mehr raus zu holen sein. Larry Williams hat auch 10000% geschaft. Zorn - Sche** Trade jetzt nehm ich 5 mal so hohes Risiko weil ich muss die Verluste vom Vormittag wieder wett machen. Hochmut - Ich mach doch in meiner Analyse keine Fehler der Trade kommt schon wieder hoch, ich lösch die Stoporder mal raus, weil Heute hats mich schon 4 mal ausgestoppt und der Trade lief dann doch wieder in meine Richtung. Neid - Der Nachbar hat den neuen CLK den will ich auch haben und ich werde ihn mir durch Börsengewinne finanzieren. |
Wollust und Völlerei überlass ich eurer Fantasie
Ist von mir jetzt nicht so ernst gemeint wie es vielleicht da steht, denn Trading ist wenn man es mit der richtigen Motivation betreibt ein sehr seriöses Business, aber es kommt mir immer wieder mal in den Sinn. Was ist dann eine Lösung? Nun ja einige Lösungsvorschläge finden sich ja bereits in meinen bisherigen Artikeln. Ich will aber gar nicht versuchen irgendwelche NLP Tricks zu schreiben, da wenn man nicht genau weiß auf was man es anwendet, mehr schadet als nützt. Woher weiß ich den, dass nicht jemand diese NLP Anker verwendet um mit den falschen System im falschen Markt mit dem falschen Kapital seine ganze Familie ruiniert? Meine Lösung für das Problem ist nach wie vor die Umsetzung eines vollautomatischen Handelssystems mit wenigen Overrulings. Obschon über die letzten Monate mein diskretionärer Handel das System bei weitem outperformt hat bleib ich dabei denn es ist viel viel stressfreier und lässt mich auch besser schlafen. Das schwierige ist nicht das Wann Wo Was Wie sondern dies dann auch zu machen. Wie schon Goethe gesagt hat: „Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“ |
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