Mohn ruft nach einem «Airbus des Internet»
Um die Übermacht der USA im Internet zu brechen, muss Europa seine Web-Branche besser koordinieren, fordert Lycos-Europe-Chef Mohn. Deshalb sei das Projekt «Quaero» auch mehr als nur ein Kampf gegen Google.
Wer an große Internet-Unternehmen denkt, denkt an Ebay, Google oder Yahoo – also an US-Konzerne, die in den vergangenen Jahren aus kleinen Gründungen hervorgegangen sind und inzwischen weltweit aktiv sind. Europäische Unternehmen kommen einem zunächst kaum in den Sinn – was Christoph Mohn, Mitglied der Bertelsmann-Eignerfamilie und Vorstandschef von Lycos Europe, beklagt.
Wie die «Financial Times» berichtete, fordert Mohn eine Art «Airbus des Internet», in Anlehnung an den europäischen Flugzeughersteller und Rivalen des US-Konzerns Boeing. Airbus ist eine Tochter des deutsch-französischen EADS-Konzerns – sie leidet derzeit allerdings unter Fertigungsproblemen, so dass der neue Großraum-Jumbo A380 erst später als geplant ausgeliefert werden kann.
Europa im Rückstand
«Bisher haben wir in Europa keine Internetfirma von ansehnlicher Größe aufgebaut», sagte Mohn. Das sei schlecht für die EU. «Nanotechnologie, Biotechnologie und das Internet sind die Wachstumsindustrien, doch in den meisten dieser Zweige ist die europäische Position nicht gut.» Mohn unterstützt daher ausdrücklich das umstrittene deutsch-französische Vorhaben «Quaero».
Ziel ist der Aufbau einer europäischen Internet-Suchmaschine als Alternative zu Google. «Quaero» – lateinisch für «ich suche» – soll Text-, Audio- und Videobeiträge finden können, und zwar am PC, auf dem Handy oder am Fernseher. Mit einer Finanzausstattung von zunächst 1,7 Milliarden Euro wurde das Projekt in diesem Jahr gestartet. Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac nannte «Quaero» die «deutsch-französische Antwort auf die globale Herausforderung von Google und Yahoo».
Mehr als nur Kampf gegen Google
Mohn geht da weiter: Bei «Quaero» gehe es nicht allein darum, Google zu schlagen, sagte der Lycos-Europe-Chef. Ziel müsse es sein, eine wettbewerbsfähige Internetindustrie in Europa zu errichten. «Es ist ein bisschen wie bei Airbus. Ich glaube nicht, dass Europas Internet-Industrie eine Konsolidierung braucht, sondern eine Koordination», zitierte das britische Wirtschaftsblatt Mohn.
Zum «Quaero»-Konsortium gehören Bertelsmann und Lycos Europe, außerdem Siemens, der französische Elektronik-Konzern Thomson und France Télécom. Zunächst hatte sich auch die Deutsche Telekom beteiligt, war aber im Januar wieder ausgestiegen. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt unter anderem von der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie entsprechenden Forschungsstellen auf französischer Seite. (nz)
Da waren am Anfang mal 150 Millionen im Gespräch,
aber letztendlich,
wird es wohl nach dem Motto gehen,KOSTE ES, WAS ES WOLLE!
Da geht es um die MACHT in den Medien,
also,
SEIN ODER NICHT SEIN!
Kein United Internet, kein T - Online,
NEIN,
LYCOS EUROPE liefert die Software!
Morgen schon über 1€?
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