Der fundamentale Unterschied ist folgender:
Artnet: Herr Neuendorf hat so gut wie kein eigenes Geld in der Company. Er hat die Gesellschaft vorrangig genutzt, um sich Prestige zu verschaffen und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Seine Lebenshaltungskosten in der Vergangenheit schätze ich etwa fünfmal höher ein als die meinen. Die Idee, Unternehmenswerte zu schaffen, hat er nie gehabt. Herr Neuendorf besitzt als Konsequenz auch nur 27 % der Aktien von Artnet.
WFA: Ich habe viel eigenes Geld in der Company. Sozialprestige war nie ein Grund für mich, unternehmerisch tätig zu werden. Meine Lebenshaltungskosten sind gering. Meine Hauptmotivation war immer, Unternehmenswerte zu schaffen. Ich zapfe nicht meine Gesellschaften an, sondern versuche, von den Unternehmenswerten, die ich generiere, zu profitieren. Als Konsequenz dessen besitze ich etwa 70 % einer Gesellschaft, die zwar viel kleiner als Artnet ist, aber an der Börse 50 % mehr wert ist, weil sie auf Shareholder Value getrimmt wird.
Meiner Meinung nach sollte sich jeder Investor in einer familiengeführten AG den Gründer bzw. CEO und seine Motive genau ansehen und sich dabei fragen, ob er in demselbem Boot wie dieser sitzt oder er vielleicht konträre Interessen hat.
Ansonsten: Die Artnet zugrundeliegende Idee von Herrn Neuendorf war extrem gut. Und er war der "First Mover". Aber es hat halt immer schon an der kaufmännischen Umsetzung gehapert (s.o.). Da müssten wir nun eingreifen, wenn bei Artnet irgendwann mal nachhaltig Geld verdient werden soll. |